Coogans Fluch (German Edition)
Vulkanausbruch zurückziehen, der den Narbigen wahrscheinlich umgebracht hat. So einfach ist das.“
„Ich wäre dafür“, sagte Jonathan. „Außerdem ist dies sicherlich im Sinne des Alten. Wenn es für ihn auch keine Bedeutung mehr haben mag, was die Weißen wissen und was nicht.“
Die übrigen sahen sich an und nickten. Jeff, wie es schien, sogar erleichtert.
„Was haben Sie nun vor? Jetzt, da Sie ihr Ziel erreicht haben?“, wandte sich Sally anschließend an Jonathan.
„Ich dachte, ich versuch' mal, mich sesshaft zu machen – schon wegen des Knaben. Außerdem hat mir so ein schwatzhafter, alter Prospektor einmal angeboten, mir unter die Arme zu greifen, wenn ich bleiben wollte.“
„Na und ob, alter Junge, und ob!“. fiel Frank Jonathan freudestrahlend um den Hals. „Damit machst du mir in meinen alten Tagen eine größere Freude, als du dir vorstellen kannst. Übrigens kann ich mir schon vorstellen, womit du vorerst deinen Lebensunterhalt verdienen kannst.“ Dabei wandte er sich an Ben und zwinkert fragte er: „Na, was meinst du, kann der Arm des Gesetzes noch Hilfe brauchen?“
„Männer wie Sie, sind uns in Fairbanks immer willkommen, Mister McLeary“, erwiderte Ben. „Und jetzt, da ich der Marshall bin, könnte ich einen Deputy wirklich gut gebrauchen. Was meinen Sie?“
Jonathan dachte kurz darüber nach, dann nickte er und reichte Ben die Hand. „In Ordnung, Marshall.“ Anschließend setzte er sich neben Sally Dickins und sah ihr in die Augen. „Ma'am, tut mir leid wegen ihrem Mann. Wenn ich etwas für Sie tun kann, dann lassen Sie es mich bitte wissen.“
Sally erwiderte den Blick, dann sagte sie: „Warum wollen Sie etwas für mich tun, Mister McLeary? Ist es, weil ich Sie an Ihre Schwester erinnere?“
Jonathan schüttelte den Kopf: „Nicht deswegen, Ma'am. Ich möchte Sie wirklich besser kennen lernen, als Frau. Ich meine, wenn Sie nichts dagegen haben.“
Sally lachte, ergriff die Hand des Jägers und erwiderte: „Sie haben wirklich nicht viel Übung im Umgang mit Frauen. Und hören Sie bitte mit diesem bescheuerten Ma'am auf. Ich heiße Sally und ich würde mich freuen, wenn Sie sich öfters bei mir sehen ließen. Auch mit dem Kind würde ich Ihnen gerne helfen. Sie könnten ihn während der Arbeit bei mir lassen.“
Jonathan lächelte: „Das Angebot nehme ich gerne an, Sally. Und bitte: nenne mich Jonathan oder John.“
„In Ordnung – John“, lachte Sally.
Plötzlich erfüllte ein markerschütterndes Wolfsgeheul die Luft, ließ die Köpfe der Männer und Sallys herumfliegen. Auf einer weit entfernten Anhöhe ragte die Silhouette eines gewaltigen Wolfes in den dämmrigen Abendhimmel. Den Kopf erhoben, die Schnauze in den Himmel gereckt, schickte Coogans Fluch seine Grüße, dann wandte er sich ab und verschwand hinter der Kuppe der Anhöhe.
Niemand sollte diesen sagenhaften Wolf jemals wieder erblicken und bald war die Geschichte um Coogans Fluch nichts weiter als eine der vielen Legenden des Landes, die sich die Menschen in den dunklen Wintermonaten einander erzählten.
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