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Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Titel: Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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genoss seine Nähe und die Wärme, die sie umgab. Obwohl sie mit ihm reden musste, spürte sie den unwiderstehlichen Drang, ihn zu berühren, zu streicheln. Ihre Hand wanderte über seine Brust hinab zur Hüfte, an der Außenseite der Oberschenkel entlang, soweit ihr Arm reichte. Sie umfasste sein Knie, führte kreisende Bewegungen aus und ließ ihre Finger auf die Innenseite des Beins nach oben gleiten.
    Â»Gib es zu! Dir reicht es nicht, dass ich mich vor dir entblöße. Du willst von mir einen Seelenstriptease, damit es nichts mehr gibt, was ich vor dir geheim halten kann.«
    Â»Also willst du jemanden schützen«, kombinierte sie sofort aus diesen Worten und hielt mit ihrer Bewegung inne.
    Â»Ja! Und zwar mich selbst.«
    Damit überraschte er Esther. Sie schaute ihn an und wartete, dass er weiter sprach. Steiner schloss die Augen, womit er ihr ein Zeichen gab, mit ihren Streicheleinheiten fortzufahren. Sie erkannte, dass sie ihm damit nur die Gelegenheit gäbe, sich einer ehrlichen Antwort zu entziehen. Deshalb widerstand sie seinem Verlangen. »Das musst du mir genauer erklären!«, forderte sie ihn stattdessen auf.
    Steiner öffnete mit einem Seufzer die Augen, richtete seinen Blick auf ihre Hand, als könnte er sie mit seiner Willenskraft antreiben. Doch er sah ein, dass er keine Wahl hatte. Also antwortete er: »Du hast mich in der Hand!«
    Â»Gut erkannt!«
    Â»Ich sah einen Schatten hinter der Brunnenmauer verschwinden. Zuerst dachte ich, es sei Micky, der Verstecken mit mir spielen will. Also bin ich arglos dem Schatten gefolgt. Doch dann sehe ich, dass es die Frau in Schwarz war. Ich hielt sie am Arm fest, worauf sie heftig reagiert hat. Sie beschimpfte mich so unflätig, dass ich sie frustriert losgelassen habe. Ich dachte mir, soll sie der Teufel holen, drehe mich um und will zum Haus zurückgehen. Da ist es passiert.«
    Â»Du sprichst von Anne Richter?«
    Steiner nickte. »Verstehst du jetzt, warum ich die Klappe halte. Da kommt eine Frau, die zwei Köpfe kleiner ist als ich und vermutlich weniger als die Hälfte wiegt und schlägt mich nieder.«
    Â»Das erklärt, warum die Verletzung nicht tödlich war. Sie hatte nicht genug Kraft, um fester zuzuschlagen.«
    Â»Trotzdem ist mir die Sache peinlich. Ich bin ehemaliger Einsatzleiter des Sondereinsatzkommandos und lasse mich so überrumpeln.«
    Sie lachte. »Ich weiß nicht, was sie dir gesagt hat. Aber ich vermute, dass es etwas war, womit sie dich aus dem Konzept gebracht hat.«
    Steiner schaute Esther eine Weile an und stellte anerkennend fest: »Du bist eine gute Polizistin. Du hörst mehr heraus, als gesagt wird. Das kann nicht jeder.«
    Â»Danke für die Blumen. Trotzdem musst du Anne Richter anzeigen.«
    Â»Nein! Und ich bitte dich darum, nichts zu unternehmen. Ich habe schon genug Ärger, ich will mich nicht auch noch zum Gespött machen.«
    Â»Die Jugendfreunde von Jürgen Schnur wissen es vielleicht schon. Anne Richter hängt doch ständig bei Oliver West herum.«
    Â»Der wird hoffentlich wissen, wann es gesünder für ihn ist, die Klappe zu halten.«
    Erstaunt zog Esther eine Augenbraue hoch. Doch Steiner grinste sie an, schloss sie in die Arme und gab ihr einen Kuss, bevor sie etwas sagen konnte.
    In der eingetretenen Stille hörten sie plötzlich die Haustür zuschlagen.

Kapitel 22
    Steiner lag bei offenem Fenster im Bett und konnte nicht schlafen. Die Schmerzen am Hinterkopf waren unerträglich, aber schlimmer noch quälte ihn die leere zweite Betthälfte. Wann hatte sie ihn verlassen? Anstelle der aufregenden jungen Frau lag die Tageszeitung so aufgeschlagen auf dem Kopfkissen, dass ihm ein bestimmter Artikel ins Auge stach:
    Â»Vor dreihundert Jahren ein Kloster – heute ein Luderplatz?
    Menschliche Überreste wurden in dem dreihundert Jahre alten Kloster auf dem Limberg gefunden. Der lang gesuchte und verdächtige Markus Darren wurde Opfer eines grausamen Verbrechens. Zwei Wochen lag er im Keller der alten Scheune. Nur durch Zufall wurde seine Leiche entdeckt, weil Bauarbeiter das alte Gemäuer für das Schüsseltreiben nach der großen Jagd renovieren sollten.
    Die Polizei tappt im Dunkeln. Sie haben den Mord an Bernd Schumacher noch nicht aufgeklärt, da kommt schon ein zweiter hinzu.
    Geht der Blutsauger vom Limberg um, der seine Opfer zuerst aussaugt und dann sterbend liegen

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