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Coogans Fluch (German Edition)

Coogans Fluch (German Edition)

Titel: Coogans Fluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Nietsch
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hasserfüllte Stimme in ihr Ohr: „Nichts ist mit diesem McLeary vergleichbar. Selbst dieser Wolf, vor dem alle so zittern, ist nichts gegen diesen Kopfgeldjäger.“
      Sally wagte kaum sich zu bewegen und erleichtert atmete sie auf, als die Stiefel auf den Dielen herumdrehten, sich entfernten und diese Stimme mit sich nahmen. „Muss wohl ein Racheengel sein, aus meiner wilden Zeit, drunten im Süden.“
      „Was meinst du?“
      „McLeary, meine ich. Vor 15 oder 16 Jahren tauchte er das erste Mal auf. Ich hatte den Kerl nie vorher gesehen. Muss wohl irgendwann mal jemanden umgelegt haben, der diesem Kerl was bedeutete. Ich hatte mit ein paar Jungs eine Bank in Kansas geknackt, die Verfolger längst abgeschüttelt. Wir teilten gerade unsere Anteile auf, da platzte dieser Kerl wie ein tollwütiger Berglöwe in unser Lager. Mit einem Revolver und einer Axt bewaffnet, schoss und hieb er die Jungs kurz und klein. Ich selbst verpasste ihm zwei Kugeln, doch der Kerl schüttelte sich nur und stürmte weiter auf uns ein. Schon damals kam es mir so vor, als hätte er es eigentlich nur auf mich abgesehen, doch befanden sich zwischen ihm und mir acht Jungs, Kerle mit Haaren auf den Zähnen. Die Pferde hatte der Hurensohn vorher losgemacht, so dass die Tiere bei dem Radau abgehauen sind. Nur mit Glück erwischte ich eins der Biester und machte mich aus dem Staub.“ Er verstummte kurz, doch schon nach wenigen Augenblicken fuhr er fort: „Las dann später in der Zeitung darüber. Ein Bild von dem Kerl und den Namen darunter, angeblich Kopfgeldjäger. Gab die Beute wieder ab, kassierte das Kopfgeld der Kidney-Brüder, zudem eine saftige Belohnung von der Bank.“
      Der Narbige verstummte und nach einer kurzen Pause fragte Maloy: „Und seitdem ist er hinter dir her?“
      Sally hörte keine Antwort, aber es war gut möglich, dass der Narbige nur genickt hatte, denn Maloy fuhr fort: „Warum legst du dich nicht auf die Lauer und erledigst den Hurensohn einfach?“ Seine Stimme hatte sich spöttisch angehört und Sally befürchtete schon einen Streit zwischen den Männern, doch zu ihrer Verwunderung erschien ihr die Stimme beinahe sanft und gütig, als der Narbige antwortete: „Lassen wir das, Maloy. Sei froh, dass du McLeary nicht näher kennst. Immer wieder tauchte er in meinem Leben auf, selbst, wenn er eigentlich hätte tot sein müssen.“
      Nach kurzer Pause fuhr er mit veränderter, monotoner Stimme fort: „Nach Nome, glaubte ich, ihn endlich abgeschüttelt zu haben – du hast sicherlich mitbekommen, dass ich die Stadt sehr schnell verließ.“
      „Gewiss doch, und ich hörte dann ja auch eine ganze Weile nichts mehr von dir.“
      „Auch in Nome hatte er mich aufgespürt, doch meine Geschäfte waren dort erledigt und ich zog es vor, ihm aus dem Weg zu gehen. Jahre hörte ich dann nichts mehr von ihm, als hätte ihn die Erde verschluckt. Doch vor einigen Monaten kreuzten sich abermals unsere Wege. Ich war auf dem Weg nach Dawson gewesen, um mich dort mit Jake zu treffen. Wie aus dem Nichts tauchte McLeary auf, aber bei mir hatte er auch diesmal kein Glück. Sah dann mit eigenen Augen, wie ihn die Strömung des Yukon unter die Eisdecke drückte und fort trieb. Und du sagst mir, dass jener McLeary gestern hier übernachtete. Der Hurensohn hat mehr Leben als eine verdammte Katze. Aber genug davon, du weißt, was du zu tun hast, McLeary und sonstige Gespenster meiner Vergangenheit überlass getrost mir.“
    „Nun gut, wann willst du ...“
      Sally hatte genug gehört und auf Zehenspitzen zog sie sich zurück. Sie musste Pete finden, bevor der Narbige Maloy verließ. Ihr erster Blick, als sie unten vor die Haustüre trat, galt dem Marshallbüro. Jetzt brannte Licht und erleichtert eilte sie über die Straße. Der Schlitten stand noch so wie ihn der Narbige abgestellt hatte, die Hunde hatten sich davor erschöpft in den Schnee zusammengerollt. Sally dauerten die Tiere, doch war für die jetzt keine Zeit.
      Sie stürzte in Petes Büro und erzählte in hastigen Worten Jonathans Geschichte und, was sie von den beiden Männern erlauscht hatte. Mit ernster, unbewegter Miene hörte ihr der Marshall zu, dann, weiterhin schweigend, stöberte er durch den Stapel alter Steckbriefe.
      „Wusste doch, dass der Kerl Ärger mit sich bringt“, brummte er dabei.
      „Wie meinst du das? Kennst du den Narbigen?“
      „Von dem hörte ich bis gestern noch nie, ich dachte auch vielmehr an McLeary. Wollte nur mal

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