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Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Titel: Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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lässt?«
    Darunter stand in ihrer Handschrift: »Pass gut auf dich auf!«
    Bei diesen wenigen Worten wurde ihm warm ums Herz.
    Er wollte sich entspannt zurücklegen, doch das ließ seinen Kopf vor Schmerzen explodieren. Mit einem Satz stand er vor dem Bett. Sein Blick fiel aus dem Fenster. Kühle Luft drang herein, vermischt mit der Feuchtigkeit durch den anhaltenden Regen. Lange verharrte er an diesem Platz, wartete darauf, dass der Schmerz nachließ.
    Das einheitliche Prasseln wurde plötzlich durch ein lautes Motorengeräusch unterbrochen. Das Fahrgeräusch klang, als würde das Auto nah an seinem Haus vorbeifahren.
    Steiner überlegte, was er tun sollte. Esthers Sorge um ihn ging ihm durch den Kopf. Es war schön, einen Menschen zu haben, der sich um ihn kümmerte. Ein längst vergessenes Gefühl. Ebenfalls in Vergessenheit geraten war die Fähigkeit, richtig damit umzugehen. Gegen jede Vernunft und mit schmerzendem Kopf zog er seinen weiten Regenponcho an und steuerte in die Nacht hinaus.
    Der Regen peitschte ihm ins Gesicht. Das tat erstaunlich gut. Eine Weile blieb er stehen und genoss das kühle Nass. Erst als es begann, durch seinen Kragen hindurch an Brust und Rücken hinunterzulaufen, setzte er seinen Weg zum Wagen fort. Langsam fuhr er den Berg hinauf. Er war sich sicher, genau auf diesem Weg das fremde Fahrzeug gehört zu haben.
    Am Kapellenberg sah er, dass die Schranke geöffnet war. Er hatte sich nicht getäuscht. Dort konnte nur jemand hineinfahren, der einen Schrankenschlüssel besaß. Dafür kamen nicht viele in Frage.
    Langsam fuhr er weiter, näherte sich der alten Scheune, die immer noch mit Polizeiabsperrband gesichert war. Im Lichtkegel seiner Scheinwerfer sah er ein Auto – einen grünen Jeep Cherokee. Er parkte seinen eigenen Jeep Cherokee direkt dahinter, sah sich eine Weile um, bevor er ausstieg.
    War Oliver West hier oben? Oder Rolf West?
    Lange verharrte er, bis er sich entschloss nachzusehen.
    Der Regen hatte aufgehört. Es roch nach nasser Erde und faulem Laub. Alles war still. Steiners Schritte schallten so laut, dass er vor sich selbst erschrak.
    Der Eingang bestand aus einer baufälligen Treppe, die in die Tiefe führte. Ein Bretterverschlag sollte vor Eindringlingen schützen – zudem ein Polizeisiegel. Aber das Siegel war gerissen, der Verschlag stand offen.
    Steiner duckte sich, damit er sich nicht den Kopf anstieß, wenn er ins Innere kletterte. Alles war kalt, feucht, muffig und stockfinster. Seine Taschenlampe lag in seiner Hand.
    Er hörte ein leises Knacken.
    Sofort schaltete er die Lampe in seiner Hand an und strahlte in die Richtung, aus der er das Geräusch gehört hatte.
    Vor ihm stand Rolf West.
    Â»Du bist es also«, krächzte der. »Als hätte ich es nicht von Anfang an gewusst.«
    Â»Was tust du mitten in der Nacht in diesem dunklen Verließ?«, fragte Steiner. Er spürte, wie bedrohlich seine Situation war. Rolf West hatte getrunken und steckte voller Hass.
    Â»Ich mache dem sinnlosen Morden auf dem Limberg jetzt und hier ein Ende«, blaffte die schattenhafte Gestalt.
    Â»Indem du mich ermordest?«
    Rolf West ging auf die Ironie der Frage nicht ein.
    Â»Ich habe einen Anruf erhalten. Er hat mir gesagt, dass ich auf der Stelle zur Scheune fahren soll. Dort würde ich die Antwort auf die Frage finden, was hier im Wald wirklich passiert.«
    Steiner stöhnte. Konnte er diese Geschichte glauben?
    Â»Wer hat dich angerufen?«
    Â»Das tut nichts zur Sache!«
    Â»Tut es doch«, beharrte Steiner. »Ist dir nicht der Gedanke gekommen, dass du in eine Falle gelaufen bist?«
    Â»Nein! Du bist doch da. Also hatte der Anrufer recht! Du bist der Blutsauger vom Limberg. Wenn ich dich unschädlich mache, kehrt endlich wieder Ruhe ein.«
    Â»Du bist ein Idiot«, brüllte Steiner. »Wie leicht du dich ins Bockshorn jagen lässt. Wenn dir wirklich jemand sagen will, was mit deinem Stiefsohn und mit dem Boss passiert ist, dann spricht er mit dir persönlich. Dieser Anruf war ein gefährlicher Hinterhalt. Wir sollten zusehen, dass wir hier verschwinden.«
    Es war zu spät.
    Von draußen hörten sie ein lautes Krachen. Vor Schreck fiel Steiner die Taschenlampe aus der Hand. Plötzlich war alles dunkel.
    Â»Scheiße«, keuchte Rolf West.
    Steiner hörte, wie die Holzklappe zugeschlagen wurde.
    Â»Es war also doch eine Falle«,

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