Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare
Stab hoben sich weiß ab. Das verriet dem Cimmerier, daß ihm nicht gefiel, was er hörte. Talbor, dachte er sofort. Amanar bedeutete dem S'tarra zu schweigen und wandte sich Karela zu.
»Ich muß leider schon gehen«, sagte er. »Eine dringende Sache erfordert meine Anwesenheit.«
»Hoffentlich keine Schwierigkeiten«, sagte sie.
»Nichts von großer Bedeutung«, versicherte ihr der Zauberer, aber seine Lippen waren dünne Striche über dem kurzgestutzten Bart. »Ich erwarte dich dann morgen. Schlaf wohl.« Er drehte sich zu Conan um. »Überleg dir deine Entscheidung gut, Cimmerier. Es gibt weit Schlimmeres als das, was ich dir biete. Sitha!« Der Hexer schritt aus dem Lager, der S'tarra dicht hinter ihm.
Nachdem die Schuppenkreatur verschwunden war, herrschte schnell wieder überschäumendes Leben im Lager. Hordo torkelte zu Conan und Karela.
»Ich mag diese Echsen nicht«, erklärte der Einäugige mit unsicherer Zunge. Immer noch hielt er den blanken Tulwar in der Hand und den nun leeren Kelch. Er schwankte ein wenig auf den Beinen, während er sprach. »Wann verlassen wir dieses verfluchte Tal und kümmern uns wieder um Dinge, von denen wir etwas verstehen? Wann brechen wir zu den Karawanenrouten auf?«
»Du bist betrunken, mein alter Hund«, sagte Karela fast zärtlich. »Schlaf erst mal deinen Rausch aus, dann unterhalten wir uns wieder.«
»Ich war heute nacht in der Burg«, sagte Conan da ruhig.
Karelas grüne Augen schienen sich in seine blauen bohren zu wollen. »Du Narr!« zischte sie. Hordo starrte die beiden offenen Mundes an.
»Er hat die Anhänger«, fuhr der Cimmerier ungerührt fort, »und die Tänzerinnen. Zumindest noch zwei davon. Die anderen drei sind spurlos verschwunden. Ich bin überzeugt, daß er sie umgebracht hat.«
»Sklavinnen?« rief Hordo entsetzt. »Welch ein Mann würde so etwas tun? Selbst ein Zauberer ...«
»Schrei nicht so laut«, warnte Karela. »Habe ich dir nicht gesagt, dieses Wort nicht zu benutzen, bis ich dir die Erlaubnis gebe, die Männer einzuweihen? Und du, Conan, welchen Unsinn brabbelst du da? Wenn die Tänzerinnen verschwunden sind, wird er sie wohl verkauft haben. War vielleicht deine geliebte Velita unter ihnen?«
»Nein«, knurrte Conan. »Außerdem, warum erregst du dich ihretwegen immer noch? Du weißt, daß zwischen uns nichts ist, obwohl man das von dir und Amanar nicht sagen kann, so wie er dich liebkost hat.«
»Nein!« rief Hordo erschrocken und legte eine Hand auf ihre Schulter. »Nicht Amanar! Nicht mit dir! Ich gestehe, ich war froh, daß du Conan in dein Bett nahmst, aber ...«
Mit glühendem Gesicht unterbrach Karela ihn scharf. »Schweig, du alter Narr. Was ich tue und mit wem, geht allein mich etwas an!« Ihre Augen glichen grünen Dolchen, die sich gern in Conan gebohrt hätten, als sie sich abwandte und davonrauschte. Unterwegs riß sie Aberius die Flasche aus der Hand und setzte sie an die Lippen.
Hordo schüttelte den Kopf. »Warum hast du nichts gesagt, Conan? Weshalb hast du sie nicht aufgehalten?«
»Sie ist frei, zu tun und lassen, was sie will«, sagte der Cimmerier kühl. Er fühlte sich immer noch in seinem Stolz verletzt, weil sie Amanars Arm um sich geduldet hatte. »Ich habe kein Recht, ihr Vorschriften zu machen. Weshalb hast du sie nicht aufgehalten?«
»Ich bin zu alt, mir den Magen aufschlitzen zu lassen«, schnaubte Hordo. »Deine Velita war also tatsächlich in der Burg? Ich frage mich, weshalb du sie und die Anhänger nicht genommen hast und davongeritten bist.« Er beschrieb eine weitausholende Bewegung mit seinem Tulwar.
»Sie ist zaubergebannt.« Conan seufzte und erzählte, wie er Velita gefunden und was sie gesagt hatte.
»Also hat er uns belogen«, brummte der Bärtige, als Conan geendet hatte. »Und wenn er nicht die Wahrheit über die Anhänger und die Tänzerinnen gesagt hat, worüber hat er uns dann noch belogen?«
»Wohl über so ziemlich alles. Ich wollte Karela erzählen, was er mit Velita gemacht hat, damit sie einsieht, welch ein Mann er ist, aber sagte ich es ihr jetzt, würde sie glauben, ich erfände das Ganze nur.«
»Und vermutlich würde sie es Amanar auch noch erzählen, damit sie sich über deine Eifersucht belustigen könnten. Oder über das, was sie für Eifersucht hält«, fügte er hastig hinzu, als der riesenhafte Cimmerier ihn wütend anblickte. »Was soll ich tun, Conan? Selbst jetzt kann ich sie nicht einfach im Stich lassen.«
Conan zog sein Schwert einen guten Zoll aus der
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