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Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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er Stahl in der Rechten des Mannes schimmern sah. Aber der andere streckte ihm die offene Linke entgegen und zischte drängend: »Hierher, Eure Majestät! Schnell!«
    »Crom!« brummte Conan überrascht. Wieder klemmte er sich Albiona unter einen Arm und folgte seinem unbekannten Helfer. Er zögerte nicht – nicht, wenn dreißig Kerkerwächter hinter ihm her waren.
    Von mysteriösen Gestalten umgeben, rannte er die Gasse entlang, immer noch die Gräfin wie ein Kind unter dem Arm tragend. Von seinen Rettern konnte er nicht mehr erkennen, als daß sie dunkle Kapuzenumhänge trugen. Zweifel und Mißtrauen rührten sich in ihm, aber zumindest hatten sie seine Feinde geschlagen, und etwas Besseres, als ihnen zu folgen, fiel ihm ohnehin nicht ein.
    Als spürte er seinen Argwohn, legte der Führer kurz die Hand auf Conans Arm und sagte: »Macht Euch keine unnötigen Gedanken, König Conan, wir sind Eure getreuen Untertanen.« Die Stimme war Conan nicht vertraut, aber sie gehörte zweifellos einem Aquilonier der mittleren Provinzen.
    Die Kerkerwächter hinter ihnen brüllten, als sie über die Gefallenen stolperten, und hasteten den Verschwindenden nach, als sie sie als dunkle Masse zwischen sich und der fernen Straße laufen sahen. Aber die Kapuzenmänner wandten sich plötzlich der scheinbar lückenlosen Mauer zu, in der auf einmal eine Tür klaffte. In vergangenen Tagen war er so manchesmal am hellichten Tag durch diese Gasse gekommen, doch nie hatte er hier eine Tür bemerkt. Diszipliniert rannten alle hindurch, und hinter ihnen schloß die Tür sich mit dem Klicken eines Schlosses. Conan fand dieses Geräusch nicht sehr beruhigend, aber seine Führer drängten ihn weiter, mit einer Hand an seinen beiden Ellbogen. Es war, als befänden sie sich in einem Tunnel. Conan spürte, wie Albiona unter seinem Arm zitterte. Vorne wurde eine Öffnung als weniger tiefes Schwarz in der Finsternis schwach sichtbar, dort liefen sie hindurch.
    Danach folgte eine verwirrende Reihe von dunklen Höfen, schmalen Gassen und gewundenen Korridoren, die sie alle schweigend durchquerten, bis sie schließlich zu einem geräumigen, hell beleuchteten Gemach kamen. Nicht einmal Conan konnte abschätzen, wo es sich befand, denn der verschlungene Weg hatte selbst seinen Richtungssinn verwirrt.
     

10. Eine Münze aus Acheron
    10
     
    EINE MÜNZE AUS ACHERON
     
     
    Nicht alle seine Führer betraten dieses Gemach. Als die Tür sich schloß, sah Conan nur einen Mann vor sich stehen: von schmalem Körperbau, und wie alle mit einem dunklen Kapuzenumhang bekleidet. Der Mann warf die Kapuze zurück und offenbarte so das bleiche Oval seines Gesichts mit den feinen, scharfgeschnittenen Zügen.
    Der König stellte Albiona jetzt auf den Boden, aber sie klammerte sich weiter an ihn und schaute sich furchterfüllt um. Das Gemach hatte Marmorwände, die zum Teil mit schwarzem Samt behängt waren, und auf dem Mosaikboden lagen dicke Teppiche. Bronzelampen verbreiteten einen hellen Schein.
    Instinktiv legte Conan die Hand um den Schwertgriff. Blut klebte an seiner Hand, und Blut verkrustete an der Öffnung der Schwertscheide, denn er hatte die Klinge hineingeschoben, ohne sie vorher zu säubern.
    »Wo sind wir hier?« fragte er scharf.
    Der Fremde antwortete mit einer tiefen Verbeugung, die dem König durchaus nicht ironisch vorkam.
    »Im Asuratempel, Eure Majestät.«
    Albiona stieß unwillkürlich einen leisen Schrei aus und schmiegte sich noch enger an Conan, während sie angstvoll auf die schwarze Bogentür starrte, als befürchtete sie, eine gräßliche Kreatur der Finsternis könnte eintreten.
    »Fürchtet Euch nicht, meine Lady«, bat der Führer. »Es gibt nichts hier, das Euch ein Leid zufügen würde – auch wenn abergläubische Menschen vom Gegenteil überzeugt sind. Wenn Euer Monarch so von der Unbedenklichkeit unseres Glaubens überzeugt war, daß er uns vor der Verfolgung von Ignoranten schützte, braucht doch gewiß keiner seiner Untertanen sich vor uns zu fürchten.«
    »Wer seid Ihr?« erkundigte sich Conan.
    »Ich bin Hadrathus, ein Asurapriester. Einer meiner Brüder erkannte Euch, als Ihr in die Stadt gekommen seid, und berichtete es mir.«
    Conan fluchte.
    »Ihr braucht keine Angst zu haben, daß andere Euch erkannten«, beruhigte ihn Hadrathus. »Eure Maskierung ist gut genug, einen jeden, außer einen Anhänger Asuras, zu täuschen, dessen Kult lehrt, die Wahrheit hinter der Äußerlichkeit zu suchen. Unsere Leute folgten Euch zum

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