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Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Titel: Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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den Schritt und stieg die Alabastertreppe zum nächsten Stockwerk hinunter.
    Zwei weitere Stockwerke suchte er ab. In dem Reichtum, den er hier sah, verblaßten die goldenen Spielfiguren. Er bewunderte flüchtig eine silberne Frauenstatue mit Saphiren als Augen, Rubinen als Brustwarzen und Perlenhälften als Fingernägel; einen mit Brillanten und Smaragden besetzten Tisch, der das Licht der Silberlampen hundertfach widerstrahlte; und einen goldenen Thron, der mit schwarzen Opalen besteckt war, für die allein er schon ein ganzes Königreich hätte erstehen können.
    Dann kam er zu einem Gemach, das im Vergleich mit den anderen geradezu bescheiden wirkte mit seiner Elfenbein- und Bernsteinwandtäfelung, aber was ihm viel schneller ins Auge fiel, war ein wohlgerundetes Gesäß. Diejenige, der es gehörte, kniete nackt, den Rücken zur Tür gewandt, und drückte das Gesicht auf den Boden. Unwillkürlich grinste Conan bei diesem Anblick, doch er zwang seine Gedanken, sich Dringenderem zuzuwenden. Die Frau war das erste lebende Wesen, das er seit seinem Eindringen entdeckt hatte, und sie war noch dazu kein S'tarra.
    Ein lautloser Satz brachte sie zu ihm. Er drückte eine Hand auf ihren Mund und hob sie auf die Füße – und starrte in Velitas sanfte Braunaugen.
    »Da bist du ja«, sagte er und ließ sie los. »Ich hatte schon befürchtet, ich finde dich nicht.«
    Sie schlang die Arme um ihn und preßte den festen Busen an seine breite Brust. »Conan! Du bist gekommen! Ich hatte es nie wirklich geglaubt, obgleich ich es hoffte und ersehnte. Aber jetzt ist es zu spät. Du mußt schnell wieder verschwinden, ehe Amanar zurückkehrt.« Ein Schauder schüttelte sie bei der Nennung dieses Namens.
    »Ich habe geschworen, dich zu befreien«, sagte er barsch. »Wieso kniest du überhaupt so nackt hier, obwohl du offenbar ganz allein bist? Ich habe weder andere Menschen noch S'tarra hier gesehen.«
    »S'tarra dürfen nicht in den Bergfried, wenn Amanar nicht hier ist, und seine menschlichen Diener sperrt er ein, wenn er sie nicht braucht.« Sie legte den Kopf zurück und schaute zu ihm hoch. Sie senkte die Stimme. »Ich habe dich nicht verraten, Conan. Nicht einmal, als Sitha mich auspeitschte. Ich sagte Amanar nicht, wer du bist.«
    »Es ist vorbei, Velita.« Er strich ihr sanft über das Haar.
    Sie schien es nicht zu hören. Tränen perlten an ihren langen Wimpern. »Dadurch habe ich ihn erzürnt. Zur Strafe muß ich mehrmals täglich in diese Kammer kommen und hier knien, bis man mir erlaubt aufzustehen. Wenn ich Schritte höre, weiß ich nie, ob ich zu den anderen zurückgeschickt werde, oder ob Amanar gekommen ist. Manchmal steht er lediglich hinter mir und hört zu, wie ich weine. Ich hasse ihn, weil er diese Furcht in mir hervorruft, und ich hasse mich, weil ich weine, aber ich komme nicht dagegen an. Manchmal schlägt er mich, während ich knie, und wenn ich mich rühre, schlägt er noch fester zu.«
    »Ich bringe ihn um!« schwor Conan grimmig. »Das schwöre ich dir bei meinem Leben. Komm, wir suchen die Anhänger, und dann bringe ich dich noch in dieser Nacht fort.«
    Das hübsche Mädchen schüttelte heftig den Kopf. »Das geht nicht, Conan. Ich bin zaubergebannt.«
    »Zaubergebannt?«
    »Ja. Einmal versuchte ich zu entfliehen, doch meine Füße trugen mich gegen meinen Willen zu Amanar, und meine Zunge gestand ihm ohne mein Zutun, was ich vorgehabt hatte. Ein andermal wollte ich mich töten, aber als die Dolchspitze meine Brust berührte, wurden meine Arme wie Eisen. Ich vermochte sie nicht mehr zu bewegen, nicht einmal, um das Messer fallenzulassen. Als sie mich fanden, mußte ich Amanar lange anflehen, ehe er den Bann von mir nahm.«
    »Es muß doch eine Möglichkeit geben! Ich könnte dich forttragen.« Er erkannte die Sinnlosigkeit, noch ehe sie traurig lachte.
    »Soll ich mich mein ganzes Leben lang irgendwo festbinden lassen, aus Furcht, daß ich dem Zwang nachgebe und hierher zurückkehre? Ich weiß gar nicht, weshalb ich überhaupt versucht habe, mir das Leben zu nehmen.« Sie seufzte tief. »Denn ich bin sicher, daß Amanar mich ohnedies bald töten wird. Nur Susa und ich sind von uns fünfen übrig. Die anderen sind spurlos verschwunden.«
    Der riesenhafte Cimmerier nickte. »Zauberer sind nicht leicht umzubringen – das weiß ich leider aus Erfahrung –, aber wenn sie tot sind, lösen ihre Zauber sich auf. Amanars Tod wird dich befreien.«
    »Es ist besser, du holst dir die Anhänger und verschwindest

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