Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See
gegenüber. Steiner war so groÃ, dass sie Mühe hatte, über seinen Brustkorb hinweg in sein Gesicht zu sehen. Er hob sie hoch wie eine Puppe und trug sie ins Bett. Esther spürte seine Hände auf ihrem Po und ihren Brüsten, seine Zunge, die sich nach unten tastete, seine rauen Wangen zwischen ihren Schenkeln, seinen steifen Penis, der in sie eindrang. Er umfasste ihre Taille, nahm sie mit jeder seiner Bewegungen mit, als seien sie miteinander verwachsen. Sie vollführten einen wilden Tanz, bis sie vor Leidenschaft aufstöhnte, beim Höhepunkt der Lust angelangt einen lauten Schrei ausstieÃ.
Erschöpft blieben sie nebeneinander liegen.
Ihr Blick fiel auf die Decke. Lange starke Bohlen aus dunkler Eiche reichten über die gesamte Länge, verliefen parallel zueinander in einem Abstand von fünfzig Zentimetern. Die Maserung war unregelmäÃig, kleine Absplitterungen zeichneten sich an den Rändern ab. Die Zwischenräume füllten Holzplanken in dem gleichen dunklen Farbton aus. Rustikale Atmosphäre ging von dieser Konstruktion aus.
Steiner erhob sich. Langsam ging er auf die Tür zu.
Esther richtete sich auf und schaute ihm nach. Sein Rücken war muskulös und breit, seine Hüfte schmal, seine Beine kräftig und seine Hautfarbe braun. Alles an ihm gefiel ihr. Sein Gang, sein Geruch, seine Stimme, sein ganzer Körper. Völlig ungeniert bewegte er sich, obwohl er sich ihrer Blicke bewusst war. Diese Offenheit gab ihr das Gefühl von Vertrautheit, was ihre Emotionen überborden lieÃ.
»Sag mir, dass du nichts mit den Morden zu tun hast«, rief sie laut aus.
Steiner hielt an, drehte sich um und schaute ihr ins Gesicht. Lange stand er so vor ihr, lieà ihr genügend Zeit, seinen Körper mit ihren Blicken abzutasten, bis sie es nicht mehr aushielt: »Warum sagst du nichts?«
»Warum ist es dir so wichtig?«, reagierte er zu ihrer Ãberraschung. »Rettet es deine Berufsehre, wenn ich dir versichere, dass ich nichts damit zu tun habe?«
Esther traute ihren Ohren nicht. Warum tat er das? Stumm erwiderte sie seinen Blick, bis er endlich zu lächeln begann und meinte: »Ich hoffe, unser Liebesakt war kein Mittel zum Zweck.«
»Warum reagierst du so herablassend?«
»Warum fragst du etwas so Unromantisches in diesem Augenblick?«
Sie schwieg. Sie hatte einen Fehler gemacht, hatte sich von ihren Gefühlen hinreiÃen lassen. Ab sofort musste sie vorsichtiger sein.
Während er nach seinem Hund sah, suchte sie ihre Kleider zusammen, zog sich an und ging durch das Wohnzimmer in Richtung Tür.
»Du gehst ohne ein Wort?«, hörte sie seine Stimme hinter sich.
Ertappt blieb sie stehen. Schon spürte sie seinen Atem in ihrem Nacken. Starr vor Unsicherheit blieb sie stehen.
Langsam schob sich Steiner ganz dicht an ihre Seite.
Ihr Blick streifte seinen Körper, er war immer noch nackt.
»Erhöht es den Reiz, wenn du etwas Verbotenes tust?«, hauchte er in ihr Ohr, dass ihr das Kribbeln durch den ganzen Körper schoss. Schon fielen die Autoschlüssel auf den Boden und die Klamotten hinterher.
Die Morgendämmerung brach herein. Steiner saà allein am FrühstücksÂÂtisch. Der Platz neben ihm war leer. Esther war erst vor wenigen Stunden gegangen â schon fehlte sie ihm.
Der Regen wurde stärker, Steiners Motivation schwächer. Moritz kauerte müde auf seiner Decke neben dem Frühstückstisch. Von Betteln nach etwas Essbarem keine Spur. Normalerweise ärgerte Steiner dieser Ungehorsam. Jetzt fehlte er ihm. Das war kein gutes Zeichen. Er kannte Moritz nur hungrig.
Beunruhigt trank er seinen nächsten Kaffee, schon der dritte an diesem Morgen. Das tat ihm nicht gut, denn er war auch so schon nervös genug. Durch das offene Fenster hörte er den Regen prasseln, was seine Unlust verstärkte. Aber er musste hinaus, musste die letzten Vorbereitungen für die Treibjagd treffen, musste die Standorte für die Gäste ausweisen.
Durch den Leichenfund waren die Renovierungsarbeiten an der Scheune gestoppt worden. Hoffentlich brachten die Handwerker ihre Arbeit noch rechtzeitig zu Ende.
Es wurde höchste Zeit, dass er sich um die Hundemeute kümmerte. Ob sein eigener Hund einsatzbereit war, wusste er nicht. Moritz zu Hause zu lassen â am Tag des gröÃten Ereignisses des Jahres â der Gedanke machte ihm die Arbeit noch schwerer. Aber er wollte
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