Conni & Co, Band 9: Conni, Phillip und ein Kuss im Schnee (German Edition)
früher Opernsängerin gewesen. »Vielleicht habt ihr ja Lust, zu kommen?«
Conni zögert mit ihrer Antwort. Wenn sie, Mama, Papa und Jakob schon am Nachmittag im Kindergottesdienst waren, werden sie abends um elf bestimmt nicht noch mal in die Kirche gehen. Obwohl Frau Sandulescu wirklich toll singen kann, besonders Weihnachtslieder. Aber irgendwann müssen sie schließlich auch essen und ihre Geschenke auspacken, oder nicht?
»Mal sehen«, antwortet sie vage. »Ist ja noch ein bisschen hin.«
»Da hast du Recht.« Frau Sandulescu nimmt ihren Besen und die Schneeschaufel. »Vielen Dank für deine Hilfe und schöne Grüße an deine Eltern und Jakob!«
»Danke, richte ich aus.« Conni schnappt sich ihre Schwimmtasche, winkt der Nachbarin noch einmal zu und schließt die Haustür auf.
Auf der Anrichte im Flur liegt ein Zettel:
Conni schlüpft aus Stiefeln, Jacke, Mütze und Schal, stopft alles in den Garderobenschrank und schlittert auf Socken in die Küche.
Mau springt von der Fensterbank, auf der er gesessen und hinausgeschaut hat. Sein Wollkragen besteht nur noch aus ein paar einzelnen Maschenreihen.
»Oje, ich glaub, ich muss dir einen neuen stricken.« Conni streichelt ihm übers Fell. »Genau so einen, wie ich für Phillip stricke. Nur in kleiner. Was hältst du davon?«
Mau starrt sie entsetzt an und zuckt mit dem Schwanz. Besonders begeistert scheint er von ihrem Vorschlag nicht zu sein. Conni lacht.
»War nur ein Scherz. Montag bist du das olle Ding endlich los. Versprochen!«
Mau maunzt, als hätte er sie verstanden. Dann flitzt er mit hochgerecktem Schwanz zu seinem Napf. Er wartet, bis Conni ihn bis zum Rand gefüllt hat, bevor er sich zufrieden knurpselnd und schmatzend über sein Futter hermacht.
Conni wirft einen Blick in den ziemlich leeren Kühlschrank. Dann nimmt sie eine Mandarine und eine Banane aus der Obstschale und gießt sich ein Glas Milch ein. Sie setzt sich mit ihrem Proviant an den Küchentisch, um Mau beim Fressen zuzuschauen. Plötzlich spürt sie, wie hungrig sie ist.
»Das muss am Schwimmen liegen«, murmelt sie und beißt in die Banane. »Oder am Schneeschippen. Vielleicht auch an beidem zusammen. Hoffentlich kommen Mama und Papa bald vom Einkaufen zurück, sonst muss ich noch Katzenfutter essen!«
Pünktlich zur vereinbarten Zeit steht Conni am Samstag auf der zugefrorenen Wiese. Die Jungs sind schon da. Billi und Dina noch nicht.
Weil es über Nacht weitergeschneit hat, haben Phillip und seine Freunde alle Hände voll zu tun, um die Eisfläche vom Schnee zu befreien und einigermaßen bespielbar zu machen.
Phillip flucht leise, als er mit seinem Schneeschieber an Conni vorbeikommt. Er bremst ab, um sie zu begrüßen.
»Brr«, macht Conni, als er ihr einen Stups mit seinem eiskalten Handschuh gibt. Es fühlt sich an, als hätte ein Schneemann sie berührt!
Phillip wirft einen Blick in den grauen Nachmittagshimmel, aus dem immer noch Schneeflocken fallen. »Schnee ist zwar besser als Tauwetter, aber trotzdem wär’s schön, wenn die Sonne ein bisschen scheinen würde.«
Paul kommt angerauscht. Er macht eine perfekte Vollbremsung auf der Kante seiner Kufen und nimmt Phillip den Schneeschieber aus der Hand, um ihn abzulösen. Er trägt wieder seine volle Eishockeymontur – inklusive der Schaumstoffpolster.
»Wenn wir Glück haben, sehen die anderen vor lauter Schneegestöber das Tor nicht!«, sagt er.
»Ha, ha! Schön wär’s«, lacht Phillip.
Conni grinst.
Wenig später kommen Billi und Dina angetrabt. Genau wie Conni haben sie sich gegen die Kälte warm eingepackt. Billi hat eine riesige Fellmütze mit Ohrenklappen auf.
»Wo hast du die denn her?«, fragt Conni kichernd.
»Hat mir mein Papa geliehen.«
»Steht dir gut! Ist das etwa echtes Fell?«
»Natürlich nicht!« Billi schiebt sich die Mütze aus der Stirn, damit sie besser sehen kann.
Dina hält sich ihre Handschuhe vor den Mund und pustet warme Luft durch die Maschen. »Wie lange dauert so ein Eishockeyspiel eigentlich?«
»Offiziell sechzig Minuten«, antwortet Phillip. »Unterteilt in drei Drittel, die jeweils zwanzig Minuten dauern, mit jeweils fünfzehn Minuten Pause dazwischen. Das ist die Netto-Spielzeit. Aber meistens dauern die Spiele länger, weil bei jeder Unterbrechung die Uhr angehalten wird.«
»Länger als eine Stunde?« Conni stöhnt auf. »Da erfriert man ja als Zuschauer!«
»Das soll schon vorgekommen sein.« Phillip lacht und stößt sich mit seinen Kufen ab. »Denkt einfach an
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