Conni & Co, Band 2: Conni und der Neue
nächsten Tagen lieber mit dem Bus zur Schule fahren?«
»Ich denk ja gar nicht daran!«, protestiert Conni sofort. »Nur weil irgendein Doofmann es auf mein Fahrrad abgesehen hat, verstecke ich mich doch nicht! Im Gegenteil!«
»Aber dann stell es bitte an eine gut einsehbare Stelle«, schlägt Mama vor. »Das schreckt den Übeltäter vielleicht ab.«
»Ja, das ist eine gute Idee.« Conni hebt ihren Rucksack auf. »Ich fahre morgen einfach fünf Minuten früher los. Dann bekomme ich noch einen freien Platz ganz vorne im Ständer.«
Conni erledigt die Hausaufgaben in Windeseile. Zum Glück waren es heute nicht so viele. »Ich fahr kurz in die Stadt!«, ruft sie in den Garten. »Das Ersatzventil für Paul besorgen!«
Mama liegt mit einem Buch in der Hand im Liegestuhl. Sie sieht nur kurz auf. »Ist gut. Viel Spaß!«
Conni geht zur Bushaltestelle am Ende der Straße. Sie muss nicht lange warten, der Stadtbus fährt alle paar Minuten. Sie lässt sich auf einen freien Fensterplatz fallen und lehnt den Kopf gegen die Scheibe.
Als der Bus in die Fürst-Pückler-Allee einbiegt, setzt sie sich auf.Die meisten Häuser hier sind alte, hübsch anzusehende Stadtvillen mit parkähnlichen Gärten. Sie liegen halb verborgen hinter hohen Zäunen und Mauern. In den Einfahrten vor den Häusern parken fast nur teure Autos.
Ganz schön nobel, findet Conni.
Ihr fallen einige Praxisschilder auf, aber der Bus fährt zu schnell, als dass sie sie lesen könnte. Dafür bleibt ihr an der nächsten Haltestelle fast die Spucke weg.
»Phillip!«, sagt sie laut. Der ältere Herr gegenüber lässt seine Zeitung sinken.
»Bitte?«, fragt er.
»Äh, was?« Conni wird knallrot. »Ach so«, stammelt sie. »Ähm, Entschuldigung. Ich meinte nicht Sie.«
Sie rutscht tiefer in ihren Sitz, während sie sich gleichzeitig fast den Hals verrenkt, um an dem Mann vorbeigucken zu können.
Tatsächlich, da draußen an der Bushaltestelle steht Graf Phillip!
Von wegen krank – putzmunter sieht der aus! Er trägt einen Basketball unter dem Arm und unterhält sich mit einem älteren Jungen. Beide lachen und scheinen sich prächtig zu amüsieren. Zu Connis Erleichterung machen sie jedoch keine Anstalten, in den Bus zu steigen. Conni hätte nämlich nicht gewusst, was sie bei Phillips Anblick hätte sagen sollen.
»Hallo, Phillip. Na, wieder gesund? Das ging ja schnell« vielleicht?
Als der Bus wieder anrollt, steht Conni auf. An der übernächsten Haltestelle muss sie aussteigen.
Bis zum Fahrradladen sind es noch ein paar Schritte zu Fuß.
»Das ist ja echt ein Ding!«, murmelt Conni. »Dabei hat der Lindwurmdoch gesagt, sein Vater hätte ihn krankgemeldet! Und jetzt spaziert er hier fröhlich in der Gegend herum!«
Conni muss grinsen. Klassischer Fall von Faulfieber, denkt sie. Sie ist gespannt, ob Phillip morgen wieder in der Schule ist.
Als über ihrem Kopf das kleine Türglöckchen des Fahrradladens bimmelt, grinst Conni immer noch.
Kapitel 8
Als der Wecker klingelt, verspürt Conni den heftigen Wunsch, sich noch einmal umzudrehen und einfach weiterzuschlafen. Aber dann fällt ihr ein, dass sie ja extra früh aufstehen wollte. Sie haut auf den Wecker und wühlt sich umständlich aus dem Bett. »Guten Morgen«, sagt sie zu Mau.
»Mau«, macht Mau. Er streckt sich und gähnt. Conni kann seinen rosa Gaumen und die kleinen weißen Zähne sehen.
Sie geht ans Fenster und guckt durch einen Spalt im Vorhang hinaus. Der Himmel ist grau und wolkenverhangen. Kleine Regentropfen laufen an der Fensterscheibe herunter.
Na, toll! Gleich am frühen Morgen durch Regen zu radeln gehört nicht unbedingt zu den Dingen, die sie am liebsten mag. Aber so schlimm ist der Regen auch wieder nicht, stellt sie schon beim zweiten Blick fest. Es ist nicht viel mehr als ein leichtes Nieseln. Sie beeilt sich mit dem Anziehen. Dann hüpft sie die Treppe hinunter.
»Wir sind schließlich nicht aus Zucker«, sagt sie zu Mau, als sie ihn in den Garten lässt.
Mau bleibt kurz stehen und hebt die Nase in die Luft. Dann springt er mit langen Sätzen über den Rasen und versteckt sich unter einem Baum.
Wenigspäter braust Conni den Radweg an der Hauptstraße entlang. Es hat aufgehört zu regnen. Die grauen Wolken haben sich verzogen und der Sonne Platz gemacht.
Conni hat den Bus an der Kreuzung überholt und sogar Papa. Der stand mit seinem Kombi vor der Ampel und hat ihr fröhlich zugewinkt.
Zufrieden biegt Conni in den Schulweg ein.
»Perfekt!«, sagt sie,
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