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Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Titel: Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Richtung des Palasts erschallte ein Gong in der Nacht.

Kapitel 5
    5.
     
     
    Conan erwachte am Morgen nach seinem Ausflug in den Palast schon früh. Die Gaststube war leer, nur Abuletes zählte seine Einnahmen an der Theke, und zwei hagere Alte kehrten den Boden. Der fette Wirt blickte dem Cimmerier mißtrauisch entgegen und legte hastig einen Arm um die aufgestapelten Münzen.
    »Wein«, bestellte Conan und fischte die erforderlichen Kupfermünzen aus seinem Beutel. Trotz des Gelages am Vorabend enthielt er noch sechs der Goldstücke des dunkelhäutigen Kaufmanns. »Ich stehle nicht von Freunden«, fügte er hinzu, als Abuletes mit dem Arm das Geld über die Theke einstrich.
    »Freunde? Welche Freunde? In der Wüstenei gibt es keine Freunde.« Abuletes füllte einen irdenen Krug aus einem Faß und setzte ihn vor den Cimmerier. »Aber vielleicht bildest du dir ein, du könntest dir Freunde mit dem Gold kaufen, mit dem du gestern nacht um dich geworfen hast. Wo hattest du das überhaupt her? Hast du vielleicht etwas mit dem zu tun, was in der Nacht im Palast vorgefallen ist? Nein, das kann es wohl nicht sein. Du hast das Gold schon ausgegeben, als wärest du Yildiz persönlich, noch ehe das passierte. Du solltest lieber vorsichtiger sein und Gold nicht so offen herzeigen in der Wüstenei.«
    Der Wirt hätte noch länger auf ihn eingeredet, doch Conan unterbrach ihn. »Was ist denn im Palast geschehen?« Als stelle er die Frage völlig beiläufig, nahm er einen tiefen Schluck.
    »Ein Ratgeber des Königs wurde umgebracht, dazu noch ein paar Höflinge und ein Dutzend Leibgardisten.«
    »Ein Dutzend!«
    »Habe ich doch gesagt! Tote Wächter überall. Und Yildiz' Geschenke an Tiridates sind verschwunden. Dabei hat niemand auch nur einen Schatten des Räubers gesehen. Kein einziger im ganzen Palast.« Abuletes rieb sich das Mehrfachkinn mit schmutziger Hand. »Allerdings sollen zwei Wächter einen Mann aus dem Palast haben rennen sehen. Einen großen Mann. Vielleicht so groß wie du.«
    »Oh, natürlich war ich es«, schnaubte Conan. »Ich bin über die Mauer gesprungen und dann wieder zurück, mit allem, was ich gestohlen habe, auf dem Rücken. Du hast gesagt, alle Geschenke wurden gestohlen?« Er leerte den Krug und stellte ihn vor den Dicken. »Das gleiche nochmal.«
    »Fünf Edelsteine, fünf Tänzerinnen und eine goldene Truhe.« Abuletes drehte den Zapfhahn und schob Conan den Krug wieder zu. »Es sei denn, es hat noch mehr gegeben. Jedenfalls wurde das alles gestohlen. Ich sehe ja ein, daß du es nicht gewesen sein kannst, aber weshalb bist du so daran interessiert?«
    »Ich bin ein Dieb. Jemand hat die schwere Arbeit getan. Jetzt brauche ich ihm den Raub nur noch abzunehmen.« Wem? fragte er sich. Ankar hatte bestimmt niemanden außer ihn mit dem Diebstahl beauftragt, dessen war er sicher. Blieben eigentlich nur Wächter, die der Versuchung nicht widerstehen konnten und die sich mit dem Schatz und den Tänzerinnen davonstahlen, nachdem sie ihre pflichttreuen Kameraden aus dem Weg geräumt hatten, oder Leibgardisten, die den Dieb heimlich in den Palast eingelassen hatten und als Dank dann von ihm umgebracht worden waren.
    Abuletes räusperte sich und spuckte auf einen bunten Lumpen, um damit die Theke abzuwischen. »Ich würde mich an deiner Stelle da lieber heraushalten. Die Diebe sind bestimmt nicht von der Wüstenei. Mit jemandem, der Könige beraubt, legt man sich besser nicht an. Könnten ja Hexer sein. Bedenk, daß niemand gesehen wurde, nicht der Hauch eines Schattens.«
    Natürlich könnte es ein Zauberer gewesen sein, dachte Conan. Aber warum ein Zauberer – oder überhaupt irgend jemand – sich in Gefahr begeben würde, um fünf Tänzerinnen aus einem Palast zu stehlen, das konnte er sich nicht vorstellen. Außerdem, so dicht gesät waren Zauberer durchaus nicht, er mußte es schließlich wissen.
    »Du scheinst dir Sorgen um mich zu machen, Abuletes. Sagtest du nicht, es gäbe keine Freunde in der Wüstenei?«
    »Du gehst zu freigebig mit deinem Geld um«, sagte der Wirt säuerlich. »Das ist alles. Bilde dir nicht ein, daß mehr dahintersteckt. Halt du dich da heraus, was immer es auch ist. Wer da seine Hand im Spiel hat, ist zu groß für deinesgleichen. Es kann dich nur den Kragen kosten, und dann habe ich einen Gast weniger.«
    »Vielleicht hast du recht. Bel! Ich brauche ein bißchen frische Luft. Dieses Herumstehen und von der Beute anderer zu reden verursacht mir Magengrimmen.«
    Der fette Wirt

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