Conan-Saga 41 - Conan der Unbezähmbare
etwas Leuchtschwamm zusammen.«
»N-nicht n-nötig. Ich k-kann im D-dunkeln g-gut s-sehen.«
»Dann folge ich dir. Los!«
Die beiden verschwanden im Eingang.
Ein böses Schicksal ereilte die vier Fledermäuse, die sich als erste auf Conan stürzten. Blitzschnell war der erste Blutsauger von der Klinge des Cimmeriers der Länge nach in zwei Hälften geteilt worden. Die zweite und dritte Fledermaus entgingen durch eine rasche Änderung der Flugbahn dem todbringenden Stahl, gerieten jedoch in Reichweite der Pflanzen mit ihren klebrigen Leinen. Die Netzspinner verschwendeten keine Zeit, sondern umschlangen sofort die hilflosen Blutsauger. Die vierte Fledermaus grinste, als sie den Wurfleinen auswich, doch dann verging ihr die Freude, als Conan ihr mit einem schnellen Hieb den Kopf vom Rumpf trennte. Der Körper segelte durch die Luft und schlug einen Pikenträger zu Boden.
Elashi und Tull kämpften ebenfalls erbittert mit ihren Waffen. Conan sah gerade noch, wie Tull einer Fledermaus den Bauch aufschlitzte und Elashi einer anderen Flügel und Bein abschlug.
Der Lärm war schrecklich: kreischende Fledermäuse, schreiende Männer und das Zischen der Pflanzenseile durch die Luft. Dennoch lächelte der Cimmerier. Jetzt konnte er gegen eine echte Bedrohung kämpfen. Ihm war es sehr viel lieber, einem Feind von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen als durch die verfluchten dunklen Höhlen zu kriechen.
Der junge Barbar ließ die Klinge blitzschnell durch die Luft sausen und verletzte die Fledermäuse rechts und links.
Dann griff einer der Pikenträger Elashi und Tull an. Mit ausgestreckter Waffe lief er auf die beiden zu, um sie aufzuspießen. Conan lächelte, als seine Freunde behende zur Seite sprangen, wobei Tull allerdings dem Angreifer ein Bein stellte, so daß dieser ins Stolpern geriet und nach mehreren unsicheren Schritten auf dem seidenen Teppich landete. Zwei klebrige Leinen flogen durch die Luft und schlangen sich um den Unglücklichen. Jetzt war er ein Leckerbissen für die Pflanzen, und daran war er ganz allein selbst schuld.
Doch jetzt hatte Conan keine Zeit, darüber nachzudenken. Es war noch viel zu tun, und er packte es an.
Der Harskeel war außer sich vor Wut: Zwei seiner Männer waren tot, und die restlichen beiden hüpften wie Tänzer umher, ohne den Barbaren und seine Begleiter ernstlich zu verwunden. Die Fledermäuse fielen wie reife Äpfel herab. Auch der Harskeel hatte seine Klinge gezückt; aber anstatt auf die eigene Kraft oder die Hilfe seiner Männer und der Fledermäuse zu vertrauen, suchte er Zuflucht bei der Magie.
Er trug zwei Phiolen im Lederbeutel am Gürtel bei sich. In der einen war Verdunklungsstaub, in der anderen Sonnenstaub. Wenn er erstere gegen eine harte Fläche warf, explodierte die Phiole, und alles war in pechschwarze Finsternis gehüllt, bei der zweiten in grelles Licht. Wenn er jetzt den Sonnenstaub in der Höhle benutzte, würde die plötzliche Helligkeit mit Sicherheit alle blenden, die hineinblickten. Danach hätte er mit Conan und den beiden anderen leichtes Spiel.
Der Harskeel nahm die Phiole aus dem Beutel und hob sie hoch. Damit die Magie richtig wirkte, mußten die Opfer direkt hineinschauen.
»Conan!« rief der Harskeel.
Als der junge Barbar seinen Namen hörte, ließ er die soeben getötete Fledermaus aus den Augen und drehte sich um. Der Ruf hatte auch die Aufmerksamkeit von Elashi und Tull auf sich gezogen. Gut!
Da warf der Harskeel die Phiole.
Auf dem Sonnenlosen Meer spürte Katamay Rey plötzlich eine Störung in der Luft. Sie mußte noch ein gutes Stück entfernt sein; aber er war sicher, daß sie mit den drei Gesuchten zu tun hatte. »Schneller! Gebt euer Bestes!« rief er den Sänftenträgern zu.
Die beiden Zyklopen gehorchten. Da die Pontons je nach der Geschwindigkeit der darauf Marschierenden aus dem Nichts auftauchten und verschwanden, konnte die Gruppe jetzt im Laufschritt weiterrennen. Dieses Tempo hätte kein irdischer Mann je geschafft. Chuntha hielt das lebende Floß in einer Bucht an und ging ans Ufer. Dann versteckte sie sich hinter einem vom Wasser halb ausgehöhlten Stalagmiten und spähte vorsichtig hinaus, um zu sehen, wie weit Reys Gruppe schon gekommen war. Eigentlich durfte er keinen allzu großen Vorsprung haben. Doch dann kam die Überraschung: Der Zauberer war viel weiter weg, als sie gedacht hatte. Seine einäugigen Diener liefen doppelt so schnell wie zuvor. Sensha verfluche diesen Schurken! Was hatte er
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