Conni & Co, Band 8: Conni, Paul und die Sache mit der Freundschaft
gewohnten Zeit. Viel Spaß noch.« Sie nickt den Mädchen zu und geht weiter.
»Ui, die sah echt sauer aus«, meint Billi. »Ist die immer so?«
»Nö«, antwortet Conni unsicher. »Eigentlich nicht.«
Glaubt Johanna etwa, sie würde das Training schwänzen, um sich einen schönen Tag zu machen und Eis zu essen?
Plötzlich beißt sie sich auf die Unterlippe. Haargenau das hab ich gemacht, fällt ihr ein. Ich hab das Training sausen lassen, weil ich die Zeit lieber mit meinen Freundinnen verbringen wollte. Aber ist das so schlimm? Schließlich hab ich mich rechtzeitig abgemeldet. Genügt das nicht?
Ganz kurz spürt sie den Wunsch, ihren Mitgliedsvertrag zu kündigen und sich kurzerhand wieder vom Schwimmtraining abzumelden. Schließlich ist der Probemonat noch nicht rum. Andererseits macht das Training wirklich Spaß. Und auf die Schülerwettbewerbe freut sie sich auch schon. Es wäre schade, jetzt aufzugeben.
Nachdenklich kratzt sie die Reste aus ihrem Eisbecher.
»Wollen wir weiter?«, fragt sie die anderen.
Anna wischt sich ihren Sahnebart ab und nickt. Billi und Dina winken Angelo zu, dass sie bezahlen wollen. Kurz darauf wandern sie über den Marktplatz in Richtung Park.
***
Erst am Abend, als Mama und Papa schon längst zu ihrer Einladung aufgebrochen sind, ruft Phillip an. Conni hat schon sehnsüchtig darauf gewartet. Die Mädchen sitzen in der Küche und beratschlagen, was sie zu Abend essen wollen. Billi hat Spaghetti vorgeschlagen, Anna Pommes. Dina ist es egal.
Im Flur spielt Jakob mit Mau. Er hat Conni erzählt, dass bei Hausers niemand wäre und dass er nicht wüsste, ob Marie noch kommt. Er schaut auf, als Conni ihr Handy von der Anrichte nimmt und sich meldet.
»Hi!«, sagt Phillip, und Conni kann das Lächeln in seiner Stimme hören. »Wie geht’s?«
»Mir geht’s gut.« Conni verschwindet um die Ecke ins Wohnzimmer. Jakobs Ohren sind spitzer als die von Mau. Und Anna, Billi und Dina haben auch aufgehört zu reden. Unmöglich!
Kann man hier nicht mal ungestört telefonieren?
»Hast du irgendwas rausgekriegt wegen Paul?«, fragt sie Phillip und wirft sich in einen Sessel.
»Ja«, sagt der. »Ich hab gerade mit ihm telefoniert. Sein Opa ist im Krankenhaus.«
»Was ?« Conni richtet sich auf.
Phillip erzählt ihr, was er von Paul erfahren hat: Dass der Großvater am Morgen von einem Notarzt in die nächstgelegene Klinik eingewiesen wurde und dort auf der Intensivstation liegt. »Vermutlich hatte er einen Schlaganfall«, sagt Phillip. »Genau können die Ärzte das wohl erst morgen sagen. Auf jeden Fall geht es ihm anscheinend ziemlich schlecht. Paul auch. Er macht sich ziemlich große Sorgen, dass sein Opa vielleicht ... naja, du weißt schon ... «
Conni schaut aus dem Fenster. Sie weiß genau, was Phillip sagen will, aber nicht aussprechen kann: Paul macht sich Sorgen, dass sein Großvater vielleicht sterben könnte.
Draußen vor dem Fenster balanciert eine Amsel auf einem Gartenstuhl. Sie scheint ihren Blick neugierig zu erwidern.
»Armer Paul«, sagt Conni nach einer ganzen Weile. »Und arme Marie. Kein Wunder, dass ihre Eltern sie so überstürzt abgeholt haben.«
Phillip stimmt ihr zu. »Sie haben die beiden mit ins Krankenhaus genommen, aber Paul durfte seinen Opa gar nicht sehen. Marie auch nicht. Kinder dürfen wohl nicht auf die Intensivstation. Trotzdem sind sie den ganzen Nachmittag dageblieben und haben abgewartet, ob es etwas Neues gibt.«
»Ach herrje«, sagt Conni leise. Während sie, Anna, Billi und Dina ihren Spaß hatten und Eis gegessen haben, haben Paul und seine kleine Schwester in einem Klinikflur gesessen und sich Sorgen um ihren Opa gemacht. Der Gedanke daran schnürt ihr die Kehle zu.
»Sie sind jetzt auf dem Nachhauseweg«, spricht Phillip weiter. »Seine Eltern setzen Paul gleich hier ab. Seine Sachen sind ja noch bei mir. Und außerdem möchte er jetzt nicht zu Hause sein. Ich find’s gut, dass er bei mir übernachtet. Vielleicht kann ich ihn ein bisschen aufheitern.«
»Ja, vielleicht«, murmelt Conni. »Grüß ihn von mir. Von uns allen. Und ruf an, sobald es was Neues gibt!«
»Mach ich«, verspricht Phillip. »Und mach dir keine Sorgen. Alles wird gut.«
Conni schließt die Augen. Das sagt Phillip immer, und meistens hat er damit sogar Recht. Aber ob das auch heute gilt?
»Okay«, sagt sie leise. »Danke und ... tschüs.«
»Tschüs«, sagt Phillip. Seine Stimme klingt ruhig und warm und so nah, als würde er direkt neben ihr stehen.
Conni
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