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Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Titel: Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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sonst jemand von seiner Beteiligung wissen konnte«, fügte Kullmann an.
    Langsam bekam alles eine neue Bedeutung.
    Â»Dann bekommen wir ihn nur über seinen Sohn.« Schnur roch Lunte. »Denn so wie die Dinge stehen, hat Moritz Siebert das Bedürfnis, seinen Vater an den Pranger zustellen.«
    Â»Aber warum versucht Moritz Siebert Harald Steiner und Rolf West zu töten?«
    Â»Das können wir nur erfahren, indem wir ihn selbst fragen«, antwortete Esther.
    Schnurs Telefon läutete. Es wurde ein kurzes Gespräch. Als er auflegte, erklärte er: »Die Kollegen der Bereitschaftspolizei haben einen Bunker auf dem Gelände von Otto Sieberts Anwesen entdeckt, von dem ein Schacht in die Tiefe führt. Sie warten jetzt auf unser Team der Spurensicherung, weil dort eine Menge herumliegt, was einer gründlichen Untersuchung bedarf.«
    Sofort waren alle Kollegen auf den Beinen.
    Ein Blick aus dem Fenster verriet ihnen, dass es langsam dunkel wurde.
    Â»Niemand macht Alleingänge«, rief Schnur so laut, dass es keiner überhören konnte. »Moritz Siebert ist hochgradig gefährlich.«

Kapitel 47
    Angestrahlt von Halogenlampen vor der Kulisse der Dunkelheit wirkte Otto Sieberts Anwesen wie ein Geisterschloss. Die Größe des Gebäudes machte den Anblick noch imposanter. Die Fenster mit Rundbogen wirkten wie schwarze, klaffende Löcher. Das dunkle Portal wie ein Höllenschlund.
    Â»Hier ist der Bunker«, rief einer der Beamten von der linken Seite.
    Schnur hielt seine Taschenlampe auf den bewaldeten Erdhügel. Er erkannte, dass die grüne, moosbedeckte Felswand ein Eingang war. Sie war zu einem schmalen Spalt geöffnet.
    Esther kletterte eilig hindurch. Schnur folgte ihr. Schon beim ersten Blick spürte er eine große Enttäuschung.
    Â»Das ist eine Wasserpumpe«, rief er den Kollegen zu, die draußen standen. »Ich sehe hier nur Pumpen und alles, was dazu gehört, das Haus mit Wasser zu versorgen.«
    Der Beamte der Bereitschaftspolizei rief ihm zu: »Mehr wissen wir auch noch nicht. Wir hatten Anweisung, auf Sie zu warten.«
    Jürgen Schnur schaute in die angegebene Richtung und sah gerade, wie Esthers Kopf im Erdreich verschwand.
    Â»Esther, was soll das?«
    Â»Ich habe hier etwas entdeckt«, hörte er ihre Stimme, die klang als käme sie aus einem großen Hohlraum.
    Besorgt kletterte Schnur hinterher. Er sah einen langen Schlauch, der in die Tiefe führte.
    Â»Das ist ein Schacht«, brummte er. »Esther, komm wieder raus.«
    Ungeachtet seiner Worte kletterte die sie über die eisernen Sprossen bis nach unten. Dort stellte sie fest: »Hier geht es weiter. Da ist ein unter­irdischer Gang.«
    Â»Das ist zu gefährlich«, rief Schnur. »Komm sofort hoch!«
    Esther richtete ihre Taschenlampe in den Tunnel hinein. Doch weiter kam sie nicht mehr, da sah Schnur nur noch, wie zwei schwarze Arme die Frau schnappten und in die Dunkelheit hineinzogen. Was zurückblieb, war die Taschenlampe, die ihren Strahl auf die unterste Sprosse richtete.
    Er rief immer wieder ihren Namen, aber umsonst.
    Ihm war klar: Abaddon hatte sie in seiner Gewalt.

Kapitel 48
    Â»Das ist das Schlimmste, was uns passieren konnte«, schimpfte Schnur. »Wir müssen hinterher. Der Mann ist wahnsinnig, er wird Esther nicht verschonen.«
    Vor dem Bunker hatten sich Jürgen Schnurs Kollegen versammelt und schauten ihren Vorgesetzten an. Niemand wusste Rat. Zum Glück war Kullmann dabei, der ohne Zögern sein Handy bediente und zum zweiten Mal für diesen Tag den Leiter des Sondereinsatzkommandos anrief.
    Schnell traf die vollzählige Mannschaft ein.
    Der Leiter ordnete an, von der Seite des Limbergs in den Tunnel zu steigen in der Hoffnung, von dort auf den diesseitigen Gang der Hessmühle zu treffen. Die Hälfte der Männer zog los. Die andere Hälfte stieg hinter den Wasserpumpen in die Tiefe hinab.
    Schnur folgte ihnen.
    Sein Unbehagen wuchs mit jeder Leitersprosse, die er hinunter stieg. Unten angekommen lag der Gang zu seinen Füßen, in dem Esther verschwunden war. Er war so niedrig, dass er gebückt hineinklettern musste. Das Einzige, was er erkennen konnte, war, was sich direkt vor dem Schein seiner Taschenlampe befand: feuchte, schwarze Wände, aufgescheuchte Ratten und ein dünnes Wasserrinnsal. Der Gang führte stetig in die Tiefe, immer weiter weg von der herrlich köstlichen,

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