Conni & Co, Band 4: Conni, Anna und das wilde Schulfest
hervorgucken. Das Zweite ist ein riesiger herzförmiger Luftballon, ebenfalls in Pink, der über Annas Bett hängt. In weißer Farbe ist, neben unzähligen kleinen Herzchen und Sternchen, »Für Anna Montana von Moonwalker« aufgedruckt.
Conni bleibt fast die Spucke weg. Ach herrje! Heißt das etwa, Mark war schon da? Prompt bekommt sie einen Hustenanfall. Billi klopft ihr hilfsbereit auf den Rücken.
»Nun kommt endlich rein!«, ruft Anna kichernd. Sie liegt in ihrem Bett am Fenster, das geschiente Bein leicht erhöht auf einem Kissen, und strahlt übers ganze Gesicht. »Ich dachte schon, ihr kommt gar nicht mehr!«
Conni hat es inzwischen geschafft, wieder normal zu atmen, und staunt. Keine fliegenden Kissen? Kein Wutausbruch? Keine Vorwürfe? Sie grinst. Vielleicht bekommt Anna ja Medikamente mit beruhigender Wirkung.
Dina überreicht Anna die Blumen und ein kleines Manga. Billi hat Schokolade mitgebracht. Conni zieht ein Taschenbuch aus ihrer Jeans und legt es auf Annas Nachttisch.
»Du siehst gut aus«, stellt Dina fest.
»Besser als vorgestern auf jeden Fall«, grinst Billi.
Es stimmt, Anna wirkt putzmunter in ihrem geblümten Schlafanzug. Neben der auffälligen Gipsschiene, die bis ans Knie mit einem Verband umwickelt ist, ziert nur ein breites Pflaster ihre Stirn.
Conniatmet erleichtert auf. Ganz kurz hatte sie befürchtet, dass Anna an irgendwelchen Schläuchen oder piepsenden Gerätschaften hängen könnte. Sie so zu sehen, fast als wäre nichts geschehen, ist wirklich toll!
»Hallo, Anna!«, sagt sie und umarmt die Freundin vorsichtig. In Annas Augen glitzert es verdächtig. »Bist du noch sauer auf mich?«, fragt sie leise.
»Ich?«, flüstert Conni zurück. »Kein bisschen! Aber ich dachte, du ...« Sie guckt Anna an. Anna grinst. Und dann lachen sie gleichzeitig los.
Billi und Dina gucken sich an. Billi lässt einen Finger in Schläfenhöhe rotieren.
»Gehirnerschütterung«, sagt sie trocken. »Da flippt man manchmal aus.«
Als Conni und Anna sich wieder beruhigt haben, hocken die Freundinnen sich nebeneinander aufs Bett. Es ist ein bisschen eng, aber trotzdem gemütlich – soweit ein Krankenhauszimmer gemütlich sein kann.
Die beiden anderen Betten im Zimmer sind leer und frisch bezogen.
»Die anderen durften heute nach Hause«, seufzt Anna. »Die haben’s gut.«
»Und wann wirst du entlassen?«, fragt Dina.
Anna zuckt mit den Schultern. »Keine Ahnung. Wenn alles gutgeht, nächste Woche. Mein Knöchel muss noch mal geröntgt werden. Zum Glück ist er nur angebrochen, aber bis die Schwellung weg ist, muss die Schiene dranbleiben. Erst wenn alles abgeschwollen und gut verheilt ist, bekomme ich einen Gehgips. Natürlich auch in Pink«, fügt sie grinsend hinzu. »Cool, oder? Ihr könnt gleich auf der Schiene unterschreiben und was draufmalen!«
»Und was macht dein Kopf?«, fragt Conni. »Tut er sehr weh?«
»Nö, eigentlich nicht«, meint Anna. »Ich darf ihn nur nicht schütteln oder ruckartig bewegen.«
»Hauptsache, du bist rechtzeitig zur Unterstufenparty wieder fit«, meint Billi.
»Keine Sorge, die lass ich mir bestimmt nicht entgehen«, lacht Anna. »Zur Not lass ich mich hintragen!«
Dina bewundert die bunten Blumensträuße auf der Fensterbank. »Von wem sind die denn?«
»Einer ist von meinen Eltern, einer von den Radfahrern und der dritte ...«, Anna kichert. »Dreimal dürft ihr raten!«
»Was?« Billi springt auf. »Er hat dir Blumen mitgebracht?«
»Nicht mitgebracht«, korrigiert Anna sie, »sondern geschickt. Zusammen mit dem Luftballon und einer Karte.« Ihr Gesicht nimmt einen zartrosa Farbton an. »Ist das nicht romantisch?«
»Oh ja«, sagt Conni gedehnt. »Das ist sogar sehr romantisch.«
»Er hat geschrieben, dass er mich heute besuchen will«, sagt Anna aufgeregt. Sie fährt sich durchs Haar. »Seh ich gut aus? Kann ich den Schlafanzug anbehalten, oder ist der zu kindisch? Was meint ihr?« Ihre Wangen bekommen rote Flecken. Das weiße Pflaster leuchtet auf ihrer Stirn.
Conni bekommt einen neuen Hustenanfall. »Du meinst ... Moonwalker ... er will dich besuchen?«, würgt sie krächzend hervor. »Heute!?«
Anna nickt glücklich. »Ja, total süß, nicht?«
»Aber woher weiß er, dass du im Krankenhaus liegst?« Billi runzelt die Stirn.
»Einer der Stationsärzte hat mir gestern Abend sein Laptop geliehen, damit ich meine E-Mails checken kann«, erklärt Anna. Sie zwinkert Conni zu. »Danke auch für deine.«
Conni zwinkert angestrengt zurück.
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