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Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Titel: Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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feierlich.
    Plötzlich wußte er, weshalb er bisher gezögert hatte, seinen Söldnertrupp zu verdingen. Ohne Zweifel würde er im Dienst eines Kaufmanns oder Edlen im Fall einer Rebellion den Thron verteidigen müssen. Und er wollte nicht auch noch daran beteiligt sein, wenn Ariane und ihre Freunde niedergeworfen wurden. Nein, schon gar nicht bei Ariane.
    »Ich habe mich schon lange gefragt, wann du mit mir über euren Aufstand sprechen würdest.«
    Ariane holte erschrocken Luft. »Du weißt davon?« flüsterte sie. Hastig drückte sie ihm einen Finger auf die Lippen, um ihn davon abzuhalten, mehr zu sagen. »Komm mit.«
    Er folgte ihr durch die Gaststube zu einem kleinen Nebenraum. Stephano lehnte mit finsterer Miene gegen eine abblätternde Wand. Graecus, der stämmige Bildhauer, saß grinsend auf einer Bank wie auf einem Pferd. Und Leucas, ein dünner Mann mit großer Nase, der sich selbst als Philosoph bezeichnete, hockte mit verschränkten Beinen auf dem Boden und kaute an der Unterlippe.
    »Er weiß Bescheid«, sagte Ariane, nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte. Alle sprangen wie von einer Tarantel gestochen auf.
    Beiläufig legte Conan die Hand um den Schwertgriff.
    »Er weiß Bescheid!« japste Stephano. »Ich hab' dir gesagt, daß er gefährlich ist. Ich hab' dir gesagt, daß wir uns nicht mit ihm einlassen sollten. Es gehört auch gar nicht in unser Aufgabengebiet!«
    »Etwas leiser, wenn ich bitten darf!« rügte Ariane. »Willst du, daß alle in der Gaststube es hören?« Schmollend verstummte er, während sie sagte: »Es stimmt, daß es nicht unsere Sache ist, Männer wie Conan anzuwerben, aber ich habe jeden von euch sagen gehört, er wünschte, er könnte sich direkter einsetzen.«
    »Du kannst zumindest Spottreime über Garian verfassen«, murmelte Graecus. »Ich kann sie nur abschreiben und heimlich auf den Straßen verteilen. Mit Skulpturen lassen sich die Menschen nicht zum Aufstand aufwiegeln.«
    »Auf seinem Drachenthron sitzt er allein, der König Garian, bei Mahl und Wein«, sagte Conan plötzlich. Alle starrten ihn an. »Hast du das geschrieben, Ariane?«
    »Gallia«, antwortete sie trocken, »du hast mir doch nicht wirklich so schlechte Verse zugetraut?«
    »Das gehört doch überhaupt nicht hierher!« rief Stephano schrill. »Wir wissen alle, weshalb du ihm traust, Ariane.« Er wich Conans hartem Blick nicht aus, aber er schluckte schwer. »Was wir tun, ist gefährlich. Wir sollten das Anwerben dieser Art ... dieser Art von Männern Taras überlassen. Er versteht etwas davon, wir nicht.«
    »Wir kennen Conan!« betonte Ariane mit Nachdruck. »Und wir beschlossen – ja, auch du, Stephano –, daß auch wir uns um Kämpfer umsehen wollen, Taras hat nichts dagegen. Und mit Conan bekommen wir nicht nur einen Krieger, sondern gleich vierzig.«
    »Wenn sie ihm folgen«, gab Graecus zu bedenken.
    »Sie werden mir dorthin folgen, wo es Gold gibt«, versicherte ihnen der Cimmerier.
    Die Antwort schien Graecus ein wenig zu verunsichern, und Stephano lachte spöttisch. »Gold!« höhnte er.
    »Ihr Narren!« sagte Ariane. »Wie oft haben wir über jene gesprochen, die der Meinung sind, daß eine Revolution reingehalten werden sollte, daß nur die daran teilnehmen dürfen, die für die gute Sache sind. Wie viele von ihnen fanden ihrer lauteren Gesinnung wegen den Tod am Richtblock?«
    »Trotzdem!« Stephano knirschte mit den Zähnen. »Gold verdirbt die Reinheit unserer guten Sache!«
    Ariane schüttelte müde den Kopf. »Immer und immer wieder erhitzten wir uns deshalb. Die Zeit für Argumente ist vorbei, Stephano. Wie, glaubst du, bekommt Taras seine Kämpfer? Mit Gold, Stephano, mit Gold!«
    »Dagegen kämpfte ich von Anfang an!« erwiderte der Schlaksige. »Das Volk ...«
    »... würde uns folgen und sich erheben«, unterbrach sie ihn. »Ha, es würde uns folgen, und da niemand von uns mit Waffen umzugehen weiß und etwas von der Kriegsführung versteht, wären wir schnell niedergeschlagen.«
    »Unsere Ideale!« murmelte Stephano bedrückt.
    »Genügen nicht!« Ariane funkelte jeden ihrer Mitverschwörer an, und sie senkten den Blick. Nun wußte Conan, daß der stärkste Wille dieser Rebellen in ihrem hübschen Köpfchen steckte.
    »Was ich möchte«, sagte Graecus plötzlich, »ist eine Chance, selbst ein Schwert führen zu dürfen. Conan, gestattest du mir, mit dir zu reiten?«
    »Ich habe noch nicht gesagt, daß ich mich euch anschließen werde«, erwiderte Conan bedächtig.
    Ariane

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