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Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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durch rostige Verliesgitter spähen müßt, während ich heute nacht den liebreizendsten Kopf von Tarantia vom Rumpf trennen darf.«
    Der Wächter humpelte weiter und brummelte vor sich hin. Der Scharfrichter setzte langsam seinen Weg fort. Nach ein paar Schritten bog er um eine Ecke und bemerkte abwesend, daß links eine Tür halb offenstand. Hätte er sich darüber Gedanken gemacht, hätte er zum Schluß kommen müssen, daß sie geöffnet worden war, nachdem der Wächter an ihr vorbeigekommen war. Aber Denken gehörte nicht zu seinem Handwerk. Er stiefelte an der offenen Tür vorbei, ehe ihm klar wurde, daß etwas nicht stimmte, und dann war es auch schon zu spät.
    Ein fast lautloser Schritt und das Rascheln eines Umhangs warnten ihn, aber bevor er sich umdrehen konnte, hatte sich von hinten ein muskulöser Arm um seine Kehle gelegt und erstickte den Schrei, den er im letzten Moment ausstoßen wollte. In dem flüchtigen Augenblick, der ihm noch vergönnt war, erkannte er mit einem Anflug von Panik die Kraft seines Angreifers, gegen die seine eigenen gewaltigen Muskeln hilflos waren. Ohne ihn zu sehen, spürte er den Dolch in der Hand des anderen.
    »Hund von einem Nemedier!« murmelte eine vor Grimm heisere Stimme in sein Ohr. »Du hast deinen letzten aquilonischen Kopf abgeschlagen!«
    Das war das letzte, das er in seinem Leben hörte.
     
    In dem klammen Verlies, das nur durch eine glimmende Fackel schwach erhellt wurde, standen drei Männer um eine junge Frau, die auf dem binsenbestreuten Steinboden kniete und sich mit wilden Augen umsah. Ihre ganze Kleidung bestand aus einem spärlichen Hemd. Ihr goldenes Haar fiel in dicken glänzenden Locken bis über die weißen Schultern. Die Hände waren ihr am Rücken gebunden. Selbst in dem trügerischen Fackellicht, und trotz ihres mitgenommenen Zustands und der Furcht, die ihr die Farbe geraubt hatte, war sie von auffallender Schönheit. Stumm kniete sie auf dem Boden und starrte mit weiten Augen auf die Männer, die ihres Todes harrten. Die Männer waren vermummt, das war für eine Tat wie diese, selbst in einem eroberten Land, erforderlich. Trotzdem wußte sie, wer die drei waren, aber ihr Wissen konnte keinem von ihnen mehr schaden – wenn diese Nacht erst vorbei war.
    »Unser gnädiger Monarch bietet Euch noch eine Chance, Gräfin«, sagte der größte der drei. Er sprach Aquilonisch ohne Akzent. »Er läßt Euch durch mich ausrichten, daß er Euch auch jetzt noch großzügig in die Arme schließen wird, wenn Ihr bereit seid, Eurem Stolz und rebellischen Geist zu entsagen. Wenn nicht ...« Er deutete auf den Hackstock in der Mitte der Zelle. Er wies dunkle Flecken und tiefe Kerben auf.
    Albiona erschauderte, und ihr Gesicht wirkte noch weißer. Jede Faser ihres gesunden Körpers zitterte nach dem Leben. Valerius war jung und sah auch nicht schlecht aus. Viele Frauen fanden ihn anziehend, sagte sie sich und kämpfte mit sich, um ihr Leben zu retten. Aber sie brachte das Wort, das sie von dem Henkersblock und dem scharfen Beil retten würde, nicht über die Lippen. Sie konnte es einfach nicht. Wenn sie nur daran dachte, daß Valerius' Arme sich um sie legen würden, empfand sie einen Ekel, der größer war als ihre Furcht vor dem Tod. Hilflos schüttelte sie den Kopf.
    »Dann gibt es nichts weiter mehr zu sagen«, rief einer der anderen ungeduldig. Er sprach mit nemedischem Akzent. »Wo ist der Scharfrichter?«
    Als hätte die Frage ihn herbeibeschworen, schwang die Verliestür lautlos auf, und eine riesenhafte Gestalt hob sich in der Öffnung wie ein schwarzer Schatten aus der Unterwelt ab.
    Beim Anblick des Furchterregenden schrie Albiona unwillkürlich leise auf, während die anderen ihn einen Moment schweigend anstarrten, als griffe abergläubische Angst nach ihren Herzen. Durch die Schlitze brannten die blauen Augen wie Gletscherfeuer, und jeder der Männer, auf denen sie kurz zu ruhen kamen, spürte einen eisigen Schauder über den Rücken rinnen.
    Da packte der hochgewachsene Aquilonier das Mädchen grob und zerrte sie zum Hackstock. Sie schrie und wehrte sich in ihrer hilflosen Verzweiflung gegen ihn, aber er zwang sie wieder auf die Knie und drückte ihren goldlockigen Kopf auf den blutigen Stock.
    »Worauf wartet Ihr, Henker?« rief er verärgert. »Tut Eure Pflicht!«
    Ein kurzes dröhnendes Lachen, das ungemein drohend klang, antwortete ihm. Alle im Verlies blickten wie erstarrt auf den im Henkerskostüm Vermummten: die beiden aufrecht Stehenden und

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