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Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Titel: Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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der Seite eines jeden hing ein alter Krummsäbel der Art, wie man sie trotz ihrer Brauchbarkeit für wenig Geld von einem ehrlichen Waffenhändler erstehen konnte. Hinter ihnen sah Conan eine wie ein Paket verschnürte nackte Frau: Handgelenke und Ellbogen waren hinter ihrem Rücken gefesselt, die Knie unter ihr Kinn und die Fersen dicht an ihr Gesäß gebunden. Sie hob den Kopf, warf ihre rote Haarmähne zurück und starrte ihn mit den leicht schrägen grünen Augen über dem Knebel aus schmutzigem Stoff sichtlich erstaunt an. Es war die Wahrsagerin.
    Conan leerte den Eimer in einen Steintrog für sein Pferd und zog einen zweiten für sich selbst hoch. Als er dieser Frau das letztemal beistand, hatte sie ihre Dankbarkeit nicht einmal damit bewiesen, daß sie ihn vor dem Angriff der zwei Iranistanier warnte. Außerdem mußte er Velita finden. Er spritzte sich Wasser ins Gesicht, doch da das in der Hitze kaum kühlte, goß er sich den ganzen Eimer über den Kopf. Die vier Männer flüsterten weiter miteinander.
    Bis hierher hatte er den Weg der Pilger verfolgen können, indem er Reisende befragt hatte, die vor einem Mann seiner Größe nicht davonliefen. Genügend hatten sie gesehen, um ihm diese Richtung weisen zu können, aber seit gestern war er nur einem alten Mann begegnet, der ihn mit Steinen beworfen und sich schnell in Dornbüschen versteckt hatte, und einem Jungen, der überhaupt niemanden gesehen hatte.
    »Habt ihr Pilger gesehen?« rief er zu den vieren hinüber, während er einen dritten Eimer Wasser aus dem Brunnen hob. »Vermummte Männer auf Pferden mit Kamelen als Packtiere?«
    Die Hakennase des Anführers zuckte. »Und wenn, was ist für uns drin?«
    »Ein paar Kupferstücke, wenn ihr mir sagen könnt, wo sie sind.« Es war besser, diese Burschen nicht in Versuchung zu führen. Er hatte keine Lust, Zeit mit dem Töten dieser Aasgeier zu verlieren. Er bemühte sich um ein freundliches Lächeln. »Hätte ich Silber oder Gold, würde ich keine Pilger verfolgen, sondern mich in Shadizar besaufen.« Er trocknete sich die Hände an seinem Umhang.
    »Was willst du denn von diesen Pilgern?« fragte der Führer.
    »Das ist meine Sache«, erwiderte Conan, »und ihre. Ihr bekommt dafür die Kupferstücke, wenn ihr mir weiterhelfen könnt.«
    »Wir haben sie gesehen«, versicherte ihm der in der Kettenrüstung. Er wischte sich die Hände ab und stand auf. Mit ausgestreckter Rechter kam er auf Conan zu. »Laß erst mal deine Münzen sehen.«
    Conan steckte die Finger in den Lederbeutel an seinem Gürtel. Der Führer grinste höhnisch, und plötzlich hielt er einen Dolch mit Dreiecksklinge in der Hand. Mit häßlichem Lachen zogen die drei anderen ihre Krummsäbel und rannten hinter ihrem Führer her, um sich auch etwas von der Beute zu sichern.
    Conan packte den vollen Eimer mit der Linken und schmetterte ihn dem Führer an den Schädel, daß das Wasser in alle Richtungen spritzte, ehe der Bursche zu Boden ging. Fast gleichzeitig riß er den Dolch aus der Scheide am Unterarm, und schon ragte der Griff aus dem Hals des vordersten der drei anderen. Nunmehr zog er sein Breitschwert. »Zu Bel mit euch!« brüllte er. Er sprang über den Zusammenbrechenden, der noch im Sterben versuchte, sich die Klinge aus dem Hals zu ziehen. Ein weit ausholender Schwung des Schwertes, und des dritten Rumpf sackte zu Boden, während sein Kopf durch die Luft flog. Der letzte hatte seinen Säbel über die Schultern gehoben, als der Cimmerier mit beiden Händen um den Griff des Breitschwerts auf ihn einstürmte und die Klinge durch den Lederharnisch stieß, daß die Spitze aus dem Rücken ragte. Schwarze Augen erstarrten, und der Mann kippte, den Säbel immer noch erhoben, auf die Seite.
    Conan holte sich Schwert und Dolch zurück und säuberte beides. Die Frau beobachtete ihn mit großen Augen und wich so weit zurück, wie sie nur konnte, als er sich ihr näherte. Aber er durchschnitt lediglich ihre Bande und drehte sich sofort wieder um und steckte den Dolch ein.
    »Wenn du kein eigenes Pferd hast«, sagte er, »kannst du dir eines der Halunken nehmen. Die anderen gehören mir. Du kannst ihre Waffen behalten, dafür bekommst du wenigstens ein bißchen etwas, als Entschädigung für das, was du durchgemacht hast.« Aber nicht viel, dachte er. Er schuldete ihr jedoch auch nichts. Und die Pferde, auch wenn sie nicht viel mehr als Klepper waren, konnten ihm von Nutzen sein, wenn er diese verdammten Pilger noch weit verfolgen mußte.
    Die

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