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Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Titel: Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Friedensquelle hinauszuschicken und alle in Angst zu versetzen, die sie hörten. Danach hatte er den Armreif sofort niedergelegt. Jetzt bemühte er sich nach Kräften, nicht einmal daran zu denken, den Juwel zu benutzen.
    Langsam erhellte die Morgendämmerung das kleine Tal, das blutgetränkt und von Leichenteilen übersät war. Hoch oben kreisten schon die Aasgeier. Schwarz zeichneten sie sich gegen die Morgenröte ab. Dann stürzten sie sich pfeilschnell hinab. Ihre heiseren Schreie übertönten das Schnarchen der Verwandelten.
    Bald war das Tal schwarz durch die vielen Aasgeier. Da begab sich auch Eremius zur Ruhe. Als letztes nahm er vorsichtig den Armreif mit dem Juwel und legte ihn behutsam in einen Seidenbeutel. Der Zauber der Runen auf dem Beutel würde ihm zumindest genügend Zeit lassen, um den Beutel vom Gürtel zu lösen und ihn fortzuschleudern!
    Eremius wußte nicht, welcher Wille neben dem seinen im Juwel wirkte. Er hätte sogar die Gelegenheit, sich an Illyana zu rächen, aufgegeben, um das herauszufinden.
     

S ECHZEHN
     
     
    Conan nahm den Bogen zur Hand und legte einen Pfeil aus dem Köcher ein. Als Ziel suchte er sich einen Geier, der auf einem Kadaver hockte und fraß.
    Der Pfeil, der von einem kräftigen Arm von einem starken turanischen Langbogen geschossen wurde, durchbohrte den Geier. Er krächzte, schlug mit den Flügeln und verendete. Einige seiner Artgenossen blickten kurz auf, fraßen dann aber gierig weiter. Manche Vögel saßen reglos auf den blutbespritzten Steinen. Sie waren so vollgefressen, daß sie nicht einmal mehr krächzen konnten.
    Conan widerstand dem Wunsch, den Köcher leerzuschießen, und wandte sich ab. Selbst die Götter konnten nichts mehr für die Bewohner des Dorfes tun, das traurigerweise ›Friedensquelle‹ hieß. Wenn die Zeit kam, diese armen Menschen zu rächen, würden Conans Pfeile bessere Ziele als Geier haben.
    Hinter einem Felsbrocken erbrach sich Bora. Dann hörte Conan feste Schritte auf dem Geröll.
    Khezal trat zu ihm. »Deine Herrin Illyana sagt, es sei das Werk von Dämonen gewesen. Versteht sie sich auf – die Kunst, dies in Erfahrung zu bringen?«
    Conan hätte diese Frage lieber nicht beantwortet; aber bei einem Mann, der so klug wie Khezal war, wäre eine Lüge noch schlimmer gewesen. Die Vernichtung des Dorfes Friedensquelle hatte ihm die Angelegenheit aus den Händen genommen.
    »Es ist wirklich keine Kunst zu wissen, wer dies alles angerichtet haben muß«, erklärte Conan und deutete auf das Tal. »Alle Tiger Vendhyas hätten das nicht geschafft. Aber um dir zu antworten: Ja, sie versteht sich auf gewisse Künste.«
    »Ich muß zugeben, daß mich das nicht überrascht«, sagte Khezal. »Nun, wir werden die Dame in die Mitte der Marschkolonne setzen. Sie ist dort zwar nicht sicher, aber vielleicht weniger gefährdet. Raihna soll Illyanas Rücken decken, wenn sie nicht gerade den eigenen schützt.«
    »Hat dein Hauptmann nach Dessa noch Appetit auf eine Frau? Oder hat er mehr oder weniger den Verstand verloren?«
    Khezal zuckte als Antwort nur stumm mit den Schultern. Dann sagte er: »Wäre mein Vater noch am Leben, hätte ich in Fort Zheman vieles geändert. Aber da ich nur auf meine eigenen Mittel angewiesen bin ...«
    »Wer war dein Vater?«
    »Fürst Ahlbros.«
    »Aha.«
    Ahlbros war einer der Siebzehn Reichsverweser gewesen und nach Meinung vieler der fähigste von allen. Er hatte Turan als Soldat, Diplomat und Provinzgouverneur lange und gut gedient. Hätte er ein paar Jahre länger gelebt, wäre es wohl nie zu den Greueltaten des Kults des Verderbens gekommen und Conan hätte nie an den Kämpfen dagegen teilgenommen.
    »Dein Vater hinterließ einen großen Namen«, sagte Conan. »Aber du bist auf dem Weg, dir auch einen zu machen.«
    »Falls ich die nächste Nacht überlebe, vielleicht. Wenn, dann verdanke ich dies dem Oberbefehlshaber Mekreti. Mein Vater war ein Lieblingsschüler Mekretis.«
    Khezal stieg in Conans Achtung immer höher. Mekreti war früher für die Soldaten Turans als Lehrer, Mentor und Vorbild das gewesen, was Khadjar für die jetzige Generation war. Wäre er nicht in der Schlacht gegen die Hyrkanier gefallen, hätte er zweifellos die gesamte Armee Turans zu großen Siegen geführt. Khezal hatte einen hervorragenden Lehrmeister in seinem Vater gehabt, wenn dieser ihm Mekretis Kunst vermittelt hatte.
    Die beiden Männer warfen noch einen Blick auf das Blutbad im Tal, dann ging Conan zu Bora hinter den Felsen, um ihm

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