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Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Titel: Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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Waffe beizubringen, höchst zuwider. Aber komm schon! Vielleicht lernst du doch etwas – zumindest Respekt.«
     
    Die Sonne schien bereits aus dem Westen in den Schloßhof, als Conan auf die Übungspuppe einhackte und zustieß. Die mit Heu und Stroh ausgestopfte Kuhhaut hing in Gesichtshöhe an einem Pfosten. Die Bewegungen des Cimmeriers erfolgten in stetem Rhythmus, was offenbar seinem Lehrmeister gar nicht recht war. Eubold saß auf einem Hocker im Schatten der Schloßmauer und brüllte Befehle.
    »Schneller! So nicht, Junge! Mehr Lebendigkeit! Du hältst einen Säbel, keine Eichenkeule!« Wahrscheinlich ist er schon mit dieser krächzenden Kommandostimme zur Welt gekommen, dachte Conan. »Das Geheimnis der Klinge ist ihre Leichtigkeit: zustechen und blitzschnell zurückziehen. Benutz die Spitze! Stampf nicht herum wie ein Ochse mit Blei in den Beinen!«
    Conans Angriffe beschrieben in schöner Regelmäßigkeit nacheinander einen Kreis. Der Lederbalg wies tiefe Risse auf, das Heu lag weit verstreut auf dem Hof herum. Doch Eubold übersah diese Tatsache. Der junge Barbar führte zielsicher einen Stoß und Schlag nach dem anderen. Der bloße Oberkörper glänzte vor Schweiß. Die schwarze Mähne klebte ihm an der Stirn. Als Antwort auf die Befehle des Lehrmeisters wurde er nur eine Spur langsamer.
    »Wenn du draufhackst oder von der Seite zuschlägst, mußt du immer dran denken, dein gesamtes Gewicht in den Schlag zu legen. Die Krümmung der Klinge ermöglicht es dir, einen Arm oder ein anderes Glied mit einem Schlag abzutrennen; aber du mußt sie durch die Wunde ziehen, ohne daß deine Kraft nachläßt.« Eubold vollführte einen mächtigen Schlag mit der bloßen Hand durch die Luft. »Wie bei einer Säge muß es sein. Das verursacht tiefe Wunden.
    Natürlich kannst du das schlecht lernen, wenn du auf einer Strohpuppe herumhackst. Auch eine Leiche brächte nicht viel – viel zu weich, kein Widerstand. Für ein lebendes, bewegliches Ziel gibt es nun mal keinen Ersatz.« Eubolds Stimme dröhnte, als spräche er für ein unsichtbares Publikum. »Ein Mann ist nichts als ein verwundbarer Turm aus Muskeln und Sehnen, Junge, nur ein blutgefüllter Ballon! Wenn die dünne Haut über diesem Berg aus Muskeln und Blut gestreckt ist – bei einem angreifenden Gegner zum Beispiel –, kannst du mit der Klinge wahre Wunder vollbringen. Wenn du kräftig und geschickt bist, kannst du ihn sogar in der Mitte durchhauen!« Der Waffenmeister verschränkte die Arme vor der Brust und fuhr in seinem Vortrag fort, ohne genau auf die Bemühungen seines Schülers zu achten. »Mit etwas Glück wird uns der Baron einige Gefangene schicken, an denen wir später üben können: rebellische Sklaven oder Leibeigene. Vielleicht auch Unzufriedene von der Tempelschule. Das wäre wirklich hervorragend.
    Aber was tun wir im Augenblick, Barbar? Einfach weiter drauflosschlagen? Nein, so nicht! Noch einmal und kräftiger. Pfui!« Eubold spuckte verächtlich zwischen die ausgestreckten Beine. »Verflucht, Barbar, du hast mir überhaupt nicht zugehört! So nicht!« Er stand auf und stieß wütend den Hocker um. »Wir müssen beide ein Tänzlein wagen! Nur so kannst du etwas lernen.« Er schnallte den Helmgurt fest und zog lange lederne Handschuhe aus dem Gürtel.
    »Ein Kampf?« Conan schaute ihn mit gesenkter Klinge an. »Ausgezeichnet! Wo ist meine Rüstung?«
    »Deine Rüstung?« Eubold lachte schallend. »Die brauchst du höchstens, damit du dir nicht selbst den Fuß abschlägst. Ansonsten – keine Angst! Du bist nur in Gefahr, wenn ich es beabsichtige.« Mit lautem Zischen sauste das Krummschwert des Waffenmeisters aus der Scheide.
    »Hier siehst du einen nemedischen Säbel, wie er bei der Kavallerie üblich ist. Diese Waffe nimmt es jederzeit mit einer hyborischen Klinge auf.« Er machte mit der schmalen gekrümmten Klinge einige Probehiebe in der Luft, während Conan seinen Säbel in Abwehrhaltung hob. »Mit diesen Waffen könnten unsere Truppen dein Heimatland mit Leichtigkeit erobern, Cimmerier – falls sie plötzlich Lust auf Frostbeulen oder Schneelemmingbraten bekommen.« Er lachte verächtlich. »Als erstes: Du mußt aus der Bewegung heraus zuschlagen. So – heia!«
    Mit heiserem Schrei sprang der Waffenmeister plötzlich vor. Seine Klinge sauste in flachem Winkel auf Conan zu. Doch dieser duckte sich und wehrte, den eigenen Säbel über dem Kopf schwingend, den Angriff ab.
    »Und jetzt die Rückhand! So!« Eubold blieb stehen, machte

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