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Coogans Fluch (German Edition)

Coogans Fluch (German Edition)

Titel: Coogans Fluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Nietsch
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nötig. Hoffe nur, du hast 'nen triftigen Grund, einen alten Mann aus seinen Träumen zu reißen“, brummte Frank scheinbar mürrisch. Doch schnell hüllte er sich in den Mantel und folgte dem Deputy zum Rand des Lagers.
      „Sieh, dort drüben! Zirka eine halbe Meile entfernt, direkt vor dem Nebel.“ Ben deutete in östliche Richtung und angestrengt starrte Frank zum Rand des Nebels. Plötzlich erkannte er eine Bewegung und nach längerem Hinsehen, machte er zwei Schlitten und drei oder vier Männer aus.
      „Potzblitz“, stieß er hervor. „Was meinst du, Ben? Maloy und der Narbige?“
      „Möglich, doch sind es vier Männer.“
      „Vielleicht Komplizen?“
      „Kann sein. Kann mir auch nicht vorstellen, dass die zu zweit 'ne Mine ausbeuten wollen. Auf jeden Fall sollten wir uns die Burschen näher ansehen.“
      „Ganz meine Meinung. Sind's die Gesuchten, entwischen sie uns nicht und ist's jemand anderes, dann sind ihnen vielleicht Maloy und der Narbige begegnet.“
      „Sie brechen auf.“ Soeben setzten sich die Schlitten in Bewegung, da zerriss betäubendes Wolfsgeheul den Morgen. Frank und Ben stellten sich die Rückenhaare, Gänsehaut überzog ihre Körper. Die Hunde im Camp winselten und blickten gehetzt um sich. Ben und Frank sahen die Männer bei den Schlitten zusammenzucken und die Hunde zu einem dunklen Knäuel verschmelzen. Schrill klang ihr Jaulen zu ihnen herauf. Auch die blitzschnelle Reaktion eines der Männer blieb Ben und Frank nicht verborgen. Kurz funkelte der Lauf eines Gewehres in der Morgensonne auf.
      „Mein Gott. Hast du dieses Heulen gehört?“
      „Ich mag in deinen Augen ein Greenhorn sein, aber taub bin ich deswegen noch lange nicht, Frank.“
      „He, Leute, beruhigt die Hunde, nicht dass ihr Gewinsel uns verrät“, rief Frank mit gedämpfter Stimme zu den Männern im Camp. Vom Wolfsgeheul aufgeschreckt, standen die Männer verstört neben ihren Schlafplätzen und blickten sich unsicher um.
      Sally war ebenfalls erwacht und eilte zu Frank und Ben. „Was ist los, habe ich von einem Wolf geträumt oder war das echt?“
      „Sieht aus, als brechen sie dennoch auf“, Frank hatte sich wieder den beiden Schlitten zugewandt und beachtete Sally nicht. Auch Ben schenkte der Frau keinen Blick und so starrte Sally ebenfalls in die Richtung, wohin die Männer blickten. „Sind das da Schlitten, die im Nebel verschwinden?“
      „Allerdings“, knurrte Frank. „Hast du gesehen, wie schnell der eine sein Gewehr im Anschlag hatte, Ben?“
      „Und ob. Ich war zunächst wie gelähmt, die anderen da unten auch, doch der eine scheint wirklich mit allen Wassern gewaschen zu sein.“
      „Von wem redet ihr?“ Sally stemmte die Fäuste in die Hüften und blickte die Männer auffordernd an.
      „Entschuldige Sally. Ich hatte die letzte Wache und Frank geweckt, als ich zwei Schlitten bemerkte, die auf die Nebelbank zuhielten“, Ben hatte sich inzwischen zu Sally umgedreht, doch Frank starrte noch immer angestrengt zu der Stelle, wo die Schlitten in die Nebel eingetaucht waren.
      „Und das Wolfsgeheul?“
      „Du hast nicht geträumt, Sally. Schätze, das war Coogan’s Fluch.“
      „Seht, so seht doch!“ Frank sprang auf und deutete in die Nebel.
    In vier Meilen Entfernung teilten sich plötzlich die schwarzen Schwaden und gaben den Blick auf eine einsame, schneebedeckte Felsnadel frei, die sich wie ein gewaltiger, weißer Stachel aus dem Nebel erhob. Nach nur wenigen Augenblicken jedoch, wogten die Nebel zurück und verschluckten die Felsformation.
      „Dort müssen wir hin“, murmelte Frank.
      „Wie zum Teufel, willst du das wissen?“ Bens Skepsis war nicht zu überhören, dennoch war ihm deutlich anzusehen, dass ihn die jüngsten Ereignisse mehr bewegten, als er zugeben wollte.
      „Frag' mich nicht warum, Ben. Ich weiß es selbst nicht. Doch dieser Mann, weißt du, ich kenne nur einen Menschen, der so schnell ist, und das ist Jonathan McLeary. Doch Erstens würde der sich kaum in Gesellschaft auf so einen Trail begeben und Zweitens, war der Typ da unten viel zu schmächtig. Ich bin überzeugt, dass wir den Narbigen gesehen haben.“
      „Nun, wir wollten denen sowieso auf den Zahn fühlen. Doch was hat dieser Felsen damit zu tun?“
      „Keine Ahnung. Aber der liegt exakt in südöstlicher Richtung, ich hab's mir genau gemerkt. Und die Schlitten hielten darauf zu, ich denke nicht, dass die im Nebel die Richtung ändern.“
      „Frank

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