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Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Titel: Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Khadjar bei einem betrunkenen Rekruten!«
    Trotz der Dämmerung erkannte Bora an den Blicken, welche die Frau mit Conan tauschte, daß die beiden das Bett geteilt hatten. Er war der Frau sehr dankbar, daß sie ihm die Möglichkeit verschaffte, nicht als Schwachkopf dazustehen. Hauptmann Conan war höchstens sechs oder sieben Jahre älter als Bora und stammte dem Akzent nach nicht aus Turan. Bora spürte in sich das Verlangen, unbedingt die Anerkennung dieses Mannes zu erringen. Bisher hatte ihm nur an der seines Vaters etwas gelegen.
    »Selbstverständlich marschieren wir weiter bis zum Wasser. Wir haben nur wenig Wasserschläuche, und die sind fast leer. Außerdem brauchen wir etwas zu essen. Bei Sonnenuntergang waren noch alle, die das Dorf verlassen haben, dabei. Ungefähr vierzig Männer und zehn Frauen sind bewaffnet; aber nur ein Dutzend hat Bogen oder gute Schwerter.«
    Conan nickte. Bora hoffte, daß er damit Zufriedenheit ausdrücken wollte. »Gut. Dann brauchen wir keine Patrouillen in die Rachen der Dämonen hinaufzuschicken, um irgendwelche Nachzügler zu retten. Was ist mit den anderen Dörfern?«
    »Was? Oh, müssen die auch gerettet werden?«
    »Natürlich!« Conan schluckte die bissige Bemerkung hinunter, die ihm auf der Zunge lag.
    »Hier, trink!« Die Frau reichte Bora einen Wasserschlauch. Das Wasser war kühl und mit Kräutern gewürzt, die er nicht kannte. Bora war froh, daß sich der Staub im Mund auflöste. Auch sein Kopf war plötzlich wieder ganz klar.
    »Die Götter mögen dich segnen, Herrin.«
    »Ich bin nicht adlig. Du kannst mich Raihna, die Bossonierin, nennen. Mein cimmerischer Freund nimmt kein Blatt vor den Mund; aber er hat recht. Wir müssen wissen, was in den anderen Dörfern geschehen ist.«
    Wasser oder Kräuter oder beides verlieh Bora ungeahnte neue Kräfte. Wie Blitze zuckte es ihm in den Gliedern. »Ich habe zu allen Dörfern in der Nähe Boten geschickt. Drei kehrten zurück, drei nicht.«
    »Was ist mit den Dämonen?« So wie Conan das Wort aussprach, ließ darauf schließen, daß er Bescheid wußte.
    »Sie haben mit ihrem Zauber unser Dorf niedergebrannt. Wir haben den Rauch gesehen, aber sie haben uns nicht verfolgt. Aber das besagt wenig, was in den anderen Dörfern geschah. Wir hatten mehrere Stunden Vorsprung.«
    »Falls sie deinen Boten überhaupt glaubten und sich in Bewegung setzten, ehe es zu spät war«, meinte Conan. Dabei lächelte er so grimmig, daß Bora angst wurde.
    Doch dann wurde das Lächeln wärmer. »Bora, du hast deine Sache gut gemacht! Das muß ich sagen. Ich werde es auch an höherer Stelle erwähnen.«
    »Würdest du ein gutes Wort für meinen Vater Rahfi einlegen, den man der Rebellion bezichtigt? Unser Zimmermann Yakoub ist nach Aghrapur gegangen, um für meinen Vater um Fürsprache zu bitten; aber er ist noch nicht zurückgekehrt.«
    »Was hat dein Vater getan? Oder geht es darum, daß er etwas nicht getan hat?«
    Bora berichtete kurz. Der Cimmerier hörte zu und verzog das Gesicht, als röche er einen stinkenden Misthaufen. Dann blickte er zu Raihna. Sie schien den Gestank auch zu riechen.
    »Unser Freund, Hauptmann Shamil, hat eine bezaubernde Art, mit Menschen umzugehen«, meinte sie. »Bora, kannst du reiten?«
    Er wollte antworten: »Selbstverständlich.« Doch Klugheit gab ihm ein zu sagen: »Wenn das Pferd sanft genug ist.«
    »Ich glaube, daß du mit Morgentau keine Schwierigkeiten haben wirst. Steig auf und reite mit deinen Leuten weiter. Treib sie an! Hauptmann Conan und ich werden unsere Männer hier aufstellen und warten, bis ihr vorbei seid. Dann verstärken wir deine Nachhut.«
    »Warum könnt ihr nicht gleich nach hinten reiten?« Bora wußte, daß er beinahe wimmerte; aber er konnte nicht anders.
    Conan blickte ihn scharf an. Vielleicht war der Blick nicht böse gemeint; aber Bora hatte noch nie so eisblaue Augen wie die des Cimmeriers gesehen. Er kam sich wie ein Zehnjähriger vor, der schuldbewußt vor dem Vater stand und Schläge erwartete.
    »Sehr einfach, Bora«, sagte Conan schließlich. »Auf dem Weg ist für deine Leute kaum Platz genug. Wo sollen meine hin? Willst du deine Leute in der Dunkelheit lieber abseits ins Gelände führen oder von unseren Pferden zertrampeln lassen?«
    »Verzeih mir, Hauptmann. Wie gesagt, es ist mein erster Kampf. Ich weiß immer noch nicht, warum die Götter ausgerechnet mich auswählten, aber ...«
    »Wenn die Götter dir darauf antworten wollen, werden sie das irgendwann tun. Abwarten.

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