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Conan und die Straße der Könige

Conan und die Straße der Könige

Titel: Conan und die Straße der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Edward Wagner
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verschafft, während Korsts Soldaten durch die Hitze zurückgetrieben worden waren. Nahe dem schwelenden Schutt und den zum Teil brennenden Trümmerstücken aus Holz zogen Soldaten Leichen von einer Barrikade, die überrannt worden war, nach den weinrot- und golduniformierten Toten zwischen ihr und der zweiten, weiter in der Grube liegenden Barrikade zu schließen. Conan hielt kurz an und beobachtete die angestrengten Bemühungen, diese behelfsmäßige Befestigung zu verstärken: Karren, Türen, Balken und größere Möbelstücke bildeten ein Bollwerk von Wand zu Wand, vom Straßenpflaster bis zur Decke. Im Gegensatz zu einer üblichen Barrikade war es hier unmöglich darüberzuklettern. Die Invasoren mußten sich schon durchbrechen, wenn sie etwas erreichen wollten. Eine Lücke in dieser zweiten Barrikade gestattete den Verteidigern, zur gefallenen Barrikade zu gelangen.
    »Schafft einen Teil dieses Zeugs vorwärts!« befahl Conan. »Wir können die erste Barrikade bemannen, während Korst sich neu formiert und zurückkehrt, falls es den Soldaten gelingt, uns zu vertreiben. Es wäre dumm, diesen Hunden mehr Boden zu überlassen als unbedingt sein muß. Und errichtet schon mal eine dritte Barrikade weiter hinten. Die Bogenschützen sollen Posten beziehen, so daß sie beim nächsten Angriff die vordersten Reihen des Feindes bestreichen und sich zur nächsten Barrikade zurückziehen können, um von dort aus unseren Rückzug zu decken – falls es nötig wird.«
    Die Verteidiger hier – Conan schätzte sie auf mehrere hundert – waren zum größten Teil normale Bürger, verstärkt durch Männer von Mordermis Bande, und der Rest Angehörige der Weißen Rose, die mit Carico gekommen waren. Wenn einige sich darüber wunderten, daß der junge Cimmerier das Kommando übernommen hatte, murrte zumindest keiner laut. Bei denen, die ihn persönlich oder vom Hörensagen kannten, war er beliebt und geachtet. Für die anderen war der Riese im Kettenhemd mit dem mächtigen Breitschwert eine zu bedrohlich wirkende Gestalt, als daß sie gewagt hätten, seine Befehle in Frage zu stellen.
    Aus einem Haufen Gefallener angelte der Cimmerier sich eine Bourgignotte, die er sich über den Kopf stülpte. Nachdem er sich weiter umgesehen hatte, holte er sich von demselben Toten noch einen brauchbaren Schild. Die Männer beeilten sich, die äußere Barrikade zu verstärken, und warfen dazu auch die Toten auf das Bollwerk. Es war wie in einer Höhle, dachte Conan – düster und eng. Es würde ein brutaler Kampf werden – nichts für romantische Balladen. Trotzdem war er völlig ruhig. Die Sitten und Motive seiner zivilisierten Freunde verwunderten Conan zwar des öfteren, aber wenn die Zivilisation ihre sogenannte Kultiviertheit aufgab und etwas mit Waffengewalt zu erreichen suchte, war Conan in seinem Element.
    Hinter der schwelenden Barrikade des eingestürzten Hauses sah er zingaranische Soldaten, die sich bemühten, die Flammen zu löschen und sich einen Weg durch den Schutt zu bahnen. Ihre Kameraden, die durch den Einsturz vom Rest der Truppe abgeschnitten waren, waren inzwischen von den neugruppierten Verteidigern niedergemetzelt worden. Andernfalls hätten Korsts Männer möglicherweise Erfolg mit einem Durchbruch hier gehabt.
    Als sich im Rauch Gestalten abzuzeichnen begannen, legten die Rebellenschützen Pfeile an die Sehnen. Korsts Männer, die sich näherten, durch ihre Schilde geschützt, stolperten und wankten unter dem Pfeilhagel, der aus dieser Nähe tödlich war. Doch immer mehr Soldaten zwängten sich durch und über die Leichen ihrer Kameraden, um das kurze Stück zwischen den beiden Seiten zu überqueren und die Barrikade zu stürmen. Dadurch waren sie zu nahe für einen wirkungsvollen Beschuß, um so mehr, als sie unterhalb der Schießlöcher Deckung hatten. Und so wurde die Barrikade zu einem Wall drängender Leiber und blitzenden Stahls.
    Conan kauerte hinter einem umgekippten Karren. Die Planken erbebten, als mehrere Soldaten sich dagegenwarfen, um ihn zur Seite zu schieben. Ein Gesicht tauchte vor einem der Löcher auf, durch die die Schützen ihre Pfeile abgeschickt hatten. Conan stieß sein Schwert hindurch, so gut es ging, die Spitze drang jedoch statt in die Kehle in den Mund. Eine Lanze schnellte durch die Öffnung, gerade als Conan zurücksprang. Der Rebell neben dem Cimmerier packte den Schaft und zog. Ehe der Soldat die Hand oder die ganze Lanze zurückziehen konnte, durchtrennte Conan sowohl Schaft als auch

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