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Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche

Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche

Titel: Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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Sohn gefangengehalten wurde.
     
    Dake lehnte sich auf den weichen Kissen wohlig zurück, mit denen das Innere des Wagens ausgelegt war, und gestattete der hübschen Sklavin, ihm noch einen Becher des köstlichen Weins einzuschenken. Er nippte und lächelte die junge Frau an. Gezwungen lächelte sie zurück. Der flackernde Schein der Kerzen fiel auf ihre ebenmäßigen Züge.
    »Ich möchte sehen, wie du unter den Seidenfetzen aussiehst«, sagte Dake. »Zieh sie aus!«
    Die Sklavin gehorchte. Der Zauberer war beeindruckt von dem, was er sah. Ihre Haut war hellbraun und makellos. Die Brüste waren schwer, die Hüften breit. Ein Körper, wie geschaffen, um einem Mann Freude zu bereiten, dachte Dake.
    »Komm näher, schönes Kind.« Dakes Augen funkelten lüstern.
     
    Conan spürte, wie die Wut der Gefährten ebenso brodelte wie seine. Es war unerträglich, Sklave zu sein und gezwungenermaßen Dake jede Laune erfüllen zu müssen!
    Für einen Barbaren, der es gewohnt war, seine Gefühle zu zeigen, war es nicht schwer, seiner Wut freien Lauf zu lassen. Aber wenn Conan gedacht hatte, die anderen seien weniger wütend als er, hatte er sich getäuscht, wie er bald feststellte.
    Penz glühte förmlich vor Zorn. Seine Augen waren geweitet, die Lippen zurückgezogen, so daß man die Wolfszähne sah.
    Tro und Sab bebten vor Haß. Die Katzenfrau stieß ein tiefes Grollen aus. Der Vierarmige ballte alle vier Hände zu Fäusten.
    Aus Vilkens Mund flog Schaum, als er immer wieder wilde Worte hervorstieß, die Conan nicht verstand.
    Teyle starrte stumm auf die Stelle, wo sie die Schwester zuletzt gesehen hatte. Ihr Gesicht war gerötet. Sie atmete heftig und stoßweise.
    Der Cimmerier empfand die Wut aller wie etwas, das man greifen konnte. Die Luft um sie herum schien sich zu verdichten, zu einer dunklen Wolke zu werden, als fülle sich der Wagen mit schwarzem Rauch.
    Immer weiter steigerte sich die Wut. Dann wußte der Cimmerier, daß er sofort handeln mußte – oder sterben.
    »Jetzt!« schrie er. »Jetzt!«
     
    Fosull hatte den Wagen beinahe erreicht, als die Tür hinten aufflog und der fürchterliche Barbar herausstürmte.
    Ein Mann folgte ihm. Nein, es war ein junger Jatte, der etwas Unverständliches brüllte ...
    Dann zerriß die schwere Leinwand. Ein Wolfmann zerfetzte sie mit seinen Klauen. Dann flog er laut heulend durch die Luft ...
    Vorn brachen aus dem Wagen die Katzenfrau und ein Vierarmiger. Beide fielen auf die Erde, rollten sich kurz ab und sprangen sofort wieder auf ...
    Vilken – Vilken! – schlitzte mit dem Speer die Seite des Zeltdachs auf und sprang heraus. Dabei stieß er, so laut er konnte, den Schrei der Zwergenkrieger aus ...
    Jetzt platzte oben das Dach. Der Kopf der Riesin erschien. Mit beiden Händen zerriß sie die schwere Leinwand, als wäre sie ein Spinnennetz. Dabei rief sie mit lauter Stimme nach einer Morja ...
    Fosull stand wie gelähmt da. Bei soviel plötzlicher Betriebsamkeit wußte er nicht, was er denken, sagen oder tun sollte.
    »Hierher!« ertönte die tiefe Stimme Raseris, die laut genug war, um Tote zu erwecken.
    Fosull sah, daß die Flüchtigen den Führer der Jatte ebenfalls gehört hatten.
    »Vater!« rief Vilken. »Ich wußte, du kämst!«
    Fosull lächelte seinen Sohn an. »Ja, mein Junge. Aber ich wollte dich mit weniger Lärm holen. Wir müssen schnell weg.«
    »Ist das ein Jatte neben dir?«
    »Darüber reden wir später. Deine Gefährten sind aber nicht weniger seltsam.«
    »Stimmt, Vater, da hast du recht.«
    Fosull lief schnell zu Raseri, der aufgeregt winkte. Der Lärm vom Wagen hatte die ganze Karawane alarmiert. Aufgeregt schrien die Männer umher. Der Plan, sich heimlich davonzuschleichen, war geplatzt. Am besten war es jetzt, schnell wegzulaufen und jeden mit dem Speer zu durchbohren, der sich in den Weg stellte.
    Dake stöhnte wohlig unter den geübten Händen und Lippen der nackten Sklavin. Da fühlte er plötzlich einen Stich. Einen Augenblick lang hielt er es für starke Lust, doch dann merkte er schnell, daß es damit nichts zu tun hatte.
    Die Sklaven waren seiner Herrschaft entkommen!
    Der Zauberer sprang auf und stieß die verblüffte Frau mit schrecklichen Flüchen zur Seite.
    »M-m-mylord?«
    »Schweig, Weib! Wo ist mein Gewand?«
    Während Dake rasch das Gewand überstreifte und in die Stiefel schlüpfte, spürte er, wie die Gegenwart seiner Gefangenen mit jedem Augenblick schwächer wurde. Was war geschehen? Nie zuvor war sein Zauberbann gebrochen worden!

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