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Constantine

Constantine

Titel: Constantine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Tauchexpedition gegangen waren.
    »Als du am nächsten Tag nicht aufgemacht hast, habe ich sofort den nächsten Flug gebucht«, erklärte Sam. Er trat näher ans Bett und blickte auf die geschlossene Schatulle. »Du siehst ziemlich mitgenommen aus, junge Dame. Man hat uns erzählt, du hättest einen Unfall in einer Windmühle gehabt.«
    »Wer hat das erzählt?«, fragte Lizzie. Wie um alles in der Welt waren die beiden hierhergekommen, und dann auch noch in der Kürze der Zeit? Sie konnten unmöglich abgewartet haben, bis sie aus Vero Beach abgereist war.
    »Die Leute vom Zoll«, sagte Sam. »Als wir erwähnten, dass wir zwei Amerikanerinnen suchen, haben sie sofort erzählt, dass du hier in der Klinik bist.«
    »Die Insel ist winzig«, sagte Charlotte, setzte sich auf die Bettkante und streichelte Briannas Bein. »Jeder kennt jeden.«
    »Also … was ist das?« Sam deutete auf die Kiste.
    »Ein Schatz«, sagte Lizzie.
    Sams Augen leuchteten auf, so wie immer, wenn dieses Wort fiel. »Das klingt verlockend. Was für ein Schatz?«
    Lizzie zögerte. Aber nachdem sie ihm schon das Zepter anvertraut hatte, wäre es absurd gewesen, ihm nicht auch den Rest der Geschichte zu erzählen. Sie klappte das Schloss hoch und öffnete langsam den Deckel. »Hierin ist alles, was wir brauchen, um Aramis Dare zu rehabilitieren. Jetzt brauchen wir nur noch das zweite Zepter, dann wird Dads Traum endlich in Erfüllung gehen.«

24
    Con joggte zum Posto de Saúde von Corvo und rief der jungen Frau am Empfangsschalter nur kurz Briannas Namen zu, ehe er an ihr vorbeilief.
    Es gab ein Krankenzimmer, dessen Tür geschlossen war, unweit davon saß eine Krankenschwester. Sie stand auf, als er sich näherte, aber er trat einfach ein, in der Erwartung, Lizzie zu sehen.
    Das Zimmer war dunkel, und Brianna schlief. Er blickte sich um, aber von Lizzie und der Dokumentenschatulle war nichts zu sehen.
    »Brianna?«, flüsterte er und ging auf das Bett zu.
    »Ela está dormindo«
, sagte die Schwester, die hinter ihn trat. »Schläft.«
    »Ich muss sie wecken.« Er berührte ihre Hand und schüttelte sie leicht. »Bitte, Brianna. Ich muss wissen, wo Lizzie ist.«
    »Senhor!«
    Er ignorierte die Schwester und beugte sich tiefer. »Bree, wach auf. Lizzie ist in Gefahr. Ebenso wie du. Bitte, sag mir, wo sie ist.«
    Ihre Lider flatterten, und sie stöhnte leise. »Lizzie …«
    »Wo ist sie?«
    Sie öffnete die Augen und offenbarte geweitete Pupillen, die unkontrolliert wanderten, dann schlossen sich ihre Lider wieder.
    »Sedativum«, sagte die Schwester und legte ihm eine Hand auf den Arm. »Nicht möglich aufwecken.«
    »Die andere Frau? Die Schwester?« Er suchte das richtige Wort. »
Irmã
. Schwester – ist sie gegangen?«
    »Irmã!«
Sie nickte strahlend.
»Sim! Irmã.«
    »Ja, ihre Schwester. Ist sie gegangen? Gehen?« Er ließ seine Fingern durch die Luft wandern und tippte dann auf sein Handgelenk. »Wann?«
    Sie zuckte kopfschüttelnd mit den Schultern und sagte etwas auf Portugiesisch. Ganz offenbar hatte sie keine Ahnung, wann Lizzie gegangen war.
    »Allein?«, fragte er drängend weiter. »Andere? Ein Mann und eine Frau?
Homem
und …« Das Wort für Frau wollte ihm nicht einfallen.
    Doch sie nickte und hielt zwei Finger hoch.
»Homem e mulher.«
    Mann und Frau. Ihm war, als hätte er einen Faustschlag in die Magengrube bekommen.
Sie war mit den beiden unterwegs
.
    Dann gab es nur einen Ort, an dem sie sein konnten.
    Con bedankte sich bei der Krankenschwester und blickte auf Brianna. Sie war hier nicht sicher. Er nahm sein Handy heraus und rief den Piloten an, der am Flughafen wartete, um ihm zu sagen, dass er kommen und auf sie aufpassen sollte. Dann wartete er, bis der Mann da war – es dauerte kaum eine Viertelstunde, die ihm aber wie eine Ewigkeit vorkam.
    Draußen angekommen blickte er die Straße auf und ab. Von einem Taxi war weit und breit nichts zu sehen; und es wäre ohnehin viel zu langsam gewesen. Den Motorroller zu holen würde ebenfalls zu lange dauern, und außerdem war das Gefährt nicht schnell genug. Er brauchte etwas anderes, etwas wie eine …
    Ducati.
    Das spritzige Sportbike stand gleich gegenüber am Straßenrand, und der Schlüssel steckte. Natürlich. In Corvo wurde nicht gestohlen.
    Na ja, zumindest bis jetzt.
    Er sah nach rechts und nach links. Die einzigen Menschen, die zu sehen waren, waren eine alte Frau und ein weißhaariger Priester, die auf die Kirche zugingen.
    Er trabte über die Straße, schwang ein Bein

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