Conni & Co, Band 9: Conni, Phillip und ein Kuss im Schnee (German Edition)
Jungs.
»Tschüss, bis morgen.« Conni winkt ihnen zu und macht sich auf den Heimweg. Billi und Dina begleiten sie ein Stück.
»Dabei hat der Nachmittag so schön angefangen«, murmelt Conni leise.
»Wenn Anna das erfährt!«, sagt Billi.
»Oh Mann …«, seufzt Dina.
Zu Hause ist niemand. Conni nestelt ihr Handy aus der Jackentasche, wirft ihren Hausschlüssel auf die Anrichte und ruft laut »Hallo!« in den Flur.
Die einzige Reaktion ist ein verschlafenes Maunzen von Mau, der langsam die Treppe herunterkommt und gähnt.
»Wo sind denn alle?«, fragt Conni ihn.
Weil Mau nicht so aussieht, als wolle er ihr antworten, geht sie in die Küche. Auf dem Tisch liegt ein Zettel:
»Weihnachtsmarkt?« Conni stöhnt auf. »Dafür bin ich leider nicht in der richtigen Stimmung, Leute!«
Sie nimmt ein paar Plätzchen aus der Dose und knabbert lustlos darauf herum. Ein Blick auf das Display ihres Handys zeigt ihr, dass es noch keine Nachricht von Phillip gibt. Trotzdem schaut sie vorsichtshalber im SMS -Eingang nach. Aber auch da ist nichts.
»Verflixt!«, flucht sie leise. Heute ist Samstag. Die normalen Arztpraxen haben geschlossen. Bestimmt ist in der Notfallambulanz ziemlich viel los. Wäre sie nur mitgefahren!
Sie tigert im Haus umher und geht schließlich nach oben in ihr Zimmer. Zum Tagebuchschreiben ist sie viel zu aufgewühlt. Aber vielleicht kann sie ein bisschen stricken? Probehalber nimmt sie das Strickzeug in die Hand und versucht es, aber nachdem ihr nacheinander drei Maschen heruntergefallen sind, hört sie wieder auf. Sie liest das Weihnachtsgedicht ein paarmal laut, ohne sich etwas merken zu können, springt auf, setzt sich wieder hin und dreht sich auf ihrem Schreibtischstuhl so lange im Kreis, bis ihr schwindelig ist. Anschließend nimmt sie die Frischhaltedose von ihrem Nachttisch, schüttet den Inhalt auf ihren Schreibtisch und zählt die Schokoladenfiguren, um sich abzulenken. Aber es funktioniert nicht. Als ihr Handy sich plötzlich meldet, zuckt sie erschrocken zusammen.
PHILLIP RUFT AN , verkündet das Display.
»Hi!«, ruft Conni in den Hörer. »Wie geht’s dir? Wo bist du? Was hat der Arzt gesagt?«
»Ganz gut«, antwortet Phillip. »Ich bin wieder zu Hause. Und der Arzt hat PECH gesagt.«
»Pech?«, fragt Conni zurück.
Phillip kichert. »Nee, P . E . C . H. Das steht für Pause, Eis, Compression und Hochlagern.«
»Hihi, ach so! Dann ist also nichts gebrochen?«
»Nein«, sagt Phillip. »Nur verstaucht.«
»Puh, zum Glück!« Conni atmet erleichtert aus.
Phillip seufzt leise. »Das kannst du laut sagen. Ich hab einen Verband bekommen. Jetzt soll ich den Arm ruhig halten und kühlen.«
»Dann ist es mit dem Eishockeyspielen wohl erst mal vorbei, oder?«, fragt Conni vorsichtig.
»Nicht nur damit. Ich darf drei Wochen lang überhaupt keinen Sport machen!« Phillip hört sich so entrüstet an, dass Conni grinsen muss.
»Drei Wochen kein Sport ist doch nicht so schlimm«, versucht sie ihn aufzumuntern. »Das hältst du aus!«
Phillip senkt seine Stimme. »Mein Vater ist stocksauer«, flüstert er in den Hörer.
»Wieso?«, flüstert Conni zurück.
»Wegen unserem Skiurlaub natürlich.«
Conni braucht einen Moment, um zu kapieren, was Phillips verstauchtes Handgelenk mit dem Skiurlaub zu tun hat, aber dann fällt der Groschen. »Ach so, klar! Wenn du keinen Sport machen darfst, darfst du natürlich auch nicht Ski laufen! Das ist ja blöd!«
»Kein Ski, kein Snowboard, kein Garnichts«, grummelt Phillip.
»Und nun?« Conni hält die Luft an. Wenn Phillip nicht Ski laufen darf, muss er vielleicht nicht mit in den Urlaub, denkt sie. Kann es sein, dass eine kleine Fee ihren heimlichen Wunsch erhört hat? Obwohl – dass Phillip einen Unfall hat, hat sie sich nicht gewünscht. Darüber muss sie noch mal mit der Fee reden!
»Na ja«, meint Phillip. »Mein Vater besteht darauf, dass ich trotzdem mitfahre. Immerhin ist alles gebucht und schon bezahlt. Er ist der Meinung, dass ich mich auch anders beschäftigen könnte. Lesen zum Beispiel, was für die Schule tun und so. In den Ferien!«
»Oh Mann«, sagt Conni mitfühlend.
Von Phillip kommt ein Grunzen. »Mein Vater will mit seiner Freundin unbedingt in das blöde Weihnachtskonzert, weil da dieser berühmte Geiger auftritt!«
»David Garrett etwa?«
»Ja, genau der! Sag bloß, du stehst auch auf den!« Phillip schnaubt.
»Nee«, versichert Conni schnell. Obwohl sie sich diesen blonden Stargeiger ganz gerne mal in echt
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