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Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Titel: Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Eiche nahe dem Verfluchten Land«, sagte er. »Wir führen sie zu Eloikas.«
    »Ihr werdet sie nirgendwo hinführen, wenn Seine Hoheit nicht den gesamten Stamm begnadigt«, erklärte Thyrin. »Ich bringe sie wegen der Schande, nicht um Eloikas zu dienen.« Ehe Conan etwas sagen konnte, lief er den Männern entgegen.
    Rainha verfluchte Thyrin, als sie mit dem Cimmerier zu den Gefährten hinaufkletterte. Conan schwieg. Er wusste mehr als sie, was Thyrin seinem Stamm zu schulden glaubte.
    Sie hatten kaum die Hälfte des Aufstiegs geschafft, als der Zauberdonner übers Tal rollte. Es kam den beiden so vor, als werde die Welt in ihren Grundfesten erschüttert. Rainha presste die Hände an den Kopf, und Conan hatte das Gefühl, man stoße ihm glühende Nadeln in die Ohren.
    Gerade hatten sie die Dammkrone erreicht, als der Zauberdonner erneut erklang. Diesmal folgte ein Echo. Im Wasser hinter dem Damm zischte etwas.
    Das Zischen dauerte an, während Conan und Rainha auf der dreihundert Schritte langen Dammkrone entlangliefen. Als die Gefährten ungefähr die Hälfte bewältigt und die Vorhut fast eingeholt hatten, wurde das Zischen zu einem Schrei. Der Grund des Sees schien in Flammen zu stehen. Die Oberfläche warf riesige Blasen wie ein brodelnder Kessel. Die Blasen waren karmesinrot und saphirblau, smaragdgrün und schwefelgelb.
    Marr spielte ständig seine Pfeifen, doch seine Musik klang wie Kindergeschrei verglichen mit dem Brüllen des Ungeheuers. Dennoch schien der Pfeifer sein Versprechen zu halten. Das Ungeheuer war wach und schäumte vor Wut. Das bewies der aufgewühlte See.
    Doch die dicken Fangarme kamen nicht in die Nähe der Menschen, die über den Damm rannten. Sie griffen so hoch in die Luft, dass sie mühelos Äste aus Baumwipfeln oder Menschen von Tempeltürmen hätten pflücken können. Innerhalb eines Wimpernschlags hätten sie Conan und seine kleine Schar in die Tiefe reißen können.
    Doch das taten sie nicht. Conan fühlte sich beinahe durch Marrs Zauberkraft beruhigt, obwohl dieses Gefühl nicht lange andauern würde. Am Ende würde sich der Pfeifer aus freien Stücken gegen sie wenden oder durch seine Magie dazu gezwungen werden. Obgleich Marrs Magie das Ungeheuer bisher in Zaum hielt, würde sich der Cimmerier sehr viel besser fühlen, wenn sie in Sicherheit waren.
    Wylla drehte sich um. »Wo ist mein Vater?«
    »Er hofft, die Pougoi dem Grafen abspenstig zu machen«, antwortete Conan.
    Wylla stieß eine Faust in den Mund, um nicht zu schreien, mit der anderen schlug sie gegen die Brust des Cimmeriers. Aybas legte den Arm um ihre Schultern.
    »Er hielt es für seine Pflicht«, erklärte er.
    Aus der Nähe betrachtet sah der Pfeifer aus, als würde er gleich zusammenbrechen. Oyzhik glich einem wandelnden Leichnam. Nur die Prinzessin und ihr schlafendes Söhnlein hielten sich wacker.
    Dann erzitterte der Damm unter ihren Füßen. Conan spürte, wie sich die Steine bewegten, sah jedoch nichts. Er hatte zu viele Erdbeben erlebt, um die Zeichen nicht zu beachten.
    »Lauft!«, brüllte er. »Lauft um euer Leben! Der Damm bricht!«
    Er brauchte die Warnung nicht zu wiederholen. Die nächste Erschütterung verlieh allen Beinen Flügel. Sogar Oyzhik erreichte das andere Ende des Damms. Die Prinzessin lief, als ginge es um eine Börse mit Gold.
    Jetzt lag der Pfad auf die Klippen vor ihnen. Er war in der Tat leicht. Ein sechsjähriges Kind hätte hinaufklettern können.
    So auch die Pougoi-Krieger, wenn Thyrin sie nicht zurückhalten konnte. Conan musterte die Felsen und suchte nach einem Platz, wo er und Rainha sich gegen eine Überzahl verteidigen konnten. Mit den Bogen konnten sie außerhalb der Reichweite der Fangarme des Ungeheuers bleiben, zumindest bis die Köcher leer waren oder die Magie der Sternen-Brüder den Pfeifer überwältigte. Dann würde das Ungeheuer wie in den Nächten der Opfer die Klippen hinaufsteigen.
    Zum dritten Mal erbebte der Damm. Diesmal hörte das Beben nicht auf. Conan sah, wie sich Felsbrocken bewegten. Einige so groß wie ein Mann rissen sich los und stürzten auf den Damm. Staub stieg aus den langen Rissen auf.
    »Wo bleibst du, Conan?«, rief Rainha. »Willst du das Ungeheuer aufspießen und als Wegzehrung rösten?«
    Mit einem gewaltigen Satz sprang er zu ihr hinauf. Sogleich hatten sie die Gefährten eingeholt. Erst nachdem sie die Hälfte des Wegs geschafft hatten, blieben sie stehen und blickten zurück.
    Selbst wenn das Ungeheuer starb, konnte man sie nicht so leicht

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