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Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Titel: Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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war kurz nach dem Morgengrauen von seinem Außenposten an der kothischen Grenze in die Landeshauptstadt zurückgekehrt. Man machte ihm seine Pflichterfüllung nicht leicht, aber was konnte ein Offizier ohne Beziehungen anderes erwarten?
    »Ihr wurdet ausgewählt, weil Ihr im vergangenen Jahr außerhalb von Shadizar Dienst geleistet habt.« Haranides blinzelte, und der Ratgeber lächelte. »Ich bemerke Euer Staunen, Hauptmann, obgleich Ihr es wohl zu verbergen vermögt. Eine bewundernswerte Fähigkeit für einen Offizier. Da Ihr nicht in der Stadt wart, könnt Ihr auch nicht an dem Komplott beteiligt gewesen sein, das die Ereignisse der Nacht ermöglichten.«
    »Komplott!« entfuhr es dem Hauptmann. »Verzeiht, mein Lord, aber des Königs Leibgarde war dem Thron immer treu ergeben!«
    »Auch Treue gegenüber den Kameraden ist ein guter Zug, Hauptmann.« Die Stimme des Ratgebers wurde hart. »Aber sie darf nicht zu weit führen. Jene, die vergangene Nacht Dienst im Palast hatten, werden soeben einer Vernehmung unterzogen.«
    Haranides spürte Schweiß über den Rücken perlen. Er hatte kein Verlangen, jenen Gesellschaft zu leisten, denen die Aufmerksamkeit der Folterknechte des Königs galt. »Mein Lord, ich war jederzeit ein treu ergebener Soldat.«
    »Ich habe heute morgen Eure Akten überprüft«, sagte Aharesus bedächtig. »Eure Rückkehr in die Stadt zu diesem Zeitpunkt ist wie ein Wink Mitras. Es sind bedenkliche Zeiten, Hauptmann.«
    »Ihre Köpfe!« schnaubte der König plötzlich. Sein verschleierter Blick schwang vom Hauptmann zum Ratgeber. Haranides erschütterte die Erkenntnis, daß er die Anwesenheit seines Herrschers völlig vergessen hatte. »Ich will ihre Schädel auf Speeren, Aharesus. Haben mein – meinen Tribut von Yildiz gestohlen. Meine Tänzerinnen.« Er bedachte die Sklavin flüchtig mit einem düsteren Lächeln, dann riß er den Kopf zu Haranides herum. »Ihr bringt sie mir zurück, Hauptmann, hört Ihr? Die Mädchen, die Anhänger, die Truhe. Und die Köpfe, die Köpfe!« Rülpsend sackte der Monarch auf seinem Thron zusammen. »Mehr Wein«, murmelte er. Der blonde Jüngling eilte davon und kehrte mit einem Kristallkrug und schmeichelndem Lächeln zurück.
    Der Hauptmann schwitzte noch mehr. Zwar war es offenes Geheimnis, daß der König ein Trunkenbold war, doch es mit eigenen Augen zu sehen, mochte schlimme Folgen für ihn haben.
    »Die Seiner Majestät dadurch zugefügte Kränkung ist natürlich ungeheuerlich, Hauptmann«, sagte Aharesus mit einem verstohlenen Blick auf den König, der sein Gesicht fast in dem Kelch vergrub. »Aber aus weiterer Sicht muß bedacht werden, daß des Königs oberster Ratgeber ermordet wurde.«
    »Ihr glaubt, daß dies der Hauptgrund war, mein Lord, und das andere nur davon ablenken sollte?«
    »Ihr seid nicht dumm, Hauptmann. Ihr könnt es vielleicht noch weit bringen. Ja, anders ergibt es keinen Sinn. Eine ausländische Macht hatte offenbar einen Grund, den Tod des Oberratgebers zu wünschen. Vielleicht war es Yildiz höchstpersönlich? Er träumt von einem Weltreich, und Malderes legte ihm so manchen Stein in den Weg.« Aharesus spielte nachdenklich mit der Siegelkette. »Auf jeden Fall ist es zweifelhaft, daß Yildiz, oder wer sonst dafür verantwortlich ist, seine eigenen Leute in den Palast eindringen ließe. Einer der befragten Offiziere schrie im Todeskampf den Namen der Roten Falkin.«
    »Sie ist nur eine Banditin, mein Lord.«
    »Und ein Mann brabbelt, wenn er stirbt. Aber sie ist eine Banditin, die für Gold jedes Wagnis eingeht. Und wir wissen auch nicht, wo wir sonst suchen sollten – bis einer der Befragten mehr ausplaudert.« Sein Tonfall verriet, daß die Folterungen fortgeführt werden würden, bis er genug erfahren hatte. Haranides schauderte. »Ihr, Hauptmann, nehmt zwei Schwadronen Reiterei und jagt diese Rote Falkin. Stellt sie und schafft sie in Ketten hierher. Dann werden wir schnell wissen, ob sie etwas mit dieser Sache zu tun hat.«
    Haranides holte tief Luft. »Mein Lord, ich brauche einen Hinweis, wo ich zu suchen anfangen soll. Diese Räuberin treibt ihr Unwesen im ganzen Land.« Unverständlicherweise kicherte entweder der Sklave oder die Sklavin, wer, war nicht festzustellen, da Tiridates die beiden blonden Köpfe an seine Brust gedrückt hatte.
    Der Ratgeber warf einen flüchtigen Blick auf den König und schürzte die Lippen. »Vor dem Morgengrauen verließ eine Zahl Reiter, die sich als Pilger ausgaben, Shadizar durch das Tor

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