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Coogans Fluch (German Edition)

Coogans Fluch (German Edition)

Titel: Coogans Fluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Nietsch
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nichts dagegen gehabt, wenn dieser Wolf Adams über den Jordan geschickt hätte“, raunte Mike dem Vorarbeiter zu, ohne dass Willroth etwas davon mitbekam und auf Jims Lippen stahl sich ein flüchtiges Lächeln, vielleicht fand er in Mike ja einen Verbündeten.
      Wie es ihnen gelang, die völlig panischen Hunde zu beruhigen, wusste später keiner der Männer zu sagen. Mit den Tieren war nicht mehr viel anzufangen gewesen und Mike kam auf die Idee, alle Hunde hintereinander an nur einen Schlitten zu schirren. Jim übernahm den Leithund, Mike sorgte in der Mitte des nun zwölfköpfigen Gespanns für Ruhe und James schob als letzter den Schlitten. Auf diese Weise schafften sie den Rest der Steigung beinahe mühelos und als sie mit den Hunden zum zweiten Schlitten zurückkehrten, wartete der Narbige bereits auf sie. Mit unbewegtem Gesicht und so, als ob nichts geschehen wäre, half er ihnen schweigend. In seinen Augen jedoch, stand ein Funkeln, das selbst Willroth nachdenklich stimmte.

 
    Nachdem sie zwei Stunden im Nebel unterwegs gewesen waren, zügelte Ben die Hunde. „Hörst du das auch?“
      „Ja, klingt wie Rufe oder Schreie“, Frank hielt seine alte Sharps-Rifle in Händen und spitzte die Ohren, doch außer dem Wind und den Geräuschen ihres Gespanns war kein Laut mehr zu vernehmen.
      „Was denkst du, die Männer, die wir heute Morgen gesehen haben?“
      „Ist anzunehmen, doch vielleicht war's auch nur der Wind, der irgendwo durch eine Felsspalte pfeift. Verdammter Nebel, jetzt höre ich gar nichts mehr.“
      „Wir sollten langsamer weiterfahren, nicht dass wir unverhofft auf die Männer stoßen.“
      „Gäbe sicher 'ne hübsche Überraschung, was. Mehr Sorgen bereitet mir jedoch der Wolf, die Männer schienen es mir sehr eilig gehabt zu haben, ich halte es für unwahrscheinlich, dass wir die einholen. Aber du hast recht, wir brauchen uns nicht zu hetzen und sollten lieber die Augen offen halten.“
      Ihre Gewehre griffbereit marschierten sie weiter. Hin und wieder glaubten sie abermals Rufe und sogar Peitschenknallen zu hören, doch klangen die Geräusche jedes Mal weiter entfernt. Wenig später trafen sie auf die frischen Schlittenspuren der Männer, die sie am Rand des Nebelgebietes beobachtet hatten und kurz darauf erhob sich die gesuchte Felsnadel vor ihren Füßen. Der Fels verschwand in vier Metern Höhe im undurchdringlichen Dunst, und die Schlittenfährte lief hart daran vorbei.
      „Du hattest Recht, Frank. Ich glaube, wir sind bald am Ziel.“ Sie folgten der Fährte noch etwa eine halbe Meile, dann, nachdem sich herausgestellt hatte, dass die Spuren in eine Schlucht führten, stoppte Frank den Schlitten. Ben schaute den Prospektor fragend an, dann sagte er: „Was ist los, Frank? Wieder was gehört?“
      „Nein, doch sollten wir vorerst nicht weitergehen.“
      „Hm, du denkst die Mine befindet sich in der Schlucht und dass uns die Männer bemerken müssen.“
      Frank schmunzelte: „Aus dir wird doch noch'n richtiger Waldläufer. Ganz recht, wenn irgendwo da vorne die Mine ist, und ich hab's so im Urin, dass sie da ist, dann stellen die sicher eine Wache auf, und wir laufen ihnen direkt in die Arme. Ich bin dafür, an dieser Felsnadel auf die anderen zu warten.“
      Ben war gleicher Meinung und so fuhren sie auf ihrer Spur zurück. Weit waren sie noch nicht gekommen, da erschallte aus der Schlucht steinerweichendes Jaulen und Heulen, gefolgt vom dumpfen Knall eines Schusses. Da der Nebel die Geräusche abdämpfte und verzerrte, ließ sich die Entfernung nur schwer bestimmen, dennoch war unverkennbar, dass das Jaulen von zu Tode geängstigten Hunden stammte.
      „Schätze, die Burschen sind in irgendwelche Schwierigkeiten geraten“, knurrte Frank, mit seiner Flinte im Anschlag hinter dem Schlitten Deckung suchend.
      „Verdammt, wenn man doch nur etwas erkennen könnte“, auch Ben hatte sich mit seinem Karabiner neben dem Prospektor platziert und angespannt lauschend, starrten sie in die undurchdringlichen Nebelschwaden. Abermals zerrissen Schüsse die gespenstische Stille, genauso weit entfernt wie zuvor. Kurz darauf sprangen ihre Hunde empor, stellten ihren Kamm und fletschten knurrend die Zähne. Dabei drängten sie sich ängstlich vor dem Schlitten zusammen.
      „Verflucht, da scheint was auf uns zu zukommen.“ Frank umklammerte seine Rifle fester. „Ich hoffe nur, unsere Hunde rennen nicht plötzlich auf und davon.“ Ben nickte und, ohne die Nebel vor

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