Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer
Cimmerier ein. Seine Klinge schwang im Kreis.
Sie trennte den Schwertarm des einen am Ellbogen ab und drang tief in die rechte Schulter des anderen. »Verteilt euch! Es sind zu viele! Seht zu, daß ihr weiterkommt!« Er packte die Zügel von Jehnnas Pferd und ritt auf den schmalen Paß zu, auf den das Mädchen vor dem Kampf gedeutet hatte.
Drei Corinthier galoppierten herbei, um den Flüchtenden den Weg zu versperren. Sie grinsten erwartungsvoll, als Conan nicht auswich. Doch das Grinsen wurde zur Bestürzung, denn der Cimmerier stürmte geradewegs auf sie zu, und sein zamorianisches Streitroß warf eines der kleineren Pferde um. Sein Reiter schrie gellend, als sein um sich schlagendes Tier ihn unter sich begrub und gegen den steinigen Boden preßte.
Wie gelähmt verteidigten sich die beiden anderen, anstatt anzugreifen. Belastet durch Jehnnas Pferd, dessen Zügel er festhalten mußte, hätte Conan Mühe gehabt, sich gegen sie zu wehren, so aber zeigte er ihnen, daß sie ihren tödlichen Fehler begangen hatten. Mit zwei Toten und einem unter seinem Pferd schreienden Verwundeten hinter sich ritt er weiter, den Blick grimmig auf den Paß gerichtet.
Er konnte es sich nicht leisten zurückzublicken, und das quälte ihn. Was wäre, wenn er sich umschaute und sah, daß einer der Gefährten Hilfe brauchte? Er durfte nicht umkehren. Jehnna mußte zu dem Schatz und mit ihm und dem Schlüssel nach Shadizar zurückgebracht werden – Valerias wegen. Aber er wußte, selbst wenn Valeria nicht gewesen wäre, könnte er das Mädchen nicht sich selbst überlassen. Irgendein Corinthier, der dem ungleichen Kampf eine Weile den Rücken kehren mochte, konnte ihr den Hals durchschneiden oder sie hinter einen Felsen zerren und schänden. So fest, daß die Kiefer schmerzten, biß er die Zähne aufeinander und galoppierte weiter. Weiter, nur weiter!
Kapitel 15
15
Die Schatten der Berge verdunkelten die Täler, als Conan endlich sein Pferd zügelte. Er war nicht die ganze Zeit galoppiert – das hätten die Tiere nicht mal auf ebenem Boden so lange durchgestanden, geschweige denn in einem wahren Labyrinth gewundener Täler –, aber selbst einen gemäßigten Trab konnten die Pferde nicht pausenlos durchhalten. Außerdem wollte er sich nach einem geeigneten Ort für ein Nachtlager umsehen, ehe es zu dunkel wurde.
Er drehte sich nach Jehnna um, um festzustellen, wie sie sich hielt. Die Wangen des schlanken Mädchens waren mit Staub verkrustet, durch den die Tränen Spuren gezogen hatten, und sie saß zusammengesunken und stumm im Sattel, an dem sie sich mit beiden Händen festhielt. Sie schien auch jetzt genausowenig daran interessiert zu sein, die Zügel selbst zu halten, wie während ihrer halsbrecherischen Flucht. Seine wenigen Bemerkungen hatte sie lediglich mit Kopfnicken oder -schütteln beantwortet. Allerdings mußte er sich selbst zugeben, daß möglicherweise seine Schroffheit während der vergangenen Stunden an ihrem Schweigen schuld war. Sie starrte ihn bloß an, und das beunruhigte ihn allmählich. Daß sie in eine Schlacht verwickelt gewesen war, hatte sie doch nicht etwa gar in den Wahnsinn getrieben?
»Fühlt Ihr Euch nicht wohl?« fragte er rauh. »Nun? Sprecht schon, Mädchen!« Jehnna suchte verzweifelt nach den richtigen Worten.
»Du ... du warst schrecklich«, sagte sie leise. »Sie hätten genausogut Gerten statt Schwerter haben können.«
»Es war kein Spiel, wie Ihr offenbar immer noch zu glauben scheint«, brummte er. Er fragte sich, weshalb er plötzlich so verärgert war, und machte sich wieder daran, nach einem Lagerplatz Ausschau zu halten.
»Es ... es ist nur, daß ich so etwas noch nie erlebt habe«, fuhr sie fort. »Was Zula im Dorf tat, was bei Akiros Einsiedelei geschah – all das war anders. Ich ... ich fühlte mich nicht daran beteiligt. Es war für mich nicht viel mehr als Unterhaltung, wie die eines Gauklers oder Tanzbären.«
»Menschen sterben bei solchen ... Unterhaltungen«, brummte er. »Sicher, besser jene sterben, als wir. Aber das ändert nichts an der Tatsache. Niemand sollte zur Unterhaltung sterben.« Er entdeckte einen möglicherweise geeigneten Lagerplatz: etwa zehn Felsblöcke, höher als ein Reiter im Sattel, dicht beieinander in der Nähe eines steilen Hanges. Er lenkte sein Pferd darauf zu.
»Es lag nicht in meiner Absicht, dich zu kränken, Conan.«
»Ich fühle mich nicht gekränkt«, antwortete er scharf.
Er führte ihr Pferd zwischen zwei Felsblöcken hindurch,
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