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Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Titel: Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John C. Hocking
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mehr auf der Welt als den Tod.
    Zum ersten Mal seit Tagen schloß das Wesen, das einst ein Mann und Krieger gewesen war, die toten Augen. Gulbanda sah, wie er mit seinen kräftigen Händen den Cimmerier zerfetzte und ihm sämtliche Knochen brach. Er hörte die Knochen bersten und dann den Todesschrei des Barbaren.
    Der Tod war die herrlichste Belohnung für einen so leichten und angenehmen Dienst.
    Gulbanda stapfte in den Cañon und verschwand in der Dunkelheit.

N EUNUNDZWANZIG
     
     
    Links und rechts der beiden Männer erhoben sich die Wände der Schlucht. Der Pfad war kaum zehn Schritte breit. Heng Shih kämpfte kurz gegen die Panik, als sie vom offenen Gelände in die enge Schlucht traten.
    Als erstes fiel ihm die Stille auf. Beim Ritt durch die Wüste und das Gebirge hatte das öde Gelände durch die Anwesenheit der Gefährten gelebt. Ihre Gespräche und der stete Hufschlag der Kamele hatten die Stille vertrieben. Jetzt schritt er leise hinter dem Barbaren dahin. Dessen lautlose Schritte schienen nicht einmal einen winzigen Kieselstein zu bewegen. Das volle Gewicht der Stille legte sich auf den Khiter. Einzig der Wind stöhnte gelegentlich wie ein Geist durch die Cañons.
    Heng Shih schüttelte den kahlen Schädel, um sich von diesen unnützen Gedanken zu befreien. Sie näherten sich der Festung des Feindes.
    Die Männer gingen fast eine Stunde lang. Die Wände der engen Schlucht wurden langsam höher, bis sie fünffache Mannshöhe erreichten. Der Weg verlief gerade und war einigermaßen frei von Geröll und Sand. Nur gelegentlich kamen sie an Spuren alter Steinschläge vorbei. Als sie vorsichtig über eines dieser Hindernisse kletterten, brach die Sonne durch die Wolken. Sogleich war die Schlucht seltsam rosig erleuchtet. Heng Shih blickte erstaunt umher. Der Cimmerier kümmerte sich nicht darum. Ihm war klar, daß die letzten Sonnenstrahlen sich am roten Gestein der Wände brachen und so die Luft mit diesem geheimnisvollen rosigen Schimmer erfüllten.
    Conan bedeutete dem Khiter, stehenzubleiben. Heng Shih trat neben ihn. Vor ihnen machte die Schlucht eine scharfe Biegung nach Osten. Conan ging in die Hocke und zückte das Krummschwert. Die Klinge sah im rötlichen Licht wie in Blut getaucht aus. Heng Shih ließ seine Waffe in der Scheide stecken, als er hinter seinem Führer ebenfalls in die Hocke ging.
    »Das ist ein hervorragender Ort, um einen Wachposten aufzustellen – oder einen Hinterhalt vorzubereiten«, sagte Conan leise.
    Heng Shih nickte zum Zeichen, daß er verstanden hatte. Conan kroch bereits weiter. Er hielt sich im Schatten der Felswand und verursachte nicht mehr Geräusche als Rauch im Wüstenwind. Der Khiter folgte ihm langsam, weil er mehr Zeit benötigte, um so lautlos wie der Cimmerier zu sein. Die roten Abendsonnenstrahlen erloschen, und die Schlucht lag in grauem Zwielicht.
    An der Biegung hielt der Cimmerier inne und lauschte. Er stützte eine Handfläche gegen die kühle Felswand, ging auf ein Knie und spähte vorsichtig um die Biegung. Gleich darauf blickte er zurück zu Heng Shih. Er wartete, bis der große Khiter neben ihm war. Dann steckte er das Schwert in die Scheide.
    »Wir haben es gefunden. Schau selbst!« flüsterte Conan. Dann sprang er mit einem gewaltigen Satz über die offene Biegung und schmiegte sich sofort in den Schatten der Wand auf der gegenüberliegenden Seite. Von dort aus spähte er nach vorn.
    Heng Shih schluckte, ging auf die Knie und lugte vorsichtig um die Biegung. Seine Augen weiteten sich vor Staunen.
    Die enge Schlucht senkte sich leicht nach ungefähr acht Schritten und mündete in eine große viereckige Sackgasse. Von nackten Felswänden umgeben, lag der Platz vor ihnen, der so eben und glatt wie der Innenhof eines Schlosses war. Mitten auf dem Platz, keine zwanzig Schritte entfernt, standen zwei Männer bei einer runden Grube. Der eine ging in die Hocke und hielt die Hände über die Grube, als wolle er sich wärmen. Der andere Soldat stützte sich auf seinen Speer und betrachtete den Kameraden. Dann sagte er etwas, aber sehr leise. Beide Soldaten trugen die glänzenden Rüstungen und die kostbare Seide stygischer Söldner. An ihren Gürteln hingen Kurzschwerter, ihre Köpfe waren durch Helme geschützt.
    Aber nicht die Söldner, sondern das, was hinter ihnen aufragte, hatte Conan und Heng Shih so verblüfft. Zwanzig Schritte hinter der Feuergrube erhob sich die hintere Wand der Schlucht, in die die Fassade eines riesigen Palastes gemeißelt war. Die

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