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Constantine

Constantine

Titel: Constantine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Die einzige Chance an das Zepter heranzukommen war, rund um die Uhr an ihr dranzubleiben. »Wann reist du ab?«
    »Wann reist
du
ab, muss die Frage lauten.« Sie versuchte, ihre Hände aus seinem Griff zu entwinden.
    »Du willst doch gar nicht, dass ich gehe.«
    Sie schnaubte leise. »Du bist ganz schön eingebildet. Ich kann dich nicht ausstehen, okay? Muss ich noch deutlicher werden? Mit dir zu schlafen war ein Fehler, und dir zu vertrauen ebenso.«
    Er beugte sich vor, um sich ihrem Mund zu nähern. »Es war kein Fehler. Es war wunderbar.« Er strich über ihre Lippen, doch sie stieß ihn von sich.
    »Es war ein furchtbarer Fehler, den ich nicht noch einmal begehen werde. Du kannst Judd gleich anrufen und ihm sagen, dass ich das Zepter nicht habe und den Diamanten auch nicht.«
    »Er weiß nichts davon, dass du das Zepter gefunden hast.«
    »Du hast es ihm nicht erzählt? Deinem
Kunden?«
Aus ihrer Stimme klang Verachtung. »Warum nicht?«
    Er legte ihr die Hände auf die Schultern und sah ihr in die Augen. »Weil es deiner Familie gehört.«
    »Ja, das kauf ich dir voll ab.«
    »Ich mein’s ernst. Mit meinen Verbindungen kann ich dir sehr hilfreich sein. Mein Auftrag ist abgeschlossen, doch meine Firma hat eine Recherche- und Ermittlungsabteilung, wie du es dir nicht vorstellen kannst. Was glaubst du, wie ich so schnell dieses Haus gefunden habe?«
    Sie seufzte. »Mir war klar, dass du kommen würdest. Ich war einfach nur zu langsam, hätte längst weg sein sollen.«
    »Hör zu. Ich habe meine Leute auf die alte Geschichte angesetzt, und sie haben bereits einiges über Aramis Dare herausgefunden, das dich mit Sicherheit interessieren dürfte.«
    Ihr Versuch, gelangweilt dreinzublicken, scheiterte. »Was genau?«
    »Es sieht so aus, als gäbe es einen Nachweis dafür, dass Aramis Dare tatsächlich kein Geld für die königlichen Geschenke erhalten hat, die er 1861 nach Portugal transportierte.«
    »Was für einen Nachweis?«
    »Daten aus einer Bibliothek in Havanna.«
    »Ach ja –«
    Er hob die Hand, damit sie nicht weitersprach. »Ich kann das für dich besorgen. Einer meiner Kollegen hat viel auf Kuba zu tun; seine Frau ist Ermittlungsspezialistin. Sie hat ein bisschen nachgebohrt und Zugang zu alten Dokumenten bekommen, die die Regierung bislang unter Verschluss gehalten hat.«
    Sie sah ihn scharf an. »Was hast du gefunden?«
    »Wohin verreist du?«
    »Willst du das mit einem vagen Versprechen aus mir herauspressen? Vergiss es.« Sie setzte sich auf.
    »Gibt es hier ein Faxgerät? Ich lasse dir die Dokumente binnen zehn Minuten hierherschicken.«
    Eine Sekunde lang sah sie aus, als würde sie nachgeben. »Du bist ein Mistkerl und ein Lügner, und ich brauche deine Hilfe nicht.«
    »Oh doch«, gab er zurück. »Weil ich dir sagen kann, wo du hinmusst. Über Portugal zu einer kleinen Insel namens Corvo.«
    Sie ließ den Kiefer sinken. »Corvo?«
    »Gehört zu den Azoren. Schon mal gehört?«
    »Ich weiß, wo es ist.« Sie stieß sich vom Sofa ab und versuchte, von ihm wegzukommen.
    »Was hast du vor?«
    »Einen Flug buchen. Ist mir egal, was es kostet, ich werde fliegen. Aber du nicht.«
    »Ich fliege dir einfach hinterher.«
    Er hörte, wie sie einen Seufzer ausstieß, während die Tasten anfingen zu klappern, und ließ sie ein paar Minuten in Ruhe, in denen er die Sicherheit des Hauses prüfte; Fenster und Türen waren allesamt verriegelt – mit Ausnahme der eingeschlagenen Scheibe im Schlafzimmer.
    In der Tür zum Arbeitszimmer blieb er stehen und sah ihr beim Tippen zu. Jedes Mal, wenn ein Suchergebnis kam, stöhnte sie auf. Als er auf einem Regal ein Faxgerät entdeckte, ging er darauf zu, um die Nummer abzulesen.
    »Das wird mich ein Vermögen kosten«, murmelte sie.
    »Ich kann einen Privatjet haben.« Er schickte eine SMS ab.
    Sie warf einen kurzen Blick über die Schulter. »Natürlich, was sonst.«
    »Wir haben keine Ahnung, warum jemand eine Giftschlange hier hereingeschmuggelt hat – und wir haben außerdem keine Ahnung, wer es war. Und bis wir das herausgefunden haben …«
    Er ging zu ihr und legte ihr in einer beschützenden Geste die Hände auf die Schultern. Auf dem Bildschirm waren lange Listen von Flügen von Atlanta nach Lissabon, alle mit vierstelligen Preisen und frühestens in drei Tagen. »Du bist nicht sicher. Ich denke, ich habe gezeigt, dass ich auf dich aufpassen kann.«
    Mit einem leisen Klingen kündigte sich eine ankommende E-Mail an, und als sie auf das Fenster klickte,

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