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Cook, Robin

Titel: Cook, Robin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schock
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Sekunden auf diesem Sofa einschlafen könnte.«
    »Mir geht es genauso«, entgegnete Joanna. »Wir leiden immer noch unter Jetlag. Unsere Körper sind noch auf italienische Uhrzeit eingestellt.«
    »Außerdem sind wir heute Morgen um sechs Uhr aufgestanden.«
    »Stimmt«, pflichte Joanna ihr bei. »Hast du eigentlich morgen im Labor irgendetwas Bestimmtes vor, während ich versuche, mich in den Server-Raum zu schleichen?«
    »Auf jeden Fall«, erwiderte Deborah. »Ich will unbedingt herausfinden, was sie mit all den Hightechgeräten machen. Außerdem will ich dahinter kommen, welche Art von Forschung die Klinikgurus hier eigentlich konkret betreiben und was es mit den schwangeren Nicaraguanerinnen auf sich hat.«
    »Versprich mir, dass du vorsichtig bist!«, mahnte Joanna. »Was auch immer du unternimmst – unsere verdeckte Aktion darf auf keinen Fall auffliegen, bevor wir die Informationen haben, wegen denen wir hier sind.«
    »Ich bin vorsichtig«, versprach Deborah und warf erneut einen Blick auf die Uhr. »Was macht er bloß so lange da oben? Ob er sich ein Superman-Kostüm anzieht?«
    »Mir kommt es allmählich auch seltsam vor«, bemerkte Joanna.
    »Was schlägst du vor?«
    Joanna zuckte erneut mit den Schultern. »Ob wir vielleicht mal nachsehen sollten? Stell dir vor, er liegt splitternackt auf dem Bett und wartet auf uns?«
    »Du hast ja wirklich eine wilde Phantasie!«, entgegnete Deborah. »Aber vor so einem Trunkenbold müssen wir uns wohl nicht in die Hose machen. Was soll er schon machen? Aufspringen und buh rufen? Vergiss nicht, wie der gute Doc hier gerade herausgetorkelt ist. Er hatte Beine wie eingeweichte Spaghetti.«
    »Vielleicht ist er auch umgekippt und schläft seinen Rausch aus«, mutmaßte Joanna.
    »Dann wären wir fein raus. Und die Chancen stehen vielleicht gar nicht mal so schlecht. Immerhin hat er innerhalb von drei Stunden zwei Martinis und fast dreieinhalb Flaschen Wein gebechert.«
    »Okay, dann gehen wir jetzt hoch und sehen nach. Aber du gehst vor!«
    »Vielen Dank, immer ich.«
    Sie gingen zunächst bis zum Treppenabsatz. Doch die Musik war immer noch so laut, dass sie von oben nichts hören konnten. Also stiegen sie, einander dicht auf den Fersen, die Treppe hinauf. Oben angelangt, zögerten sie. Es gab mehrere Türen, doch nur die am Ende des Flurs war angelehnt. Aus dem Zimmer dahinter fiel schwaches Licht auf den Teppich. Außer der von unten heraufdringenden Musik war es absolut still.
    Deborah bedeutete Joanna, ihr zu folgen. Während sie sich langsam der offenen Tür näherten, fühlten sie sich wie Eindringlinge. An der Türschwelle kam ein unberührtes Ehebett in Sicht. Hinter dem Schlafzimmer befand sich ein Bad, durch dessen offen stehende Tür Licht in den Raum fiel. Spencer war nirgends zu sehen.
    »Wo ist er denn bloß?«, flüsterte Deborah genervt. »Ob er uns an der Nase herumführt?« Auf einmal kamen ihr Joannas Bedenken wieder in den Sinn.
    »Sollen wir mal in den anderen Zimmern nachsehen?«, fragte Joanna.
    »Nehmen wir uns lieber erst mal das Bad vor«, schlug Deborah vor.
    Sie hatten sich kaum drei Schritte ins Schlafzimmer vorgewagt, als Joanna plötzlich nach Deborahs Arm griff und ihn fest umklammerte.
    »Erschrick mich doch nicht so!«, fuhr Deborah sie an.
    Joanna zeigte in Richtung Bett. Auf der anderen Seite des Bettes waren soeben Spencers Füße zu erkennen, die beim Ausziehen in seiner Hose stecken geblieben waren. Sie umrundeten ängstlich das Bett und sahen nach, was mit ihrem Gastgeber geschehen war. Spencer lag mit dem Bauch nach unten auf dem Boden. Sein Hemd hing ihm halb ausgezogen am Leib, die Hose als Bündel um die Fußknöchel. Er atmete schwer und schien im Tiefschlaf zu liegen.
    »Sieht so aus, als ob er gefallen wäre«, stellte Joanna fest.
    Deborah nickte. »Wahrscheinlich ist er in der Eile über seine Hose gestolpert, und als er erst mal in der Horizontale war, war er augenblicklich k. o.«
    »Ob er sich verletzt hat?«
    »Glaube ich nicht«, erwiderte Deborah. »Ich sehe nichts, woran er sich hätte den Kopf stoßen können. Außerdem ist der Bettvorleger fünf Zentimeter dick.«
    »Wollen wir es wagen?«
    »Natürlich wagen wir es«, erwiderte Deborah. »Was für eine Frage! Der wacht doch nie und nimmer auf.« Sie bückte sich, tastete und zerrte kurz an der Hose herum und zog die Brieftasche hervor. Spencer rührte sich nicht vom Fleck.
    Die Brieftasche war extrem dick. Deborah öffnete und durchsuchte sie. Zuerst konnte sie

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