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Coogans Fluch (German Edition)

Coogans Fluch (German Edition)

Titel: Coogans Fluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Nietsch
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Begierig hing Owen an den Lippen des Jägers, doch als der die Augen hob und in die seinen blickte, schnürte ihm irgend etwas unfassbares die Kehle zu und unsicher wandte er sich Ben Bradley zu: „Was denken Sie, Marshall?“ heiser, wie unter großer Anstrengungen quetschte er die Worte hervor.
      Ben schüttelte den Kopf und müde lächelnd sagte er: „Es spricht nichts dagegen, dass Sie selbst nachsehen. Geht und seht selbst, was von der Mine übrig geblieben ist. Mir werdet ihr sowieso nicht glauben.“ Ohne die Holzfäller weiter zu beachten trat Ben zum Feuer und griff sich die daneben stehende Kaffeekanne und einen Becher. Wortlos und mit teilnahmslosem Gesichtsausdruck schritt Jonathan hinter dem Marshall her, wobei ihm neugierige, aber auch scheue Blicke folgten. Auch wenn er ruhiger wirkte, als noch vor wenigen Tagen, ging eine entschlossene Härte und wilde Kraft von ihm aus. Er wirkte auf die Holzfäller genauso düster wie er von je her auf ihm fremde Männer gewirkt hatte.
      Sally folgte ebenfalls und half Jonathan dabei dem Kind ein Lager neben dem wärmenden Feuer zu richten. Anschließend bereitete sie einen Brei für den Knaben. Nach und nach versammelten sich die übrigen des Aufgebots beim Feuer. Jeder warf einen verwunderten Blick auf den Knaben, der sich den Brei schmecken ließ. Dabei glitten seine Augen über die versammelten Männer. Ihn schienen die fremden Gesichter nicht im Geringsten zu verunsichern und so, als kenne er die Versammelten schon lange Zeit, schenkte er den Männern und Sally ein herziges Lächeln.
      Lange saßen Jonathan McLeary, Sally Dickins, Frank Buteau, Ben Bradley und die übrigen Männer des Aufgebotes noch zusammen. Gegenseitig erzählten sie sich ihre Erlebnisse. Sally und die Männer aus Fairbanks erfuhren so um die Geheimnisse von Coogans Fluch und Jonathan, weshalb die Männer und Sally aufgebrochen waren.
      Ein Großteil der Holzfäller war tatsächlich losgezogen und kam jetzt, die Sonne hatte den westlichen Horizont längst erreicht und würde bald vollends verschwunden sein, enttäuscht und zermürbt zurück. Wortlos wickelten sich die meisten von ihnen in ihre Decken und versuchten zu schlafen. Nur Owen stakste irgendwie unschlüssig auf die Gruppe zu.
      „Ich möchte mich für mein Verhalten von vorhin entschuldigen, Marshall“, sagte er.
      „Schon gut, Owen. Wir nehmen's Ihnen nicht übel. Gehen sie schlafen. Morgen werden wir Baren für die Verwundeten bauen. Vielleicht haben wir ja noch eine Chance durch die Tananaebene durchzukommen, bevor die Schneeschmelze zu weit vorangeschritten ist.“
      „In Ordnung, Marshall und im Namen meiner Männer möchte ich mich auch bei Ihnen allen bedanken. Wir wären verloren gewesen, ohne euch.“ Dann wandte er sich ab und stapfte zu seinen Kameraden.
      „Armer Kerl. Muss schwer sein, derart aus seinen Träumen gerissen zu werden“, sagte Sally. Die anderen schwiegen.
      Schließlich war Jeff der erste, der die Stille unterbrach: „Wenn ich Sie also richtig verstanden habe, Mister McLeary, dann ist Coogans Fluch eigentlich kein Wolf sondern ein uralter Schamane. So was wie 'n Magier, richtig?“
      „Richtig“, nickte Jonathan.
      „Der als letzter seines Volkes in einer unterirdischen Stadt der Wächter irgendeines Hokuspokus war, stimmt's?“
      „Stimmt.“
      „Und der in all den Jahren, jedem der seinem Geheimnis gefährlich wurde, ans Leder gegangen war. Jedem, bis dann dieser Narbige erschien und dann Sie und zu guter letzt wir. Und der uns dann plötzlich, scheinbar aus einer Laune heraus, geholfen hat. Einfach so – ja?“
      „Ja“, Jonathan schmunzelte inzwischen, während Jeff den Kopf schüttelte und zu Boden sah.
      „Wisst ihr, was ich glaube?“, sagte er.
      „Was denn, Jeff?“ sagte Ben.
      „Irgendwie glaube ich den ganzen Unsinn. Ich muss, schließlich war ich hier, doch niemand sonst wird dies glauben. Darauf wette ich meinen Kopf“, schloss er resigniert.
      „So schnell sollte man seinen Kopf nicht verwetten“, meinte Frank, „doch stimme ich dir in dem Fall zu, mein Junge. Keine Menschenseele wird uns diese Geschichte glauben. Wenn sie auch dir keiner abstreiten würde, John. Ha, keiner würde es wagen, dir nicht zu glauben. Ich halte es für das Beste, wir behalten die Geschichte für uns. Stattdessen erzählen wir einfach, was passiert ist – ohne die Hintergründe. Der Narbige entfloh in die Berge und wir mussten uns wegen dem

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