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Constantine

Constantine

Titel: Constantine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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wäre noch stärker motiviert, weil ihr Mann unbedingt beide Zepter haben wollte.
    »Genau in diesem Augenblick«, sagte sie, und sprach betont langsam und deutlich, »sitzt Brianna Dare in meiner Küche. Sie und ihre Schwester haben umfassende Recherchen angestellt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie alles wissen, was Malcolm Dare herausgefunden hatte.«
    »Das Problem ist lösbar.«
    Wollte sie wirklich ihr Gewissen mit noch mehr Toten belasten? War die Rache diesen Preis wert?
    »Ich kann …«
Mir keinen zweiten »Unfall« auf der Farm leisten
. Da sie nicht wollte, dass er von Ana erfuhr, sagte sie stattdessen: »… diese Frau unmöglich stoppen. Was haben Sie mit ihr vor?«
    »Das habe ich noch nicht entschieden.«
    »Sie sollten jedenfalls etwas unternehmen, und zwar schleunigst.«
    »Niemand weiß, dass Brianna Dare auf der Insel ist«, sagte er, und sein Tonfall ließ keinen Zweifel daran, was er damit ausdrücken wollte.
    »Sie ist mit dem Flugzeug gekommen, von Lissabon aus über Terceira nach Corvo. Die Behörden haben ihre Daten.«
    »Weiß jemand, dass sie bei Ihnen wohnt?«
    Sie wusste genau, worauf er hinauswollte. »Nur die Haushälterin.«
    »Würde sie Fragen stellen, wenn Sie ihr sagen würden, dass Ihr Gast plötzlich abgereist ist?«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    »Dann müssen Sie sie unschädlich machen, Solange.«
    Bei dem Gedanken drehte sich ihr der Magen um. Das mit Ana war im Affekt geschehen, sie war ängstlich und wütend gewesen. Doch was er vorschlug, war eiskalter Mord.
    »Ich weiß nicht … wie.«
    »Lassen Sie sich etwas einfallen.«
    »Wie bitte?«, gab sie zurück. »Wenn ich mich recht entsinne, sind Sie derjenige, der für mich arbeitet, nicht umgekehrt.«
    »Ich berate Sie«, sagte er in milderem Ton. »Noch weiß niemand, dass sie auf der Farm ist, aber das kann sich jederzeit ändern. Sie müssen sie loswerden, Solange – und die Leiche verschwinden lassen. Vernichten Sie sie mitsamt sämtlichen Beweisen.«
    Ihre Kehle wurde eng. »Man wird sie irgendwann finden.«
    »Und dann sagen Sie, dass sie ebenso plötzlich verschwand, wie sie aufgetaucht ist. Es ist schon klar, dass die Recherchen ihres Vaters ihr irgendwann den Weg zu Ihnen gewiesen haben, aber Sie werden sehen, sobald die nächste Tauchsaison beginnt, ist das alles Schnee von gestern. Ich verspreche Ihnen, Sie werden am Ende den zweiten Bombay Blue in der Hand halten.«
    Jaeger würde vor Neid platzen. Er würde endlich kapieren, wie gut sie war, wozu sie imstande war. Dass er sie niemals hätte gehen lassen dürfen. Und er würde seine Liebe zu ihr wiederentdecken.
    »Glauben Sie wirklich, ich muss erneut …«
Töten
.
    »Ja. Und Sie müssen sehr sorgfältig und gründlich vorgehen.«
    Ihr war nicht nach Sorgfalt und Gründlichkeit. Ihr war schlecht.
    »Ich habe keine Ahnung, wie man jemanden umbringt und anschließend die Beweise vernichtet.«
    »Nutzen Sie Ihre Fantasie.«
    Ihre Augen suchten die Windmühle, die ihr die Aussicht verwehrte. »Gut.«
    Sie beendete den Anruf, atmete tief durch und ging dann in die Küche, um Brianna zu einer kleinen Besichtigungstour zu überreden.
    »Die Mühle ist das Spannendste an diesem Ort«, sagte sie, während sie mit ihr auf den uralten Bau zuging. Je näher sie kamen, umso lauter wurde das Rauschen der Mühlenblätter. »Diese Mühle stand schon hier, als unsere Vorfahren noch lebten. Stellen Sie sich das mal vor, Brianna.«
    »Interessant«, erwiderte die junge Frau ohne große Begeisterung. Wenn sie wüsste, was in dem Gebäude versteckt war, würde sie mehr Enthusiasmus aufbringen.
    Bei dem Gedanken musste Solange lächeln. »Ich habe schon darüber nachgedacht, sie einreißen zu lassen, weil sie die Aussicht verstellt.« Sie öffnete die Eingangstür, und das Rauschen schwoll zu einem dauerhaften ächzenden Knarren an, das durch den massiven hölzernen Mechanismus verursacht wurde, der fast den gesamten Innenraum ausfüllte. »Aber dann habe ich es mir anders überlegt.«
    »Warum?«
    »Anscheinend gibt es auf Corvo nur noch ganz wenige Mühlen dieser Art: mit drei Flügeln und einer großen Drehscheibe, die sie in alle Richtungen bewegen kann. So etwas gibt es auf der ganzen Welt sonst nicht.«
    »Faszinierend.«
    »In der Tat«, sagte Solange. »Das hier ist das Hauptstockwerk – der sogenannte Mehlboden.« Sie schwenkte den Arm über den schwach beleuchteten Raum und deutete auf die riesige, liegende Holzscheibe, die sich geräuschvoll um einen dicken

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