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Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose

Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose

Titel: Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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Augenklappe grinste boshaft, als er sah, wie der Barbar den dritten Becher Wein leerte. Gut! Wenn der Mann betrunken war, um so besser! Erst wollte er einen Haufen Männer anheuern; als er aber den Barbar erblickte, stieg ein solcher Haß in ihm auf, daß er den Gedanken fallenließ. Nein! Er würde zuschlagen, wenn der Riese es nicht erwartete. Dann würde er ihn bewußtlos schlagen und den ohnmächtigen Körper mit bloßen Händen und Stiefeln bearbeiten, bis seine Rache einigermaßen gestillt wäre. Ja, nur so! Ganz allein! Das wäre Balsam auf seinen Wunden und seinem verletzten Stolz. Niemand besiegte Augenklappe und kam ungeschoren davon. Keiner!
     

Zehn
    Z EHN
     
     
    Conan beschloß, noch ein paar Stunden zu schlafen, damit er für sein nächtliches Unterfangen frisch und ausgeruht war. Während die anderen sich um die Ausrüstung kümmerten, stieg der Barbar die Treppe zu den beiden Räumen hinauf, die sie gemietet hatten. Die beiden Zimmer glichen denen in der ›Wolfsmilch‹-Schenke wie ein Ei dem anderen. Conan betrat ein Zimmer und verriegelte die Tür hinter sich. Dann streckte er sich auf der Bettstatt aus und schlief auch sogleich ein.
     
    Djuvula folgte dem Zauberfaden die Treppe der Schenke hinauf. Der glühende Faden endete an einer der Schlafkammern. Einer oder mehrere der von ihr Gesuchten mußten da drinnen sein. Es war aber wichtig, daß sie den hübschen Barbaren allein antraf. Wenn eine andere Frau in seiner Nähe war, würde ihr Zauber wenig nützen. Wie konnte sie das feststellen?
    Da kam ihr eine Idee. Djuvula lief schnell die Stufen wieder hinab und fand einen Jungen, der die Tische abräumte. »Möchtest du dir ein paar Kupfermünzen verdienen, Kleiner?«
    »Gern, Herrin. Wen soll ich für Euch erschlagen?«
    »Soviel verlange ich gar nicht. Du sollst nur an die Tür klopfen, die ich dir zeige, und feststellen, wie viele Leute im Zimmer sind. Sag einfach, du mußt die Bettwäsche wechseln.«
    Djuvula gab dem Jungen einige Kupferstücke und folgte ihm nach oben. Sie zeigte ihm die Tür und zog sich dann nach unten zurück.
    Der Junge war sehr schnell wieder da.
    »Na und?«
    »Da ist nur einer im Zimmer, Herrin. Er scheint selten schlechte Laune zu haben. Er sagt, er spießt mich auf, wenn ich ihn noch mal wegen so einer blöden Sache störe.«
    »Wie sah er aus, mein Junge?«
    »Ein Riese, Herrin, ein Barbar.«
    Djuvula lächelte und gab dem Jungen noch eine Handvoll Münzen. »Zu keinem Menschen ein Wort, verstanden?«
    »Bestimmt nicht«, versicherte der Junge. »Der Fettarsch von Wirt würde mir das Geld schneller wegnehmen, als eine Fliege einen Kuhfladen findet.«
    Als Djuvula wieder allein auf dem Gang war, holte sie aus ihrem seidenen Gewand eine Phiole, die mit einem Korken und Wachs verschlossen war. In dem glasklaren Gefäß befand sich eine Flüssigkeit, die schwach leuchtete, wie Phosphor. Sie zog den Korken heraus und goß ein wenig von der Flüssigkeit auf die Türschwelle. Eine dicke gelbe Rauchwolke stieg empor. Schnell wich die Zauberin vor dem Rauch zurück.
     
    Conan wachte plötzlich auf. Irgend etwas stimmte nicht. Ein seltsamer Geruch war in seine Träume eingedrungen ... Er setzte sich auf und starrte zur Tür. Im Licht, das durch die schlechtschließenden Läden drang, sah er, wie ein gelber Dunstschleier den Raum füllte. Er schnupperte. Dann mußte er husten, als ihm beißende Dämpfe in die Nase stiegen. Brannte die Schenke? Nein, noch nie zuvor hatte er solchen Duft gerochen. Kein Holz fütterte diese giftigen Dämpfe ...
    Urplötzlich stieg in ihm ein mächtiges Gefühl auf, das mit Neugier nichts zu tun hatte: Sein Körper schien zu bersten – vor Lust!
    Jemand klopfte an die Tür. Eine Frauenstimme rief ihm zu: »Öffne die Tür, mein schöner Barbar!«
    Conan war verwirrt. Die Stimme klang verführerisch und hatte den Unterton warmen Honigs, das Versprechen ungeträumter Beglückung. Seine Begierde wurde stärker. Er ging zur Tür, schob den Riegel zurück und riß die Tür auf.
    Vor ihm stand eine Frau, von Kopf bis Fuß in ein tiefblaues Gewand aus Seide gehüllt. Während er sie anschaute, schob die Frau mit weißen Händen die Kapuze nach hinten, die das Gesicht bedeckt hatte. Bei allen Göttern! Sie war wunderschön! Das Haar flammenrot, die Haut makellos weiß, die Lippen rubinfarben und lächelnd.
    »Soll ich hier auf dem zugigen Gang stehenbleiben?« fragte sie.
    Zögernd trat Conan zwei Schritte nach hinten. Die Frau folgte ihm. Sie glitt

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