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Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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der, der sich über das Mädchen beugte, und das kniende Mädchen, das den niedergezwungenen Kopf fast verdrehte.
    »Was soll dieses ungeziemende Gelächter, Hund!« brauste der Aquilonier auf, aber ein Zittern schwang in seiner Stimme mit.
    Der Mann in Schwarz riß sich die Henkerskapuze vom Kopf und warf sie auf den Boden. Den Rücken drückte er gegen die geschlossene Tür und hob das Henkersbeil.
    »Kennt ihr mich, Hunde?« knurrte er. »Kennt ihr mich?«
    Ein Schrei brach das atemlose Schweigen.
    »Der König!« schrillte Albiona und befreite sich aus dem gelockerten Griff des Aquiloniers. »O Mitra, der König! «
    Die drei Männer standen wie Statuen, bis der Aquilonier zusammenzuckte und wie einer sprach, der an seinem Verstand zweifelt:
    »Conan!« stieß er hervor. »Es ist der König – oder sein Geist! Welch Teufels Werk ist das?«
    »Teufelswerk, um gegen Teufel anzukommen!« spottete Conan mit lachenden Lippen, doch gefährlich blitzenden Augen. »Nun, kommt schon, meine Herren. Ihr habt eure Schwerter, ich dieses Hackebeil. Und ich glaube, dieses Schlächterswerkzeug ist genau passend für die bevorstehende Arbeit, meine edlen Lords!«
    »Auf ihn!« murmelte der Aquilonier und zog seine Klinge. »Es ist Conan, und wir müssen ihn töten, wollen wir nicht von ihm getötet werden!«
    Wie Männer, die aus einem Bann erwachen, rissen nun auch die Nemedier die Schwerter aus den Scheiden und stürmten auf den König zu.
    Das Henkersbeil war nicht für den Kampf gedacht, doch Conan schwang die schwere, unhandliche Waffe, als wäre sie eine Streitaxt. Seine Flinkheit und Gewandtheit, während er ständig seine Position veränderte, machten es den dreien unmöglich, ihn vereint anzugreifen, wie sie es beabsichtigt gehabt hatten.
    Mit der stumpfen Seite der Axt fing er das Schwert des vordersten ab und hieb ihm im Rückhandschwung die Beilklinge in die Brust. Des zweiten Nemediers Schlag verfehlte Conan, und ehe er sein Gleichgewicht zurückgewinnen konnte, war sein Schädel zerschmettert. Einen Augenblick später trieb Conan den übriggebliebenen Aquilonier, der verzweifelt die um ihn hagelnden Hiebe parierte und nicht einmal dazu kam, um Hilfe zu schreien, in eine Ecke.
    Plötzlich schoß Conans linker Arm vor. Er riß die Maske vom Gesicht des Mannes und offenbarte die bleichen Züge.
    »Hund!« knirschte der König. »Ich dachte mir doch, daß ich dich kenne! Verräter! Verfluchter Renegat! Selbst dieser gemeine Stahl ist zu ehrenhaft für deinen Kopf. Stirb wie ein Dieb!«
    In einem wilden Schwung sauste das Beil herab. Der Aquilonier sank schreiend auf die Knie und drückte die Linke auf den rechten Armstummel, aus dem Blut spritzte. Der Arm war am Ellbogen abgehackt worden, und das weiterschwingende Beil tief in die Seite des Aquiloniers gedrungen.
    »Verblute, Hund!« knirschte Conan. Angewidert warf er das Henkersbeil von sich. »Kommt, Gräfin!«
    Er bückte sich und durchtrennte die Stricke um ihre Handgelenke. Dann hob er sie hoch, als wäre sie ein Kind, und schritt mit ihr aus dem Verlies. Sie schluchzte heftig und warf die Arme um seinen Hals.
    »Beruhigt Euch«, murmelte er. »Wir sind noch nicht in Sicherheit. Wir müssen die Geheimtür erreichen, die über die Treppe zum Tunnel führt ... Verdammt! Sie haben den Krach selbst durch diese dicken Mauern gehört!«
    Auf dem Korridor rasselten Waffen, hastige Schritte waren zu hören, und die Stimmen aufgeregt brüllender Männer echoten von der gewölbten Decke. Eine gebeugte Gestalt humpelte eilig herbei. Der Schein ihrer hocherhobenen Lampe fiel geradewegs auf Conan und das Mädchen. Fluchend sprang Conan auf den Wächter zu, aber der Alte ließ Pike und Laterne fallen und rannte, mit krächzender Stimme um Hilfe brüllend, den Korridor entlang. Entferntere Schreie antworteten ihm.
    Schnell drehte Conan sich um und raste in die entgegengesetzte Richtung. Er war nun von dem Verlies mit dem Geheimschloß und der Geheimtür abgeschnitten, durch die er den Turm betreten und wieder zu verlassen gehofft hatte. Aber er kannte dieses Bauwerk gut. Lange, ehe er König geworden war, hatte man ihn als Gefangenen hier herein geworfen.
    Er bog in einen Seitengang ab und kam auf einen breiteren Korridor, der parallel mit dem ersten verlief und im Augenblick leer war. Er folgte ihm nur wenige Schritte, dann bog er erneut in einen Seitengang ab. Dadurch kam er auf den ersten Korridor zurück, aber zu einem strategisch günstigeren Punkt. Ein paar Fuß entfernt

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