Conni & Co, Band 2: Conni und der Neue
sie sich bei einer Form des simple past – der einfachen Vergangenheit – und schreibt in einem Satz Yesterday mit J statt mit Y, aber insgesamt ist sie sehr mit sich zufrieden. Als Frau Lindmann ihr Buch zuklappt, lächelt Conni siegessicher.
Beim Vergleichen fallen dem Lindwurm die Fehler natürlich sofort auf. Aber mehr als die beiden, die Conni selbst schon entdeckt hat, findet sie auch nicht.
»Well done, Conni«, lobt Frau Lindmann. »Das ist eine Zwei!«
»Ja!« Conni ballt die Hand zur Faust. Dann geht sie, ein strahlendes Lächeln im Gesicht, zu ihrem Platz zurück. Mit einem Seufzer lässt sie sich auf ihren Stuhl fallen und wischt sich einen imaginären Schweißtropfen von der Stirn.
»Klasse, Conni!«, raunt Anna ihr zu.
»Super!«, flüstert Billi.
Dina reckt den Daumen nach oben und grinst.
»Nicht schlecht«, sagt Conni zu sich selbst, während sich ihr Pulsschlag langsam wieder normalisiert.
In der Pause bestürmt Dina Conni: »Wie hast du das gemacht? Du musst ja unheimlich viel geübt haben!«
Conni schüttelt den Kopf. »Nö, eigentlich überhaupt nicht«, erwidert sie. »Wie viele Fehler hattest du denn?«
»Sieben«, sagt Dina kleinlaut.
»Ich hatte einen«, meldet Billi sich zu Wort. Sie wendet sich an Anna: »Und du?«
»Fünf.« Anna winkt ab. »Aber ist doch egal. Lasst uns lieber überlegen, was wir mit Phillip machen!«
»Wieso? Was meinst du?«, fragt Conni irritiert.
»Er ist krank«, erinnert Anna sie. »Also kann ich ihn nicht fragen. Kapiert?«
»Nein«, antwortet Conni. »Wo ist das Problem? Dann fragst du ihn eben morgen!«
»Oder hattest du vor, den Jungen, dessen Namen wir nicht mehr aussprechen wollen, zu Hause an seinem Krankenlager zu besuchen?« Dina zwinkert Anna zu.
»Ha, ha, sehr witzig. Ich weiß ja nicht mal, wo er wohnt«, murrt Anna. »Und selbst wenn – nein, ich hatte eigentlich nicht vor, ihn zu besuchen.«
Conni fällt die ausgeschnittene Anzeige in ihrem Tagebuch ein. »Ich weiß zufällig, wo er wohnt«, sagt sie grinsend. »Was haltet ihr davon, wenn wir mal bei ihm vorbeifahren? Nur so aus Spaß?«
Billi kichert. »Wir können ihm ja die Hausaufgaben bringen! Was meint ihr, wie der sich freut!«
»Oder wir machen einen Klingelstreich!«, schlägt Dina vor und giggelt.
»Ja, klasse!«, sagt Conni. »Wir hängen die Hausaufgaben an die Haustür, klingeln und verstecken uns!«
Die Mädchen kichern und stellen sich Phillips Gesicht vor, wenn er im Schlafanzug vor der Haustür steht.
»Okay«, sagt Anna. »Wenn Phillip morgen noch krank ist, machen wir’s. Heute kann ich nicht. Ich muss mit Nicki zum Tierarzt.«
»Also, ich hoffe nicht, dass Phillip morgen noch krank ist«, meint Billi. »Irgendwie hatte ich mich gerade so schön an ihn gewöhnt.«
Verblüfftstarren die anderen sie an. Billi zuckt mit den Schultern.
»Ist einfach so«, sagt sie ehrlich. »Ich mag ihn. Na und?«
Nach der letzten Stunde schlendern Conni und Anna gemeinsam zu den Fahrrädern. Anna erzählt Conni gerade von einer neuen CD, die sie sich von ihrem Taschengeld gekauft hat, als sie unvermittelt stehen bleibt. Sie legt Conni behutsam eine Hand auf die Schulter.
»Ich weiß zwar nicht, wem du etwas getan haben könntest«, sagt sie langsam, »aber ist es möglich, dass du Feinde hast?« Mit dem Zeigefinger deutet Anna in Richtung Fahrradständer. »Heute ist es zur Abwechslung mal das Vorderrad.«
Mit versteinertem Gesicht besieht sich Conni die Bescherung.
»So was Gemeines!«, flüstert sie, während ihr Tränen in die Augen schießen.
Ihr Vorderreifen ist vollkommen platt. Und diesmal hat der Übeltäter nicht nur die Luft aus dem Reifen gelassen – er hat gleich das ganze Ventil abgedreht!
»So ein Mist!«, flucht Anna. Sie nimmt Conni in den Arm, die nun hemmungslos schluchzt. »Wer macht nur so was? Echt fies ist das!«
»Wenn ich den erwische«, schnieft Conni, »der kann was erleben!« Sie löst sich aus Annas Umarmung und fährt sich mit einem T-Shirt-Zipfel über die Augen. »Da hilft nicht mal die Luftpumpe!«
»Hast du ein Ersatzventil dabei?«, fragt Anna hoffnungsvoll.
Conni schüttelt den Kopf. »Nee, du vielleicht?«
»Nein«, murmelt Anna. Sie legt die Stirn in Falten. »Und nun?«
»Hey, was ist denn hier los?« Plötzlich steht Paul hinter ihnen. Er macht ein betroffenes Gesicht, als er Connis verheulte Augen sieht. »Ist jemand gestorben?«
Conni muss wider Willen lachen. »Ja, mein Vorderrad!« Sie zeigt auf den platten
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