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Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Titel: Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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vergangene Nacht in der Stadt vorgefallen ist.«
    Ampartes' Stimme hob sich zu einem Quieken.
    »Du – du meinst im Palast?«
    »Nein«, erwiderte Conan und unterdrückte ein Lächeln, als er die Erleichterung auf den Zügen des anderen erkannte. Er griff nach einem Zinnbecher auf dem Tablett einer Schankmaid, deren einzige Bekleidung ein handbreiter Streifen roter Seide über den Hüften war, und füllte ihn aus Ampartes' blauglasierter Kanne. Das Mädchen schenkte ihm ein aufforderndes Lächeln, warf jedoch den blonden Kopf gekränkt zurück und eilte weiter, als er ihr keinen zweiten Blick gönnte. »Aber alles andere Ungewöhnliche – alles!«
    Die nächsten zwei Stunden plauderte der Kaufmann – in seiner Erleichterung, daß Conan nicht vorhatte, ihn in den Palastraub zu verwickeln – alles mögliche aus. Conan erfuhr, daß in der vergangenen Nacht ein Weinhändler seine Geliebte erwürgt hatte, weil er sie mit seinem Sohn erwischt hatte. Daß ein Juwelenhändler aus einem Grund, den niemand wußte, von seinem Weib erstochen worden war. Daß die Nichte eines Edelmanns entführt worden war, aber daß jene, die ihn kannten, behaupteten, das Lösegeld, das aus ihrem Erbe bezahlt wurde, solle dazu dienen, seine Schulden zu bezahlen. Daß Diebe in die Häuser von fünf Kaufleuten und zwei Edlen eingebrochen waren. Daß einem Edlen selbst seine Sänfte und die Kleider vom Leib von Straßenräubern auf der Hochvorlusiastraße abgenommen worden waren. Daß einem Sklavenhändler außerhalb seines Versteigerungshauses die Gurgel durchgeschnitten worden war; manche meinten, um an die Schlüssel zu seiner Geldtruhe zu kommen, andere, weil er nicht auf den Ursprung seiner Ware geachtet und eine entführte Edle nach Koth verkauft hatte. Daß ein Kaufmann aus Akif, der ein vielbesuchtes Freudenhaus namens ›Das Haus der Lämmer Hebras‹ ...
    »Genug!« Conan schlug mit der Hand auf den Tisch. Ampartes starrte ihn mit offenem Mund an. »Was du mir bisher erzählt hast, kann in Shadizar in jeder Nacht passieren und tut es gewöhnlich auch. Ich möchte wissen, ob etwas Ungewöhnliches geschehen ist. Es braucht nichts mit Gold oder Raub zu tun zu haben. Nur merkwürdig muß es sein.«
    »Ich verstehe nicht, was du willst«, klagte der Kaufmann. »Da ist die Sache mit den Pilgern, aber daran ist nichts zu verdienen. Ich weiß nicht, warum ich meine Zeit mit dir vergeude.«
    »Pilger?« fragte Conan scharf. »Was war an diesen Pilgern ungewöhnlich?«
    »Bei Mitra, weshalb willst du etwas ...« Ampartes schluckte, als der Blick aus Conans gletscherblauen Augen sich in seine bohrte. »Also gut. Sie kamen von Argos, weit im Westen, und sind auf einem Pilgerzug zu einem Schrein in Vendhya, nicht weniger weit im Osten.«
    »Ich brauche keinen Unterricht in Erdkunde!« knurrte Conan. »Ich habe von diesen Ländern gehört. Was haben diese Pilger denn getan, das so ungewöhnlich ist?«
    »Sie haben die Stadt zwei Stunden vor dem ersten Hahnenschrei verlassen, das ist das Ungewöhnliche. Wie ich hörte, hat es etwas mit einem Schwur zu tun, sich beim Morgengrauen in keiner Stadt zu befinden. So jedenfalls habe ich es verstanden. Was kann dir das schon geben?«
    »Das ist meine Sache. Erzähl du mir bloß, was ich hören möchte. Was waren diese Pilger für Männer?«
    Ampartes blickte ihn kopfschüttelnd an. »Bei Zandrus Glocken, Mann! Erwartest du vielleicht, daß ich von einem Pilgertrupp mehr weiß, als daß es ihn gibt?«
    »Ich erwarte«, antwortete Conan trocken, »daß du jederzeit weißt, wieviel welcher Edler beim Würfelspiel verlor, wer mit wessen Frau schlief, wie oft der König nieste. Die Pilger, Ampartes! Streng deinen Kopf ein bißchen an!«
    »Ich weiß doch nicht mehr ...« Der dicke Kaufmann zuckte zusammen, als Conan den linken Arm auf den Tisch legte. Die Dolchscheide am Unterarm war leer, und Conans Rechte befand sich unter dem Tisch. »Sie waren eben Pilger, was gibt es da schon viel zu sagen? Männer in Kapuzenkutten aus grobgewobener Wolle, die sie völlig vermummten. Sie führten die Leichen fünf ihrer Brüder, die unterwegs gestorben waren, in Weinfässern auf Kamelen mit sich. Offenbar hatten sie einen weiteren Eid geschworen, daß alle der Ihren, die den Pilgerzug angetreten hatten, den Schrein auch erreichen würden, ob lebendig oder tot. Beritten waren sie nicht besser oder schlechter als andere Pilger, die man so trifft. Bei Mitra, Conan, was kann man über Pilger viel sagen?«
    Fünf Leichen, dachte

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