Conni & Co, Band 4: Conni, Anna und das wilde Schulfest
Angst davor wie ich, überlegt sie. Ob er überhaupt schon mal ein Mädchen geküsst hat? Nicht hier in Neustadt, sondern vielleicht in Namibia, wo er vorher gewohnt hat?
Plötzlich setzt Conni sich kerzengerade hin. Sie spürt einen kleinen Stich in der Herzgegend.
Na klar, denkt sie. Phillip hat bestimmt schon mal ein Mädchen geküsst! Schließlich ist er ein Jahr älter, sieht klasse aus und wirkt auch sonst schon ziemlich erwachsen.
»Oh, Mann«, stöhnt Conni. »Warum muss das mit der Liebe eigentlich so kompliziert sein?« Sie streichelt Mau übers Fell. »Du hast es gut, du bist eine Katze. Oder verlieben sich Katzen auch manchmal?«
Mau betrachtet sie aus schmalen Augen und maunzt leise.
»Du hast Recht«, seufzt Conni. »Warum auch nicht?«
Sie versucht, jeden weiteren Gedanken an Phillip zu verdrängen, und schreibt weiter, obwohl sie sich nicht mehr so richtig konzentrieren kann. Aber dann fällt ihr ein, was in den nächsten Tagen noch alles zu tun ist. Und das ist eine ganze Menge. Die Eintritts- und Getränkekarten sind zum Glück fertig, aber im Kunstunterricht müssen sie sich unbedingt noch um die Deko kümmern. Die Plakate müssen gemalt und in der Schule aufgehängtwerden, während die Jungs im Werkraum die Bar zusammenbauen und die Beleuchtung anschließen.
Und dann müssen Billi, Dina und ich auch noch unsere T-Shirts stylen, überlegt Conni. Und uns Frisuren ausdenken und tanzen üben. Für Anna fällt das Tanzen ja leider aus. Oder geht das auch mit Gipsbein?
Sie ist schon total aufgeregt, wenn sie nur an die Fete denkt, oh, Mann! Was soll sie nur tun, wenn Phillip mit ihr tanzen will?
Ich sterbe, ist Conni überzeugt. Garantiert! Oder ich lauf weg, geh aufs Klo oder nach Hause. Irgendwas wird mir schon einfallen.
Dann überlegt sie, ob sie es nicht einfach mal ausprobieren soll, um herauszufinden, wie es ist, mit einem Jungen zu tanzen. Bestimmt muss ich die ganze Zeit lachen, denkt Conni und kichert. Oder ich trete ihm auf die Füße und stolpere. Irgendwas Schreckliches wird passieren, ganz bestimmt!
Zum Glück sind Anna, Billi und Dina bei mir. Die haben auch noch nie mit einem Jungen getanzt.
Conni ist gespannt, wer von ihnen sich wohl zuerst traut, dann klappt sie ihr Tagebuch zu und legt es zurück. Mama hat zum Abendessen gerufen.
Zum ersten Mal seit Annas Unfall hat Conni wieder richtig Appetit. Sie springt so schwungvoll vom Bett, dass Mau erschrocken protestiert.
»Komm, du fauler Kater«, sagt Conni zu ihm. »Unten gibt’s Futter. Los, wer zuerst in der Küche ist!«
Kapitel 12
Am Montagmorgen stecken Conni, Billi und Dina in der Schule die Köpfe zusammen und tuscheln. Mark ist noch nicht da. Sein Platz neben Paul ist leer. Conni wirft einen Blick in Phillips Richtung, aber der ist mit Paul in ein Gespräch vertieft und zwinkert ihr nur kurz zu.
»Ich kann es immer noch nicht fassen, dass Mark Moonwalker ist!« Conni senkt die Stimme zu einem Flüstern. Janette spaziert betont langsam zwischen den Bankreihen hindurch und macht ein neugieriges Gesicht.
»Aber ich find’s cool, dass er sich getraut hat, Anna die Wahrheit zu sagen«, sagt Billi.
Conni und Dina nicken. Das war wirklich mutig von ihm. »Und noch cooler ist, dass Anna sich in ihn verknallt hat«, meint Dina. »Jetzt haben wir ein richtiges Liebespärchen in unserer Klasse!«
Liebespärchen? Janette spitzt die Ohren und bleibt stehen.
Zum Glück betritt in diesem Augenblick Frau Lindmann das Klassenzimmer, und Janette huscht schnell auf ihren Platz. Kurz bevor Frau Lindmann die Tür schließt, schlüpft Mark hindurch. Mit hochrotem Kopf murmelt er der Klassenlehrerin eine Entschuldigung zu und schiebt sich in die hintere Bankreihe. Conni, Billi und Dina stupsen sich an und kichern leise.
»Es tut mir leid, wenn ich eure Begeisterung für das Unterstufenfest ein wenig dämpfen muss«, sagt Frau Lindmann und stellt ihre Aktentasche auf das Pult, »aber wir haben eine anstrengende Woche vor uns.« Sie mustert die Klasse über den Rand ihrer Lesebrille. »Bitte notiert euch, dass wir am Mittwoch Mathe und am Freitag Englisch schreiben.«
Durch die Reihen läuft ein lautes Murren.
»Muss das sein?«, beschwert sich Paul. »Wir schreiben morgen schon Bio!«
»Ich weiß«, erwidert Frau Lindmann ungerührt. Sie dreht sich um und schreibt die Themen der Klassenarbeiten an die Tafel. »Da wir keine Übungsarbeiten mehr schreiben, würde ich vorschlagen, dass ihr euch den Stoff der letzten Wochen
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