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Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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graut, kann Tarantia schon weit zurückliegen und die Grenze uns nicht mehr fern sein. Wenn ich Euch auch nicht helfen kann, Euer Königreich zurückzugewinnen, kann ich Euch doch zumindest ins Exil begleiten.«
    Conan schüttelte den Kopf. Servius betrachtete ihn besorgt, wie er so, mit dem Kinn auf die mächtige Faust gestützt, ins Feuer starrte. Die Flammen spiegelten sich rot auf seiner stählernen Kettenrüstung und in seinen finster blickenden Augen, die jetzt an die eines Wolfes erinnerten. Wie schon früher oft, wurde Servius heute noch stärker bewußt, wie sehr der König sich von allen andern, die er kannte, unterschied. Die riesenhafte Gestalt im Kettenhemd war zu hart und geschmeidig für einen Mann der Zivilisation. Das elementare Feuer des Primitiven brannte in den schwelenden Augen. Das Barbarische an dem König trat noch mehr denn je an die Oberfläche, vielleicht deshalb, weil in seiner jetzigen Lage alle Äußerlichkeiten der Zivilisation von ihm abgefallen waren. Conan dachte wieder wie ein Barbar, und er würde auch nicht handeln, wie ein Zivilisierter es unter den gleichen Umständen täte. Er war unberechenbar. Es war nun nur noch ein Schritt vom König von Aquilonien zum Wilden der cimmerischen Berge.
    »Vielleicht reite ich nach Poitain«, sagte Conan nach einer langen Weile. »Aber allein. Doch zuvor habe ich noch eine Pflicht als König von Aquilonien zu erfüllen.«
    »Was meint Ihr damit, Eure Majestät?« fragte Servius, von schlimmer Vorahnung gequält.
    »Ich muß Albiona retten«, antwortete der König. »Alle meine anderen getreuen Untertanen habe ich, wenn auch ungeahnt und ungewollt, im Stich gelassen. Wenn man sie enthauptet, können sie gleich auch meinen Kopf haben.«
    »Das ist Wahnsinn!« rief Servius. Er taumelte hoch und legte die Hände um die Kehle, als spürte er bereits jetzt die sich schließende Schlinge um den Hals.
    »Es gibt Geheimgänge im Turm, von denen nur wenige wissen«, sagte Conan. »Ich wäre ein Hund, ließe ich Albiona ihrer Treue zu mir wegen sterben. Ich bin vielleicht ein König ohne Reich, aber nicht ein Mann ohne Ehre.«
    »Es wird unser aller Ende sein!« flüsterte Servius.
    »Nur meines, wenn ich kein Glück habe. Ihr habt genug für mich gewagt! Ich reite allein. Nur um eines bitte ich Euch noch: besorgt mir eine Augenbinde, einen Stock und Kleidung wie für einen Wanderer.«
     

9. »Es ist der König oder sein Geist!«
    9
     
    »ES IST DER KÖNIG – ODER SEIN GEIST!«
     
     
    Viele Leute betraten Tarantia zwischen Sonnenuntergang und Mitternacht durch das große Bogentor: verspätet heimkehrende Reisende, Kaufleute aus weiter Ferne mit schwerbeladenen Packtieren, freie Arbeiter aus den Höfen und Weinbergen der Umgebung.
    Nun, da Valerius die mittleren Provinzen fest im Griff hatte, war die Überprüfung am Tor nicht mehr so streng. Die Disziplin hatte nachgelassen. Die nemedischen Soldaten, die als Torwächter eingeteilt worden waren, waren halbbetrunken und viel zu sehr damit beschäftigt, Ausschau nach hübschen Bauernmädchen zu halten und nach reichen Kaufleuten, die sich von ihnen ins Bockshorn jagen ließen, als daß sie sich um einfache Arbeiter oder staubbedeckte Reisende gekümmert hätten. So fiel ihnen auch ein hochgewachsener Wanderer nicht auf, dessen abgetragener Umhang die harte, muskulöse Gestalt nicht verbergen konnte.
    Die aufrechte, ja fast herausfordernde Haltung dieses Mannes war zu natürlich für ihn, als daß sie ihm selbst aufgefallen wäre, und so veränderte er sie auch nicht. Er hatte eine Klappe über einem Auge, und der Schirm seiner Lederkappe, die er tief über die Stirn gezogen hatte, warf seinen Schatten über die Züge. Mit einem langen dicken Stock in der kräftigen, sonnengebräunten Hand schritt er gemächlich durch den Torbogen, wo die Fackeln flackerten und Funken sprühten. Unbeachtet von den angeheiterten Wachen betrat er die breiten, gutbeleuchteten Straßen von Tarantia.
    Die übliche Menschenmenge ging hier ihren Geschäften nach. Läden und Verkaufsbuden waren geöffnet und ihre Waren zur Schau gestellt. Doch überall stolzierten nemedische Soldaten, einzeln oder in kleinen Gruppen, durch die Straßen und bahnten sich herrisch einen Weg durch die Massen. Frauen beeilten sich, aus ihrer Reichweite zu kommen, und Männer machten ihnen mit finsteren Gesichtern und geballten Fäusten Platz. Die Aquilonier waren ein stolzes Volk und die Nemedier ihr Erzfeind.
    Die Knöchel der Hand um den Stab

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