Conni & Co, Band 4: Conni, Anna und das wilde Schulfest
noch einmal gründlich vornehmt. Prozent- und Zinsrechnung in Mathe, Form und Gebrauch des Passivs in Englisch. Noch Fragen?«
Phillip meldet sich. »Darf ich heute früher gehen und nie mehr wiederkommen?«, fragt er.
Alle lachen. Sogar Frau Lindmann schmunzelt.
»Ich würde mich freuen, wenn du uns weiterhin Gesellschaft leistest«, sagt sie. Dann zieht sie einen Stapel Arbeitsblätter aus ihrer Aktentasche und fängt an, sie zu verteilen. Bei Conni bleibt sie stehen. »Annas Vater hat mich angerufen und mir von ihrem Unfall erzählt. Sie wird in der nächsten Zeit nicht am Unterricht teilnehmen können. Wärst du so lieb, ihr die Arbeitsblätter ins Krankenhaus mitzunehmen? Du besuchst sie doch sicher.«
Conninickt. »Ja, klar. Mach ich gern.«
Frau Lindmann legt den Extrastapel Blätter auf Connis Tisch. »Das sind die Hausaufgaben und Übungen der Hauptfächer für diese Woche. Bitte richte Anna schöne Grüße von mir aus. Sie muss natürlich nicht alles auf einmal machen, aber es wäre schön, wenn sie auf dem Laufenden bliebe. Was sie versäumt, kann sie in Ruhe nachholen, wenn sie wieder ganz gesund ist.«
»Okay«, meint Conni. »Ich sag’s ihr.«
Als sie sich zu ihrem Rucksack beugt, um die Zettel darin zu verstauen, fängt sie Marks Blick auf. Er lächelt verlegen. Conni lächelt zurück.
Billi hat den kurzen Blickwechsel bemerkt und grinst. »Eigentlich könnte er Anna die Zettel doch bringen«, raunt sie Conni zu.
»Woher soll der Lindwurm das wissen?«, raunt Conni zurück. »Stimmt«, murmelt Billi.
»Conni, komm bitte an die Tafel«, schnarrt Frau Lindmann. »Ihr anderen schreibt Aufgabe 7 von Seite 64 bitte ins Heft.«
Mit weichen Knien bahnt Conni sich einen Weg nach vorn. Prozent- und Zinsrechnung ist nicht gerade ihre Stärke.
Sie nimmt ein Stückchen Kreide in die Hand und schreibt die Aufgabe an die Tafel: »Ein Sparer hat ein Sparbuch mit 1590 Euro, die zu drei Prozent verzinst werden. Auf welchen Betrag wächst das Geld nach sechs Monaten an?«
Du liebe Güte!, denkt Conni und schluckt. Woher soll ich das denn wissen?
Als es zur Pause gongt, hat sie die Aufgabe mit Hilfe der Klasse gelöst. Aufatmend wischt sie sich den Kreidestaub von den Fingern und lässt sich auf ihren Stuhl fallen.
»Sieh dir die Zinsformeln bis übermorgen noch einmal genau an«, sagt Frau Lindmann. »Die müssen im Schlaf sitzen.« Conni nickt. Ob sich bis Mittwoch nicht noch ein netter kleiner Virus finden lässt, denkt sie, der verhindert, dass ich die Arbeit mitschreiben muss? Schön wär’s!
In der Pause sitzt sie mit Dina und Billi auf einer Bank und schlürft Kakao. Janette und ihre Zickenfreundinnen Ariane und Saskia schlendern vorbei.
Janette bleibt stehen. »Na, überlegt ihr gerade, ob ihr wirklich zu unserer Fete kommen wollt? So, wie ihr rumlauft, kriegt ihr doch sowieso keinen Typen ab.« Sie zieht die Augenbrauen hoch und lacht. »Oder wollt ihr drei etwa zusammen tanzen?« Saskia und Ariane kichern boshaft.
Billi zeigt ihnen einen Vogel. »Blast euch bloß nicht so auf, ihr Puten. Wir werden ja sehen, wer einen Typen abkriegt und wer nicht.«
»Du ganz bestimmt nicht, du Zwerg!«, faucht Janette und geht weiter.
»Blöde Tussis«, brummt Billi.
»Ach, lass dich doch von denen nicht ärgern«, meint Conni. »Die wollen uns doch nur provozieren.«
»Hoffentlich kommen die im nächsten Schuljahr in eine andere Klasse«, sagt Dina hoffnungsvoll. »Ich nehm in der Siebten freiwillig Latein, wenn die Französisch wählen!«
»Ich nehm sowieso Latein«, sagt Billi. »Das steht schon fest. Schließlich will ich Biologin oder Tierärztin werden, da braucht man das.«
»Bis wann müssen wir uns eigentlich für eine zweite Fremdsprache entscheiden?«, fragt Conni.
»Bis zu den nächsten Sommerferien, glaub ich. Ist also noch ein bisschen Zeit.« Es gongt. Billi steht auf und streckt sich.
»Kommt, ihr Faultiere. Auf in den Kunstraum!«
Dina verputzt den letzten Bissen ihres Pausenbrots und grinst. »Endlich mal was Kreatives!«
Conni rollt mit den Augen. »Ob zwei Stunden Plakatemalen wirklich so kreativ ist?«
»Klar«, meint Dina. »Wirst du schon sehen.«
Als Conni nach Schulschluss zum Fahrradunterstand geht, sind ihre Hände in verschiedenen bunten Farbtönen gesprenkelt. Sogar ihr Lieblingssweatshirt hat etwas abgekriegt.
Hoffentlich geht die Plakatfarbe wieder raus, denkt sie, als sie ihr Rad aufschließt. Aber wenigstens haben wir tolle Poster für unsere Disko
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