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Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Titel: Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Prinzen. Ihr Gesichtsausdruck verriet viel, das nie über die Lippen der Bossonierin kommen würde.
    Im Nu kehrte die Prinzessin mit der Dienerin zurück. Chienna war wie ein Pougoi-Krieger gekleidet, mit Lederriemen und einem Fell auf dem Rücken, um den Kleinen zu tragen. Aybas hatte nicht gewusst, dass sie so etwas besaß. Seine Achtung vor ihr und ihrem Haus stieg beträchtlich.
    Unzweifelhaft hatte er auf das falsche Pferd gesetzt, als er in Graf Syzambrys Dienste getreten war. Aybas ging zur Tür. Der eine Wächter lag neben der Bank. Wylla hatte den Kopf des anderen auf die Brüste gezogen und ihm die Beinkleider aufgeknöpft, damit es glaubwürdiger aussah.
    »Alles in Ordnung?«
    Wylla zuckte mit den Schultern. Dabei glitt der Soldat von der Bank und fiel neben seinen Kameraden.
    Aybas deutete das Schulterzucken als Zustimmung und winkte den anderen herauszukommen. Die Prinzessin zauderte. Der Aquilonier wollte ihr ein paar Dinge sagen, die für königliche Ohren eigentlich nicht geeignet waren, doch sie wies auf die wartende Dienerin. Der Pfeifer nickte und begann zu spielen.
    Aybas gingen die leisen Töne durch und durch. Seine Knochen wurden weich wie Butter. Die Lider sanken schwer herab. Er musste sich am Türpfosten festhalten, um nicht umzusinken.
    Da endete die Musik und Aybas öffnete die Augen. Die Dienerin lag reglos auf dem Fußboden. Aybas machte schnell eine Abwehrgeste.
    »Entweder war es meine Musik oder ein Schlag«, erklärte der Pfeifer.
    Aybas schluckte und streckte Wylla die Hand entgegen, die sie dankbar ergriff. Zum ersten Mal berührte er sie.
    Aber jegliche romantischen Gedanken vergingen ihm, als er die Trommeln und Trompeten der Sternen-Brüder hörte, die das ganze Tal alarmierten.
     
    Conan legte die letzten Schritte auf den Klippen in der Dunkelheit zurück, als eine Wolke den Mond verdeckte. Sobald sie sich verzogen hatte, lag er auf dem Dach der Hütte und beobachtete, wie Thyrin sich näherte.
    »Ho, Freunde. Wie geht es euch heute Nacht?«, begrüßte Thyrin die Wachen.
    »Wie immer«, brummte ein Bogenschütze. »Was ist mit dir? Was schleichst du um diese Stunde im Lager umher?« Das Misstrauen war unüberhörbar.
    Doch das Misstrauen hatte noch nicht dazu geführt, dass sie die Waffen zückten. Der Cimmerier schlug zu. Er schleuderte dem Bogenschützen einen faustgroßen Stein auf den Hinterkopf. Obwohl der Mann einen Helm trug, zerschmetterte der Stein ihm den Schädel. Der Bogenschütze fiel gegen seinen Kameraden.
    Thyrins Schwert wirbelte durch die Luft. Aus der tiefen Wunde des zweiten Wachpostens schoss ein Blutstrom, sodass er den Speer fallen ließ und beide Hände auf die klaffende Wunde presste. Er öffnete den Mund zu einem stummen Schrei, da traf ihn der zweite Streich und trennte den Kopf vom Rumpf.
    Conan sprang vom Dach auf die verbliebenen Wachen herab. Sie standen so dicht beieinander, dass er beide zu Boden riss. Dann versetzte er den halb Betäubten mit dem Dolch den Todesstoß.
    Conan durchschnitt mit dem Dolch den verknoteten Lederriemen, der den Türriegel sicherte. Als er die Tür aufriss, schlug ihm entsetzlicher Gestank entgegen. Der Cimmerier rümpfte die Nase.
    »Stinkt wie der Eintopf in Aghrapur«, murmelte er, als seine Augen die rauchgeschwängerte Luft zu durchdringen suchten. Als er Oyzhik sah, stieß er einen Fluch aus.
    Der Mann lag ausgestreckt auf fauligem Stroh, in der Hand einen leeren Weinbecher. Der Gestank verriet, wie er die Zeit der Gefangenschaft verbracht hatte. Zumindest würde er keinen Ärger machen. Conan hoffte nur, dass der Kerl nicht seinen Verstand versoffen hatte.
    Der Cimmerier musste sich beim Eintreten bücken. Er warf sich den Trunkenbold über die breiten Schultern. Als er sich umdrehte, um hinauszugehen, stand Thyrin auf der Schwelle, der ihm Schweigen gebot.
    Dann sah Conan die Gefahr. Eine Abteilung Wachen marschierte vom Langhaus am Wachfeuer vorbei. Conan zählte vier Mann, zweifellos war das die Ablösung der Wachen, die sie soeben getötet hatten.
    Ohne Kampf kamen sie nicht an diesen Männern vorbei. Da war es am besten, den Zeitpunkt selbst zu bestimmen. Conan ließ Oyzhik unsanft zu Boden gleiten und zückte sein Schwert.
    »Horridoooooooo!«
    Die Wachen vernahmen einen Kriegsschrei, der Furcht einflößender war als alles, was sie jemals gehört hatten. Ein Riese stürzte ihnen entgegen, vor Entsetzen waren ihre Gliedmaßen wie gelähmt. Dann wütete das Schwert des Hünen unter ihnen, dessen Klinge

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