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Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Titel: Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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In Conans Ohren klang das Nemedisch recht hart. Dann holte sie aus ihrem Gürtel einen Langdolch und wartete kühl auf den Verfolger.
    Da raschelte es nicht weit von Conan im Weidengebüsch. Einer von Baldomers Soldaten führte sein Pferd zum Fluß. Offenbar wollte er es trinken lassen. Jetzt grinste der alte Haudegen mit herabhängendem Schnurrbart widerwärtig. »Aha, ein Mädel vom Land und schon flügge! He, die Kleine gehört erst mir. Verstanden?«
    Der Mann taumelte zurück. Sein Pferd wieherte erschrocken, als Conans Klinge auf den metallenen Brustharnisch seines Herrn direkt unterhalb der Rippen traf. Der Veteran hob sofort tapfer die eigene Waffe, ohne Rücksicht auf die Schmerzen. Doch hatte er nach dem Blitzangriff des Cimmeriers keine Chance mehr, sein Leben zu retten. Der nächste Hieb Conans erwischte ihn von innen in die ungeschützten Kniekehlen. Er stolperte und fiel in den Schlamm. Dann versetzte ihm Conan durch die Halsöffnung des Harnischs gezielt den Todesstoß. Verängstigt flüchtete das Pferd ins Gebüsch.
    Jetzt wandte sich der Cimmerier wieder der jungen Frau zu. Doch diese hatte inzwischen mit den Kindern das Boot freibekommen und schob es durch einen schmalen Kanal hinaus auf den Fluß. »Warte!« wollte er ihr nachrufen; aber das Wort erstarb ihm in der Kehle.
    Er watete noch ein Stück weiter, wo das Schilf nicht so dicht stand. Jetzt sah er die Nußschale wieder. Sie trieb auf dem offenen Fluß dahin. Die Frau saß im Heck und bemühte sich, das Boot mit einem Ruder zu steuern. Sie schaute nicht zurück.
    Conans Blick wanderte flußaufwärts. Vor ihm zogen tiefrote Schlieren im träge fließenden Wasser dahin: Blut vom Massaker im Dorf! Er ging weiter, wo keine Weiden den Blick versperrten. Nach einer Flußbiegung bot sich ihm ein noch schrecklicheres Bild. Die Feuersbrunst und die dunklen Rauchschwaden spiegelten sich im Wasser. Der ganze Fluß schien nur noch karmesinrotes Blut zu führen.
    Doch was war das? Der Cimmerier spähte angestrengt hinüber. Dann fluchte er. Am liebsten hätte er laut, aber bitter gelacht. Er konnte es kaum fassen: Auf beiden Ufern hatten hölzerne Plattformen gestanden. Auf jeder war eine primitive Winde. Die hinter dem Dorf stand jetzt in Flammen. Dicke Seile, wahrscheinlich von den Soldaten gekappt, schwammen mitten im Fluß. Ein großes Flachboot tanzte auf den blutroten Wellen. Es war eine Fähre! Mit ihrer Hilfe hatten die Bauern dieser Gegend den Fluß überquert, was zweifellos zum Wohlstand des Dorfes beigetragen hatte – bis heute!
    Angewidert wandte sich der Cimmerier ab und ging die Böschung hinauf. Ihm war, als trübten blutige Schleier seine Blicke. Er marschierte auf die Feuersbrunst im Dorf zu, von wo ihm gellende Schreie und Prasseln entgegenkamen.
    Nur einmal blieb er hinter einer brennenden Hütte stehen und zerrte einen von Junker Ulfs Schergen von einem sich verzweifelt wehrenden Bauernmädchen herab. Er schnitt dem Mann blitzschnell die Kehle durch und ließ die Leiche liegen, während das Mädchen wimmernd im Schilf verschwand.
    Dann marschierte er durch Rauch und Flammen bis ins Herz des Infernos. Dort saß Durwald immer noch hoch zu Roß und schaute Favian zu, der mit heiserer Stimme die Männer zu weiteren Greueltaten aufforderte. Schließlich befahl der junge Lord, noch mehr Holz auf die brennenden Hütten zu werfen, damit sie bis auf den Erdboden abbrannten.
    Conan trat zum Marschall und blickte mit finsterer Miene zu ihm auf. »Durwald, jetzt weiß ich, warum wir hier sind.«
    Der Aristokrat schaute den Cimmerier an, dann dessen blutbeflecktes Schwert. »Nun?« fragte er mit schmerzlichem Lächeln. Sein eigenes Schwert lag griffbereit vor ihm auf dem Sattel.
    »Eine Fähre! Hier führt eine Fähre über den Fluß! Darin bestand die Rebellion, über welche sich Junker Ulf so empörte. Deshalb mußte dieses Dorf zerstört werden: ein Boot, das mit seiner steinernen Brücke in Wettbewerb getreten war, so daß er weniger Zölle einnahm.«
    Durwald schüttelte nur den Kopf und schwieg.
    »Willst du das ruhig hinnehmen?« fuhr der Cimmerier ihn an. »Bist du ein Krieger oder ein Schlächter unschuldiger Menschen?«
    Der Marschall ritt langsam weiter. Sein Gesicht verriet keinerlei Gefühle. Aus den rot umränderten Augen flossen Tränen. Aber so erging es den meisten Männern hier; daher wußte Conan nicht, ob diese Tränen vom beißenden Rauch oder von bitterer Scham herrührten. Niemand würde dies je

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