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Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Titel: Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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Sein Vater hat keine Ahnung, wo er stecken könnte. Otto Siebert ist angeblich nicht bekannt, dass Moritz Siebert jemals seine Festung verlassen hätte.«
    Â»Da sieht man, wie gut Eltern ihre Kinder kennen«, bemerkte Steiner.
    Schnur überlegte eine Weile, bis er beschloss: »Du fährst jetzt nach Hause, weil du die Jagd für morgen vorbereiten musst. Wir lassen nach außen hin alles weiterlaufen.«
    Steiner nickte.
    Â»Wir werden eine groß angelegte Suchaktion nach Moritz Siebert starten. Sollten wir ihn heute nicht finden, werde ich morgen früh dabei sein. Ich werde als Treiber mitgehen.«
    Diese Bemerkung entlockte Steiner ein Lachen.
    Â»Du als Treiber? Dann lachen sich die Schweine tot und keiner kommt dazu, sie zu schießen.«
    Â»Danke! Aber du kannst sagen, was du willst, ich bin morgen dabei.«
    Steiner setzte sich in seinen Jeep Cherokee und fuhr nach Hause. Die halbe Nacht und fast den ganzen Tag hatte er sich nicht um seinen Hund kümmern können. Hoffentlich war die Haushälterin da und hatte ihn gefüttert. Moritz musste für den morgigen Tag gesund und stark sein. Dafür brauchte er gutes Fressen.
    Am Hoflimberg angekommen sah er die Spuren der Haushaltsarbeiten, um für den Gast Monsieur Villeroy, alles schön herzurichten. Das beruhigte ihn, denn so wusste er seinen Hund versorgt. Doch als er durch die Haustür trat, spürte er sofort, dass etwas nicht in Ordnung war.
    Moritz lag ganz still in seinem Korb. Sein Fressnapf war voll, seine Wasserschüssel ebenso.
    Steiner kniete sich auf den Boden, nahm mit beiden Händen den Kopf seines Hundes und schaute ihn an. Moritz öffnete die Augen, um sie gleich wieder zu schließen. Sein Atem ging unregelmäßig. Steiner streichelte ihm über sein Fell und spürte, dass sich der Hund eiskalt anfühlte.
    Â»Moritz, was soll das?«, entfuhr es ihm. Er zog seinen Parka aus und deckte ihn damit zu. Moritz dankte es ihm nur mit einem treuen Blick, wieder fielen die Augen zu. Steiner nahm einen Fleischbrocken aus dem Futternapf und hielt ihn Moritz vor die Nase. Der Hund reagierte nicht. Verzweifelt rannte er in die Küche und nahm aus dem Kühlschrank ein Stück Lyoner. Die würde er bestimmt fressen wollen.
    Aber Moritz reagierte nicht. Er öffnete nur die Augen, und sah seinen Herrn auf eine Weise an, die Steiner das Herz brach.
    Â»Nein Moritz. Nicht du! Niemals. Du wirst gebraucht! Morgen ist die große Jagd. Wie soll ich das ohne dich schaffen?«
    Moritz schaute ihn nur flehend an.
    Â»Ich habe eine Lösung.«
    Steiner sprang auf und suchte sein Handy, bis ihm einfiel, dass es ihm Parka war. Hastig durchwühlte er alle Taschen, zog das kleine Telefon heraus und rief die Tierärztin der Tierklinik in Altforweiler an. Sie erinnerte sich an ihren Patienten. Sie versprach, sofort zu kommen.
    Steiner kniete sich vor den Hund, nahm ihn in die Arme. Da erst spürte er, dass Moritz am ganzen Körper zitterte.
    Sachte drückte er den knochigen Körper an sich.
    Â»So, nun wird es dir wieder warm. Die Tierärztin gibt dir eine Aufbauspritze und morgen sind wir wieder die Alten«, sprach er mit seinem Hund und wiegte ihn wie ein Kind. »Wir werden Rehe schießen und du wirst die Rehe suchen. Wir werden allen zeigen, wie gut wir sind. Du warst schon immer der beste Schweißhund. Alle Jäger wollten dich haben, weil kein anderer Hund jemals so gut war wie du. Und morgen sollen alle sehen, dass wir nichts verlernt haben.«
    Immer weiter sprach er mit seinem Hund, bis er merkte, wie das Zittern aufhörte.
    Â»Siehst du, jetzt bekommst du endlich wieder warm. Ich wusste doch, dass du nicht aufgibst, schließlich bist du ein Kämpfer.«
    Es klingelte, die Tierärztin kam herein.
    Steiner ließ seinen Hund los, damit sie ihn untersuchen konnte. Sie fuhr dem Hund über das Gesicht und über sein Fell, bevor sie Steiner anschaute.
    Â»Warum tun Sie nichts?«
    Â»Weil es zu spät ist. Ihr Hund ist tot.«
    Steiner war wie versteinert. Das konnte nicht wahr sein.
    Â»Ihr Hund ist eiskalt. Haben Sie das nicht bemerkt?«
    Â»Noch vor wenigen Minuten hat er gelebt. Ich habe ihn zugedeckt und warm gehalten.«
    Â»Wie lange lag der arme Kerl dort allein?«
    Die Fragen trafen Steiner wie Pfeilspitzen.
    Â»Er ist innerlich erfroren – das war ein qualvoller Tod.«
    Die Bemerkung war zuviel. Der Vorwurf, der

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