Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Constantine

Constantine

Titel: Constantine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
Vom Netzwerk:
Haus.
    Con klopfte an die weiß getünchte Tür, und als sie sich öffnete, blickten sie in einen kleinen Gastraum mit einem gemauerten Ofen in der Mitte. Eine Frau, die ebenfalls die dunkle Tracht der Einheimischen trug, wandte sich mit einem Gruß zu ihnen um, und aus ihren Töpfen wehte ihnen würziger Duft in die Nase.
    »Hallo«, sagte Con durch den niedrigen Türrahmen, ohne Lizzies Hand loszulassen. »Ist das hier das
Sousa?
«
    Die Frau nickte nur und blickte zwischen ihnen hin und her. »Draußen essen?«, fragte sie.
    »Eigentlich suchen wir Gabby Roberts. Kennen Sie sie?«
    »Gabby?« Sie hielt einen Finger hoch und ging dann nach hinten, wo sie eine Tür öffnete und in ein Treppenhaus verschwand. Eine Minute später war sie wieder da, gefolgt von einer großen Frau mittleren Alters, mit dem offenen, lockeren Lächeln einer Amerikanerin.
    »Ich bin Gabby«, sagte sie und streckte Lizzie eine Hand entgegen. »Die Touristen finden mich immer.«
    Lizzie nahm den Handschlag an. »Wir sind keine Touristen. Ich bin Elizabeth Dare. Sie haben mir im Namen meiner Schwester eine Mail geschrieben.«
    Gabby ließ vor Überraschung den Kiefer sinken. »Du liebe Zeit, Sie waren aber schnell hier.«
    »Können Sie uns sagen, wo wir Brianna finden?«
    »Natürlich. Sie ist auf der Bettencourt-Farm.«
    »Bettencourt?« Lizzie wurde vor Aufregung kribbelig, als sie den Namen von Aramis Dares Gegenspieler hörte.
    »Oben auf der Anhöhe – sie ist nicht zu verfehlen, denn es gibt nur eine Straße.«
    »Wer wohnt da?«
    »Die Dame heißt Solange Bettencourt, sie ist aus New York. Und das ist immer noch unschwer zu erkennen.« Sie lachte leicht. »Ich war nicht mehr oben, seit ich Ihnen gemailt habe, weil Mrs Bettencourt mich angerufen hat, um zu sagen, dass Ihre Schwester ihr jetzt mit dem Kochen und so weiter aushilft. Sie sollte also oben sein.«
    Brianna war hierhergekommen, um für diese Frau zu
arbeiten
? Eine absurde Vorstellung.
    »Wie kommen wir dahin?«, fragte Con. »Brauchen wir ein Auto?«
    »Sie können sich fahren lassen. Jeder von den dreißig Autobesitzern hier wird Sie gern mitnehmen. Ich mache das auch so, wenn ich mir nicht einfach den Roller vom Sousa ausleihe.«
    »Könnten wir den nicht auch ausleihen?«, fragte Lizzie. »Ich kann es wirklich kaum erwarten, sie zu sehen.«
    Gabby nickte. »Sie wird sich auch freuen, glaube ich.«
    Lizzie warf einen Blick auf das Ladungsverzeichnis in ihren Händen. »Das glaube ich auch.«
    Solange hatte Brianna einen halben Tag warten lassen, ehe sie sie in die »Bibliothek« auf dem Speicher führte, um sie ein paar unverfängliche Dokumente über die Bettencourts lesen zu lassen. Nichts, was sie dort fand, würde die alberne These des Mädchens stützen, dass Carlos Bettencourt die bestellten Schätze nicht korrekt erworben hatte. Sie stammte von einem Piraten ab, während Solange gewissermaßen zum portugiesischen Adel gehörte.
    Nicht dass Solange das noch groß kümmerte – sie stand so kurz davor, es allen zu zeigen. Keiner der angeblichen Beweise, nach denen Brianna suchte, würde so überzeugend sein wie das Zepter auf Bettencourts Grund und Boden. Zumal sich auch das Gegenstück bald in ihren Händen befinden würde.
    Die Suche danach lief auf Hochtouren, und wenn es endlich entdeckt wurde, würde Jaeger alles bereuen. Dann würde er sie mit Sicherheit nach Hause holen.
    Nach dem Bibliotheksbesuch brachte sie die junge Frau in die Küche und schlug ihr vor, etwas zu essen zu machen, weil Gabby für ein paar Tage nicht käme. Dann ging sie, um den vereinbarten Anruf entgegenzunehmen.
    Das Satellitentelefon klingelte pünktlich, doch Solange zögerte ein wenig, weil die Anruferkennung eine fremde Nummer anzeigte. Sie meldete sich zurückhaltend, und als sie die vertraute Stimme hörte, zuckte sie zusammen.
    »Die Expedition ist vorbei.«
    »Was soll das heißen, vorbei?«, flüsterte sie und schloss ihre Zimmertür. »Wie kann sie vorbei sein?«
    »Eine der Taucherinnen kam bei einem Unfall ums Leben. Die Küstenwache hat das FBI eingeschaltet, und Judd hat jetzt offiziell einen Antrag gestellt, sodass das Wrack erst in der nächsten Saison wieder betaucht werden kann. Es ist erst einmal vorbei, Solange.«
    Zorn wallte in ihr auf. »Sie haben es nicht gefunden!«
    »Nein.«
    »Aber dafür habe ich Sie bezahlt!«
    »Nächsten Sommer haben wir eine neue Chance. Natürlich wird es nicht mehr so einfach sein, wenn die Expedition offiziell ist.«
    Und Judd Paxton

Weitere Kostenlose Bücher