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Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Titel: Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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ihm schrie vor Angst. Conan suchte nach einer Möglichkeit, sich zu retten. Konnte er sich den Weg nach unten freikämpfen, ehe die Plattform vollständig aus den altersschwachen Halterungen brach? Diese Möglichkeit schien ebenso aussichtslos zu sein wie die andere: den Kampf gegen die Überzahl zu überleben. Wohin war der verdammte Homunculus entschwunden?
    Dann sah er den purpurnen Schimmer wieder. In der nach außen gewölbten Bronzewand, aus der sich die Plattform löste, entdeckte er einen langen horizontalen Schlitz. Durch diesen Schlitz drang Licht ein. Und da stand der Winzling und winkte ihm heftig. Blitzschnell lief Conan zum Schlitz. In diesem Moment brachen die letzten Befestigungen der Plattform. Quietschend rutschte sie nach unten, wo die Wachen laut aufschrien.
    Der Schlitz war kaum so weit, daß Conan den Kopf hindurchstecken konnte. Der Cimmerier mußte etwas Haut und einige Haare opfern, ehe er den unteren Rand der Öffnung gepackt hatte und sich hindurchziehen wollte.
    Die Schreie der Wachen verstummten, während Conan mit dem unnachgiebigen Metall kämpfte.
    Langsam und quietschend hob sich das Metall über ihm. Conan war sich bewußt, daß nicht einmal er mit seiner bärenstarken Kraft Bronze verbiegen konnte. Irgendwie hing das Oberteil des Schlitzes in Angeln, die jetzt quietschten, weil sie seit vielen Jahren, vielleicht seit Jahrhunderten, nicht benutzt worden waren. Unter Schmerzen schob er die breiten Schultern und die Brust durch die Öffnung. Danach war es leicht. Schweratmend saß er auf einem schmalen geschwungenen Vorsprung. Nachdem er tief Luft geholt hatte, sah er sich um.
    Er saß sehr hoch oben, in der Nähe der Tempelkuppel. Unter ihm wölbte sich die Außenseite der riesigen Bronzestatue. Ihm wurde beinahe schwindlig. Dann musterte er den Schlitz, durch den er gekrochen war, und die Halbkuppel darüber. Er mußte lachen. Er war durch ein Auge herausgekrochen, und über ihm hing das bewegliche Lid. Bestimmt hatte früher Feuer im Kopf gelodert, und man hatte die Lider geöffnet, um die Menschen gebührend zu beeindrucken.
    Conan lag auf einem Wangenknochen. Doch jetzt mußte er auf den Boden hinab, ohne sich sämtliche Knochen zu brechen und ehe die Wachen unten, die nach seinem Blut dürsteten, die Tür geöffnet hatten. Ihr Hämmern gegen die schwere Bronze hallte durch den Tempel wie ein unvorstellbar großer Gong. Nirgends war der Homunculus zu sehen. Nach der Dunkelheit in der Statue war der Tempel für ihn taghell, dagegen verblaßte der schwache purpurne Schimmer.
    Direkt unter dem Cimmerier waren mindestens fünfzig Fuß Luftlinie bis zu den hervorstehenden Brüsten der Göttin zu überwinden. Selbst wenn er diesen Sprung unverletzt überstand, waren die bronzenen Halbkugeln so glatt, daß er mit Sicherheit abrutschen und in den Tod stürzen würde, weil er dann auf dem harten Schoß der Statue landen würde, als ein verspätetes Opfer für eine Gottheit, deren Verehrer vor langer Zeit ihren Tempel aufgegeben hatten.
    Die Nase ragte aus dem Gesicht zu weit heraus, als daß er sich um sie herumbeugen konnte. Deshalb blickte er in die andere Richtung. Das Ohr schien Möglichkeiten zu bieten. Die Höhlung war groß genug für ihn, und das Ohrläppchen zierte ein Gehänge, das beinahe bis zur Schulter herabhing.
    Mit einem Sprung konnte er die Entfernung vom Wangenknochen bis zum Ohr nicht überwinden. Doch über dem Ohr waren die Haare der Göttin aus Bronzestäben geformt, die aussahen, als trügen sie sein Gewicht. Es war riskant, aber sein Leben war immer ein Wagnis gewesen. Das Hämmern unten klang, als würde die Tür bald nachgeben.
    Conan zögerte nicht länger. Er ging in die Hocke und sprang nach oben. Es gelang ihm, die Bronzestäbe zu ergreifen, doch eine Stange gab nach. Schnell packte er eine andere, während die erste klirrend weiter unten auf der Schulter der Göttin aufprallte und unten auf ihrem Schoß landete. Schnell schwang er sich von einer Bronzelocke zur nächsten, ohne an einer so lange zu hängen, daß sie brach und er in die Tiefe fiel. Dann hatte er das Ohr erreicht und plante seinen nächsten Schritt.
    An dem Ohrläppchen glitt Conan nach unten bis zu dem Gehänge, das so groß und so kunstvoll wie ein nemedischer Kandelaber war. Der Cimmerier rutschte daran so leicht hinab wie an einer Eiche. Vom Ende des Ohrgehänges war es nur noch ein kurzer Sprung bis zur Schulter der Statue. Von dort aus führte eine Perlenkette über den Körper zur

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