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Cool und Lam 13 - Die goldgelbe Tuer

Cool und Lam 13 - Die goldgelbe Tuer

Titel: Cool und Lam 13 - Die goldgelbe Tuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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sah auf meine Armbanduhr. Es war genau Viertel nach neun.
    Ein Wagen fuhr vor und hielt vor der >Goldgelben Tür<. Es war ein Coupé, ein ungefähr drei Jahre altes Modell, aber noch gut in Schuß und sehr gepflegt. Ein Mann stieg aus, blickte die Straße hinauf und hinunter und betrat dann das Haus.
    »Das war Horace B. Catlin«, sagte Danby . »Wenn der mich hier bemerkt, dann kann ich mich auf was gefaßt machen.«
    »Haben Sie einen Führerschein?« fragte ich ihn.
    »Klar.«
    »Der Bursche eben ist ein Mitglied des Jachtklubs?«
    »Stimmt.«
    Ich drückte ihm eine Karte mit einer Adresse in die Hand. »Warten Sie hier auf mich. Falls ich in genau einer Stunde noch nicht zurück bin, dann fahren Sie zu dieser Adresse und erzählen alles, was wir heute abend unternommen haben.«
    Er betrachtete die Karte neugierig. »Moment mal — ist das nicht in der Nähe von der... Verdammt, jetzt fällt mir der Name der Kreuzung nicht ein.«
    »Ist auch egal. Stecken Sie die Karte in die Tasche. Es ist jetzt ein Viertel nach neun. Wenn ich bis zehn Uhr fünfzehn noch nicht aufgetaucht bin, dann hauen Sie ab. Verstanden?«
    Ich kletterte aus dem Wagen, feuerte meinen Hut auf den Rücksitz, überquerte die Straße und warf vom Bürgersteig aus noch rasch einen Blick auf Danby . Er hockte da und studierte die Karte, die ich ihm gegeben hatte. Hoffentlich wurde er es erst merken, wenn er dort war, daß ich ihn zum Polizeipräsidium geschickt hatte.
    Ich stieß die goldgelbe Tür auf. Sie schwang lautlos auf gut geölten Angeln zurück. Ich gelangte in eine Vorhalle und stieg eine abgetretene Holztreppe, die unter meinen Schritten knarrte, bis zu einer zweiten Tür hinauf. Ich wollte gerade klopfen, aber das war gar nicht mehr nötig. Anscheinend hatte ich auf dem Wege nach oben irgendein unsichtbares Signal ausgelöst. Ein Schieber an der Tür glitt beiseite, und durch eine Spielgelglasscheibe , die wenigstens zwei Zentimeter stark sein mußte, nahmen mich zwei scharfe Augen unter die Lupe. »Haben Sie eine Einlaßkarte ?« fragte eine Stimme, die offenbar über einen Lautsprecher kam.
    Ich zeigte eine von den Karten vor, die ich in Bishops Schreibtisch gefunden hatte. Auf die leere Zeile hatte ich meinen Namen geschrieben.
    Das Augenpaar auf der anderen Seite des Gucklochs musterte die Karte, und die Stimme sagte ganz ungeduldig: »Na, so werfen Sie sie doch schon durch den Schlitz.«
    Erst in diesem Moment bemerkte ich den Spalt in der dicken Tür. Ich schob die Karte hindurch.
    Zwei Minuten lang herrschte tiefe Stille. Dann hörte ich, wie ein elektrischer Mechanismus die Riegel zurückschob. Die schwere Tür rollte auf Stahlschienen beiseite und erfüllte das Treppenhaus mit einem ohrenbetäubenden Dröhnen. Jetzt war mir auch klar, warum man sich hier eines Lautsprechers bediente. Die Treppe schien der einzige hölzerne Bestandteil dieser stählernen Festung zu sein. Die Tür selbst und die Innenwände waren so kompakt wie das Stahlgewölbe einer Bank. Ein Trupp Polizisten mit Hacken und — Schmiedehämmern konnten ihnen höchstens ein paar harmlose Beulen beibringen.
    »Okay. Gehen Sie rein.«
    Da die Stimme >Gehen Sie rein< gesagt hatte und nicht >Kommen Sie rein<, überraschte es mich nicht weiter, daß ich beim Eintritt keinem Menschen begegnete. Der Wächter hatte sich in eine stählerne, kugelfeste Kabine neben der Tür zurückgezogen. Ich konnte zwar die Kabine sehen, aber nicht ihn selbst. Vermutlich hielt er die ganze Zeit eine Pistole auf mich gerichtet.
    Ich schritt über die in den Boden eingelassene Stahlschiene hinweg und betrat eine andere Welt. Meine Füße glitten über einen kostbaren weichen Teppich. Der Korridor wurde von sanftem, indirektem Licht erhellt. Mich umfing eine Atmosphäre lässigen Reichtums, die für einen erstklassigen Spielsalon charakteristisch ist. Der Grund dafür liegt auf der Hand. Man will den Kunden vom ersten Augenblick an in die Verteidigung drängen und ihm mit aller Gewalt das Gefühl einflößen, er verkehre in einer andern, besseren Welt, in einer Welt des Müßiggangs und des Wohllebens.
    Ich fand genau das vor, was ich erwartet hatte. Der erste Raum war eine konventionell eingerichtete Cocktailbar mit niedrigen Tischen, Sesseln, den üblichen schummrigen Winkeln, rosa Lämpchen und dazu die Klänge sanfter Orgelmusik.
    Ein sehr höflicher, aber eiskalter Empfangschef gab mir meine Karte zurück, die ich unten beim Türhüter gelassen hatte. »Darf ich fragen, Mr. Lam,

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