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Cook, Robin

Titel: Cook, Robin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schock
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zeigt der Wein wenig Wirkung bei ihm.«
    »Ich weiß auch nicht, außer vielleicht…«
    »Vielleicht was?«, hakte Deborah ungeduldig nach. Es war bereits kurz vor neun, und sie wollte unbedingt bald nach Hause aufbrechen und sich schlafen legen. Sie war schon jetzt ziemlich erschöpft, und der nächste Tag versprach anstrengend zu werden.
    »Vielleicht können wir ihn bitten, sich einen bequemen Seidenpyjama – oder was auch immer – anzuziehen. Das klingt zwar ziemlich platt, aber falls er anbeißt, läge seine Hose samt Brieftasche dann im Schlafzimmer, wo ich sie problemlos durchsuchen könnte.«
    »Und ich soll mich also mit ihm beschäftigen, wenn er keine Hose mehr anhat?«, stöhnte Deborah.
    »Darf ich dich vielleicht daran erinnern, dass das alles deine Idee war?«, platzte Joanna heraus.
    »Ist ja schon gut«, versuchte Deborah sie zu beruhigen. »Kein Grund zur Aufregung. Aber wenn ich schreie, musst du sofort runterkommen!«
    Sie kehrten zum Sofa zurück. Spencer sah sie erwartungsvoll an, woraufhin Deborah ihm Joannas Vorschlag unterbreitete. Er grinste schief, nickte und bemühte sich, auf die Beine zu kommen. Joanna und Deborah eilten ihm zu Hilfe.
    »Es geht schon«, wehrte er dankend ab und stand allein auf. Er schwankte kurz, holte einmal tief Luft und setzte sich, mit starrem Blick die Treppe anpeilend, in Bewegung. Joanna und Deborah sahen ihm nach, wie er durchs Wohnzimmer torkelte; offenbar hatte er kein Gefühl mehr dafür, wo sich welche Körperteile bei ihm befanden und wozu sie gut waren.
    »Ich nehme zurück, was ich gerade gesagt habe«, stellte Deborah fest. »Der Alkohol zeigt doch Wirkung.«
    Joanna und Deborah zuckten zusammen; ihr Gastgeber war mit einem Beistelltischchen kollidiert und hatte eine Gruppe Zinnsoldaten auf den Boden gefegt. Immerhin haute ihn der Zusammenstoß nicht von den Beinen. Als er den unteren Treppenabsatz erreichte, umklammerte er mit beiden Händen das Geländer. Erstaunlicherweise machten ihm die Stufen weniger zu schaffen, als auf ebener Fläche geradeaus zu gehen. Schließlich verschwand er in der oberen Etage.
    »Was machen wir, wenn er wieder runterkommt?«, fragte Deborah aufgeregt. »Je nachdem, was er gleich am Leib hat – oder auch nicht –, hat er vielleicht keine Lust mehr, über seine Lieblingsthemen zu reden.«
    »Sobald er unten ist, erzähle ich ihm, dass ich mal kurz ins Bad verschwinden muss«, schlug Joanna vor. »In der Zeit beschäftigst du ihn irgendwie.«
    »Von der Küche führt noch eine andere Treppe nach oben«, berichtete Deborah. »Sie führt bestimmt ins Schlafzimmer.«
    »Habe ich gesehen«, entgegnete Joanna. »Ich mache so schnell ich kann.«
    »Das will ich auch hoffen«, erklärte Deborah und zog instinktiv ihr Minikleid nach unten, um ihre Beine etwas mehr zu bedecken. Allerdings bewirkte sie damit lediglich, dass sie noch tiefere Einblicke in ihren ohnehin schon tiefen Ausschnitt bot. »Wie du dir vielleicht vorstellen kannst, fühle ich mich in diesem Outfit im Moment ein bisschen schutzlos.«
    »Glaub bloß nicht, dass ich dich jetzt bedauere.«
    »Vielen Dank«, entgegnete Deborah. »Setzen wir uns wieder? Mir tun die Füße wahnsinnig weh.«
    Sie ließen sich auf dem Sofa nieder und gingen Spencers Lebensgeschichte noch einmal durch. Als sie damit fertig waren, besprachen sie, wie sie den folgenden Tag angehen wollten, falls es ihnen gelingen sollte, sich die blaue Zugangskarte des Klinikgründers zu verschaffen.
    »Ich muss so schnell wie möglich in den Server-Raum eindringen und uns Zugang zu den geheimen Dateien verschaffen«, stellte Joanna fest. »Laut David brauche ich dafür höchstens eine Viertelstunde, und sobald ich die entsprechenden Einstellungen vorgenommen habe, können wir die Informationen, was aus unseren Eizellen geworden ist, von unseren jeweiligen Arbeitsplätzen in der Klinik oder sogar von unserem Computer zu Hause abrufen.«
    »Am besten nehmen wir unsere Handys mit«, schlug Deborah vor. »Dann kann ich Schmiere stehen, während du im Server-Raum bist, und dich informieren, wenn Gefahr im Verzug ist.«
    »Eine gute Idee«, stimmte Joanna zu.
    Deborah sah auf die Uhr. »Findest du nicht, dass unser Casanova schon ziemlich lange da oben ist? Er wollte sich doch nur kurz umziehen.«
    Joanna zuckte mit den Schultern. »Fünf oder zehn Minuten ist er bestimmt schon weg.«
    »Ich wünschte, er würde sich ein bisschen beeilen«, stöhnte Deborah. »Ich bin so müde, dass ich innerhalb von zwei

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