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Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Titel: Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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heraus.« Eigentlich wollte er noch mehr fragen, ließ es aber sein und kehrte wieder zu seinem Lieblingsthema zurück.
    »Das gesamte Imperium dreht sich einzig und allein um den König. Alles dient seinem Schutz und der Vermehrung seiner Macht. Selbstverständlich sieht man den Monarchen in einer so abgelegenen Provinz wie der unseren nie. Jedoch sind seine Spione auch hier allgegenwärtig, und seine Macht ist allumfassend. Wir müssen stets an ihn denken, vor allem da die örtlichen Machthaber von Natur aus die Neigung haben, sich an der königlichen vorbeizuschmuggeln.«
    Conan schaute den Lehrer an. »Heißt das, daß die Barone und Laslo im Kampf liegen?«
    Lothian räusperte sich. »Nun, es besteht eine natürliche Art von Spannung, doch dient sie letzten Endes dem Wohle des Reiches. Schließlich kann kein Leibeigener oder Untertan dem Herrn sein Herz schenken, welcher als strenge Obrigkeit persönlich dafür sorgt, daß die Steuer eingetrieben wird, die Männer ihren Dienst in der Armee leisten und so weiter. Da kommt es unweigerlich zu gewissen Reibungen und Abneigungen. Es ist für das Volk viel leichter, einen Herrscher zu lieben, welcher weit weg im sagenhaft reichen Belverus residiert.
    Aus diesem Grund ist König Laslo die Galionsfigur und der wichtigste Mann. Gelegentlich hält er die Leute bei Laune, indem er ein Gesetz erläßt, welches die Macht der örtlichen Barone geringfügig beschneidet. Diese dagegen trachten ständig danach, ihr örtliche Macht zu vergrößern. Sie tun sich zusammen, damit ihre Stimmen bei Hof stärker sind, statt gegen einander Kriege zu führen, um ihre Domänen zu vergrößern, was sie zweifellos ohne einen König täten.« Er lächelte philosophisch und neigte den Kopf. »Dieses System hat bewirkt, daß Nemedien in den letzten Jahren zu einem reichen und dauerhaften Reich geworden ist.«
    Conan versuchte in dem Meer der weichen Kissen die Beine unterzuschlagen, wie er es gewohnt war. Doch es gelang ihm nicht, das Gleichgewicht zu halten. »Ja, gut und schön. Aber das gelingt nur so lange, bis die Barone den König loswerden wollen oder umgekehrt.«
    Lothian schüttelte ungeduldig den Kopf. »Das ist höchst unwahrscheinlich! Die allen innewohnende Ehrfurcht vor dem edlen Blut und dem königlichen Privileg ist ein viel zu starkes Band.« Die silbergrauen Brauen zogen sich zusammen. »Doch aus einer anderen Ecke droht Gefahr. Durch Untergrabung und entstellende Darstellung der königlichen Interessen hier – und ja, leider auch durch die äußerst strenge Haltung Baron Baldomers in bezug auf Recht und Ordnung unter den Bürgern – hat sich eine Rebellenbewegung gegen den Baron erhoben. Vielleicht hast du davon während deiner ... Haft gehört?« Der Minister musterte Conan auffällig gleichgültig.
    Der Cimmerier zuckte mit den Achseln. »Ich wußte, daß irgend etwas im Busch war; aber gehört habe ich nichts. Die politischen Verbrecher lagen meistens in den Folterkammern unter uns. Wenn sie in meine Zelle gebracht wurden, konnten sie keine feurigen Reden mehr schwingen.«
    »Ja, ja.« Lothian nickte nachdenklich. »In unserem Volk ist revolutionärer Feuereifer nicht sehr verbreitet. Die wenigen verrückten Hitzköpfe und Querulanten stellen keine echte Gefahr dar. Laut Minister Svoretta ist allerdings jeder Wilddieb ein Rebell, welcher für die Aufrührerischen Fleisch beschafft, und jeder angetrunkene dumme Schwätzer in der Taverne ein übler Propagandist. Doch es ist gefährlich, wenn derartige Meinungen ins Ohr des mißtrauischen Barons geflüstert werden! Aber, nun denn!« Der greise Minister winkte ab und schaute gedankenverloren eine Zeitlang vor sich hin.
    Dann hörte man, wie ein Diener auf dem Gang mit irdenem Geschirr vorbeiging. Das erinnerte den Alten daran, wie vorsichtig er mit seinen Äußerungen sein mußte. Svorettas Augen und Ohren spionierten überall. Jetzt blickte er mit dem Ausdruck des Bedauerns zur nur teilweise geschlossenen Tür.
    »Wie dem auch sei«, nahm der den Faden wieder auf, »die Rebellen scheinen zu glauben, daß sie in der Lage sind, den Tyrannen – womit sie den Baron meinen – zu entmachten und sich bei König Laslo so einzuschmeicheln, daß dieser ihnen die Herrschaft über Dinander überträgt.« Er schüttelte den Kopf. »Das ist natürlich blanker Unsinn! Nichts würde uns die Königliche Armee schneller auf den Hals holen. Aber dieses Geschwätz kann gefährlich werden, wenn es den Glauben des Volkes an die Männer von

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